Killinger Literaturkunde, Schulbuch

66 20 Im Wandl für all ander weit ... Gschwind pack dich fort, du loser Böswicht, Und komm mir nimmer unter’s Gsicht. HYPOCRISIS: Gar recht und wol hast du geton, Dass du ihn hast geschafft darvon. Wo Leut nit sehen zue zumal, Hilft Guts tun nichts nit überall. 10. Vergleichen Sie die beiden Textabschnitte: • Erläutern Sie, welche Aussagen Cenodoxus trifft. • Illustrieren Sie, inwieweit Cenodoxus an seiner Selbsttäuschung schuld ist bzw. welche Rolle seine Umgebung spielt. Nach einem Leben des Genießens und scheinbaren Erfolges bricht das Jüngste Gericht über den Doktor herein. Himmlische und höllische Mächte kämpfen um seine Seele, und der Ausgang ist bis zuletzt ungewiss. Dann fällt Christus den Richterspruch: 5 10 15 20 CHRISTUS: Rueft wider her den Schalk so znicht Und stellet ihn dar fürs Gericht, Das Urteil streng zu hören an, Dass ihm werd sein verdienter Lohn, Die ewigwährend höllisch Pein, Zu welcher er verdammt muess sein. OMNES: Es ist dem Böswicht nach seim Sinn Lang gnueg ungstrafet gangen hin. CHRISTUS: Komb her, du gottvergessner Mann, Empfang du dein verdienten Lohn. SPIRITUS: O Richter höchster Mildigkeit, Straf nit nach strenger Grechtigkeit. CHRISTUS: Du Schalk, wo hast doch hingedacht, Dass du mich also hast veracht? Dass du so gar vermessenlich Hast meinem Feind ergeben dich? So geh nun hin zu deinen Gsöllen Von mir hinunter in die Höllen, Hin in das ewig höllisch Feuer, Hin in die Flammen ungeheuer. Allda in ewiglicher Pein Wird Heulen und Zähnklappern sein. Geh hin, du bist in Ewigkeit Ver”uecht, verdammt, vermaledeit. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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