Chemie verstehen 4, Schulbuch
61 Lernzielkontrolle 19, Seite 97 4. Wie ist Rübenzucker aufgebaut? Wir spalten chemisch! (Abb. 61.1) Erhitze im Reagenzglas einigeml Rübenzuckerlösung mit ein paar Tropfen Salzsäure. Neutralisiere mit Soda, bis das Aufschäumen beendet ist. Mach jetzt die Probe auf Traubenzucker mit Fehling I und II wie bei V1. Was kannst du erkennen? Die Rübenzuckermoleküle nehmen bei V2 während des Erhitzens mit der Säure Wasser auf und zerfallen in Glucose- und Fructosemoleküle. Das kannst du durch die Fehling-Probe nachweisen. Rübenzucker ist ein Zweifachzucker (Disaccharid) . Jedes seiner Moleküle besteht aus zwei Einfachzuckern (Glucose und Fructose). Ähnliches gilt für Milchzucker ( Lactose – aus Galactose und Glucose) und Malzzucker ( Maltose – aus zwei Glucosemolekülen) in den keimenden Getreidekörnern. M Rübenzucker (Saccharose) ist ein Zweifachzucker (Disaccharid) aus einem Teil Traubenzucker (Glucose) und einem Teil Fruchtzucker (Fructose) mit der Summenformel C 12 H 22 O 11 . Zuckerblasen (Abb. 61.3) Befeuchte 3 Esslöffel Zucker und lass ihn in einem Topf leicht köcheln. Tauche einen Drahtring in die Schmelze. Bei einer Temperatur von etwa 118 °C hast du den Zucker „bis zum starken Flug“ gesponnen. Du kannst aus dem Drahtring Zuckerblasen blasen. 5. Wie wird Rübenzucker hergestellt? Der Berliner Apotheker Marggraf entdeckte 1747, dass sich die so genannte Runkelrübe für die Zuckererzeugung eignet. Durch Züchtung gelang es, den Zuckergehalt der Rübe auf ca. 15% zu steigern. So konnte auch in Europa in den Zuckerfabriken Zucker rentabel erzeugt werden. In der Zuckerfabrik werden Zuckerrüben gewaschen und zerkleinert. Diese Rübenschnitzel werden mit heißem Wasser im Extraktionsturm ausgelaugt. Die Lösung enthält etwa 15% Zucker, gelöste Salze, Pflanzensäuren und Eiweiß. Zu diesem Rohsaft wird Kalkmilch dazugegeben, um Säuren zu neutralisie- ren und Eiweißstoffe zu binden. Anschließend wird der Kalk durch Einleitung von CO 2 ausgefällt. Es wird filtriert und durch Erhitzen eingedickt. Beim Eindicken bilden sich Kristalle, die durch eine Zentrifuge vom Restsaft getrennt werden. Nach der Trocknung wird der Zucker in verschiedene Formen (zB Würfelzu- cker, Staubzucker) weiterverarbeitet. V2 V3 61.1 Wir spalten chemisch: Rübenzucker besteht aus Traubenzucker und Fruchtzucker. 61.3 Zuckerblasen: Saccharose ist leicht schmelzbar und lässt sich zu Fäden spinnen. 61.4 Zuckerrübenschnitzel in der Zucker- fabrik 61.5 Zuckerrübe 61.6 Zucker in verschiedenen Formen Glucose Fructose O O OH HO H 2 O Saccharose O O O 61.2 Bildung eines Saccharosemoleküls aus Glucose und Fructose Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv
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