Killinger Literaturkunde, Schulbuch

210 Das folgende Gedicht ist anonym. Es wurde von den aufständischen Webern in Schlesien 1844 nach der Melodie Es liegt ein Schloss in Österreich gesungen. Die ersten vier Strophen lauten: Das Blutgericht (1844) Lied der Weber in Peterswaldau und Langenbielau 2 4 6 8 Hier im Ort ist das Gericht, Viel schlimmer als die Femen 1 , Wo man nicht mehr ein Urteil spricht, Das Leben schnell zu nehmen. Hier wird der Mensch langsam gequält, Hier ist die Folterkammer, Hier werden Seufzer viel gezählt Als Zeugen von dem Jammer. 10 12 14 16 Die Herrn Zwanziger 2 die Henker sind, Die Diener ihre Schergen, Davon ein jeder tapfer schind’t, Anstatt was zu verbergen. Ihr Schurken all, ihr Satansbrut! Ihr höllischen Kujone 3 ! Ihr fresst der Armen Hab und Gut, Und Fluch wird euch zum Lohne! 6. Fassen Sie die Kritik der drei vorangegangenen Gedichte zusammen. textproduktion: offener Brief thema: die gesellschaftlichen rahmenbedingungen des Vormärz aufgabe: Verfassen Sie einen offenen Brief an eine seriöse österreichische tageszeitung. Recherchieren Sie relevante Informationen zu diesem Thema aus dem vorliegenden Kapitel des Buches und aus Nachschlagewerken bzw. dem Internet. Verfassen Sie nun einen offenen Brief und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge: — Beschreiben Sie die historischen Hintergründe für dieses Zitat. — Beziehen Sie sich in Ihrem Brief auf Beispiele aus den vorliegenden Texten. — Diskutieren Sie diese Aussage aus heutiger Sicht. Schreiben Sie zwischen 300 und 400 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. 1 die Feme: geheimes Gericht 2 Herr Zwanziger: schlesischer Unternehmer 3 Kujon: Schuft, Quäler Nur zu P üfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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