Physik verstehen 4, Schulbuch
75 Victor Franz Hess (1883–1964) Der Österreicher erhielt 1936 den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung der kosmischen Höhenstrahlung während eines Ballonaufstieges im Jahre 1912. Die Höhenstrahlung entsteht, wenn energiereiche Teilchen aus dem All mit der Lufthülle der Erde zusammenstoßen. Er arbeitete an der medizinischen Anwendung des Elementes Radium. Hess emigrierte 1938 in die USA. Niels Bohr (1885–1962) Auf Grundlage der Quantenphysik erweiterte Niels Bohr das Rutherford‘sche Atommodell, indem er den Elektronen in der Atomhülle bestimmte Bahnen zuwies, in denen sie sich bewegen dürfen: die so ge- nannten Elektronenschalen. Dies war ein wichtiger Schritt zur Erklärung des Periodensystems der Elemente. Bohr erhielt 1922 den Nobelpreis für Physik. Bohr beschäftigte sich hauptsächlich mit den Fragen der Quantenphysik und warnte vor der missbräuchlichen Nutzung der Kernenergie. Erwin Schrödinger (1887–1961) Der österreichische Physiker und Mitbegründer der Quantenmechanik erhielt 1933 den Physiknobelpreis. Mit Hilfe der nach ihm benannten Schrödinger-Gleichung konnte man den wahrscheinlichen Aufenthalt der Elektronen in der Atomhülle – die Orbitale – berechnen. Er wurde auf dem letzten 1000-Schilling-Schein abgebildet. Ein Mondkrater, ein Mondtal und ein Asteroid sind nach ihm benannt. James Chadwick (1891–1974) Als Mitarbeiter Rutherfords erforschte Chadwick die -Strahlung und den Aufbau des Atomkerns. Als er Berylliumatome mit -Teilchen beschoss, konnte er die Existenz des Neutrons nachweisen. Er erhielt dafür 1935 den Nobelpreis für Physik. Chadwick war Mitarbeiter am Manhattan-Projekt zur Entwicklung der Atombombe. Wolfgang Pauli (1900–1958) Der Österreicher war einer der bedeutendsten theoretischen Physiker des 20. Jahrhunderts und galt als mathematisches Wunderkind. Sein Ausschlie- ßungsprinzip („Pauli-Prinzip“) besagt, dass zwei Fermionen (das sind Teilchen wie zB Elektronen oder Protonen) nicht denselben Zustand haben dürfen. Er konnte dadurch die Besetzung der Elektronenschalen in den Atomen erklären. Pauli erklärte auch den -Zerfall als Umwandlung eines Neutrons in ein Proton, ein Elektron und ein ungeladenes Neutrino. Paul erhielt den Physiknobelpreis 1945. Nach ihm ist auch ein Mondkrater benannt. Enrico Fermi (1901–1954) Der Italiener forschte an der Erzeugung von künstlichen Elementen durch Beschuss mit Neutronen. Nach seiner Emigration in die USA gelang ihm 1942 die erste Kettenreaktion in einem Kernreaktor. Er spielte eine wichtige Rolle beim Bau der ersten Atombomben. Nach ihm sind die freien Elektronen in Metallen („Fermigas“), eine Art von Elementarteilchen („Fermionen“) und ein chemisches Element (Fermium) benannt. Er erhielt den Physiknobelpreis 1938. 75.2 Erwin Schrödinger 75.3 James Chadwick 75.5 Enrico Fermi 75.1 Niels Bohr 75.4 Wolfgang Pauli Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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