Chemie verstehen 4, Schulbuch

74 5  Arbeitsheft-Seite 43 Reinigung und Hygiene 74.2 Seifensieden – Seife mit Duft C O O – C C H H H H H H C C C H H H H H H C C H H C C H H H H H H H C wasser- freund- licher Teil fettfreundlicher Teil C H H 74.3 Ein Seifenanion mit dem fettfreundli- chen Teil und dem wasserfreundlichen Teil 74.1 Reinigungsmittel im Haushalt 1. Wie wird Seife hergestellt? Seifen, Wasch- und Reinigungsmittel sind wichtig für unsere Hygiene. Sie müssen sehr gut biologisch abbaubar sein. Seifensieden – Seife mit Duft (Abb. 74.2) Setze die Schutzbrille auf und ziehe Einmalhandschuhe an! Bringe 150ml Wasser zum Sieden. Gib dann 20g Butter dazu. Wenn die Butter geschmol- zen ist, rühre vorsichtig 30g Natriumhydroxid in die siedende Flüssigkeit. Lass alles noch 15min weitersieden. Gib immer wieder etwas Wasser dazu. Löse dann so lange Kochsalz, bis du eine gesättigte Lösung hast. Nach dem Auskühlen kannst du an der Oberfläche feste „Kernseife“ mit dem Löffel herausnehmen. Spüle sie mit Wasser. Vermische sie mit etwas Duftöl. In Fabriken werden Fette (Fettmoleküle) durch Anlagerung von Wasser in Fettsäuren und Glycerin gespalten. Durch Neutralisierung der Fettsäuren mit Natronlauge erhält man ein festes Salz der Fettsäure (Kernseife), mit Kalilauge weiche Schmierseife. M Seifen entstehen, wenn Fette mit Laugen (zB Natronlauge) gekocht werden. Fett zerfällt dabei in Glycerin und Fettsäuren. Die Lauge neutralisiert die Fettsäuren. Die Salze der Fettsäuren sind die Seifen. 2. Welche Eigenschaften haben Tenside? Shaken, not stirred – Wir wollen eine Emulsion! (Abb. 74.5) Fülle ein Schnappdeckelglas mit Wasser und ein weiteres mit Seifenlösung (Seife aus V1 + Wasser). Gib mit der Pipette je 1ml Speiseöl dazu. Schüttle beide Gläser. Wie verhalten sich die Flüssigkeiten nachher? Bei V2 bildet sich im Reagenzglas mit der Seifenlösung eine Emulsion, im anderen Reagenzglas nicht. Die emulgierende Wirkung der Seife bewirkt, dass ihre kleinsten Teilchen gleichzeitig Fette bzw. fettähnliche Stoffe und Wasser anziehen und so diese Stoffe an Wasser binden. Stoffe, die die Oberflächenspannung von Wasser verringern, nennen wir Tenside . Ein Ende des Tensid-Anions ist negativ geladen und wasserfreund- lich (hydophil) , das andere ist neutral und wasserfeindlich (hydrophob) . Wasser-Moleküle sind elektrische Dipole und haben eine positive und eine negative Seite. Daher lagern sich Wassermoleküle mit ihrem positiven Pol um den negativ geladenen Kopf des Tensid-Anions an. Das neutrale Ende des Tensids lagert sich an Fette an (Abb. 74.4). V1 V2 74.5 Shaken, not stirred – Wir wollen eine Emulsion! 74.6 Seife für das Händewaschen Schmutzteilchen Faser 74.4 Wirkungsweise von Tensiden im Wasser gegenüber den Schmutzteilchen Arbeitsblätter ry3dx8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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