Killinger Literaturkunde, Schulbuch

334 65 70 75 80 85 90 OTTO reißt es fast, er schaut seinen Sohn an, zu Martha : Hast des ghört? MARTHA: Was? Weint . Große Pause. OTTO: Des hab ich mir denkt, genau. Er schaut noch, dann geht er, plötzlich in sich ge- kehrt, unsicher schauend in sein Kämmerlein ab. Große Pause. MARTHA: Zieh dir was an, tust dich ja erkältn. LUDWIG rafft schnell seine Sachen zusammen, geht aus der Küche, zieht sich im Wohnzim- mer wieder an. MARTHA vor sich hin : So schlimm is das auch ned, da gibts noch viel Schlimmeres. Nickt sich Mut zu. LUDWIG hat sich wieder angezogen, dann räumt er seine Sachen wieder ein, trauert um die zerrissenen Plakate etc. Dann nimmt er seine Reisetasche und packt einiges ein, was er braucht und was ihm lieb ist, auch aus dem Bad nimmt er seine Sachen weg. Nun hat er seinen Ranzen gepackt, er kommt zurück in die Küche. MARTHA schaut . LUDWIG nimmt unter einem Stoß Tassen in der Kredenz in der Küche die fünfzig Mark heraus. MARTHA schaut : Pass auf, dass dir nix passiert, und komm bald wieder. Ludwig nickt, steckt die fünfzig Mark ein und geht aus der Wohnung. MARTHA schaut ihm nach . Sehr große Pause. OTTO kommt aus seinem Kämmerlein in die Küche : Is er weg? MARTHA nickt . Pause . OTTO setzt sich linkisch an den Tisch, schaut Martha an. Große Pause. MARTHA sehr ruhig : Otto, das verzeih ich dir nie. OTTO schaut : Warum? Große Pause. 35. Besprechen Sie das von Kroetz gestaltete Sittenbild einer ländlichen Familie: • Beschreiben Sie, wie Vater, Mutter und Sohn einander begegnen. • Beziehen Sie Stellung zu deren Verhalten. 36. Kommentieren Sie die Verwendung der Sprache durch die drei Figuren: • Heben Sie häufig verwendete Satzarten hervor. • Illustrieren Sie die Verwendung von stehenden Phrasen. • Erläutern Sie, welche Regieanweisung die häufigste ist und was damit deutlich werden soll. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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