Literaturräume, Schulbuch

245 auf Den punkt gebracht auf Den punkt gebracht Der Naturalismus auf den Punkt gebracht • Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts bringt große wissenschaftliche und technische Fortschritte, zugleich verschärft sich die soziale Kluft zwischen Arm und Reich. • Die Dichtung nimmt die soziale Frage als eines der Kernthemen auf, stellt sich auf die Seite der Schwachen, ohne jedoch parteipolitische Lösungen anzubieten, und gerät deshalb ins Kreuzfeuer der Kritik aus allen politischen Richtungen. • Literarische Vorbilder sind Zola, Dostojewski, Ibsen, philosophisch von besonderem Einfluss sind die Evolutionstheorie Darwins, der Positivismus von Auguste Comte, die Milieutheorie von Hippolyte Taine und der Utilitarismus von John Stuart Mill: größtes Glück für die größtmögliche Zahl. Wichtige politische Einflüsse kommen von Karl Marx und Friedrich Engels (Klassenund Verelendungstheorie). • Die Darstellung der sozialen Wirklichkeit ergibt sich durch genaue Beobachtung und die Reduzierung des Subjektiven: Kunst = Naturx; das subjektive „x“ soll möglichst klein sein. • Vor allem das Drama verwendet, um der Realität zu entsprechen, Mundart und Dialekt, der Held des Naturalismus ist ein „passiver Held“ (Beispiel: Hauptmanns „Bahnwärter Thiel“) oder eine Gruppe (Haupt­ mann: „Die Weber“). • Der Sekundenstil prägt die genaue Beobachtung vor allem in der Lyrik, die Reim, Versmaß, Strophen als veraltet ansieht; Beispiel: Gedichtsammlung „Phantasus“ von Arno Holz (Mittelachsenvers). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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