Zeitbilder 8, Schulbuch
Intifada: Bezeichnung für palästinensische Aufstände gegen Isra- el, zunächst in den von Israel besetzten Gebieten. IWF (Internationaler Währungsfonds; International Monetary Fund, IMF): 1944 zusammen mit der Weltbank in Bretton Woods (USA) gegründete internationale Organisation. Der IWF analy- siert jedes Jahr in Zusammenarbeit mit den (zurzeit 184) Mit- gliedstaaten die nationalen Wirtschaftsentwicklungen, unter- sucht steuer-, wechselkurs- und geldpolitische Maßnahmen der Mitgliedsländer und gibt Beurteilungen zu den Auswirkungen der nationalen Wirtschaftspolitik auf die Zahlungsbilanz des je- weiligen Staates ab. Jiang Zemin: *1926; chinesischer Politiker; 1989–2002 General- sekretär der Kommunistischen Partei Chinas; 1993–2003 Staats- präsident der Volksrepublik China. Jonas, Franz: 1899–1974; Schriftsetzer; seit den zwanziger Jahren in der Gewerkschaftsbewegung und der sozialdemokratischen Partei tätig; übte als Nachfolger Theodor Körners seit 1951 das Amt des Wiener Bürgermeisters aus und folgte danach (1965) Adolf Schärf im Amt des Bundespräsidenten bis zu seinem Ab- leben. Kamitz, Reinhard: 1907–1993; Wirtschaftswissenschafter; ÖVP- Finanzminister (1952–1960), danach Präsident der Nationalbank (bis 1968). Karzai, Hamid: *1957; Politikwissenschafter; Angehöriger der paschtunischen Bevölkerungsgruppe Afghanistans; in den 1980er-Jahren im Widerstand gegen die sowjetische Besatzung engagiert; seit 2001 Präsident der afghanischen Übergangsregie- rung; 2009 erneut zum afghanischen Staatspräsidenten gewählt. Khomeini, Ayatollah Ruhollah al-: 1902–1989; Philosophiepro- fessor, iranischer Schiitenführer. 1964 als Wortführer der schah- feindlichen Demonstrationen des Landes verwiesen, lebte in der Türkei, im Irak und in Frankreich im Exil. Nach dem Sturz des Schahs kehrte er 1979 in den Iran zurück und wirkte dort an der Errichtung der „Islamischen Republik“ mit. Kirchschläger, Rudolf: 1915–2000; Richter; 1970–1974 (partei- loser) Außenminister der Kabinette Kreisky I und II; 1974–1986 Bundespräsident. Klaus, Josef: 1910–2001; Rechtsanwalt und ÖVP-Politiker; Lan- deshauptmann von Salzburg (1949–1961); Finanzminister (1961– 1963); ÖVP-Parteiobmann und Bundeskanzler (1964–1970). Klima, Viktor: *1947; Manager; Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr (1992–1996), Bundesminister für Finan- zen (1996/97), Bundeskanzler und Bundesparteivorsitzender der SPÖ (1997–2000). Körner, Theodor: 1873–1957; aus adeliger Familie stammender Berufsoffizier (bis 1924); militärischer Berater des Schutzbundes (1924–1930) und sozialdemokratischer Politiker; Wiener Bürger- meister (1945–1951), folgt Karl Renner 1951 als erster vom Volk gewählter Bundespräsident (bis zu seinem Tod). Kreisky, Bruno: 1911–1990; Diplomat; bereits seit den zwanziger Jahren sozialistischer Funktionär; Staatssekretär im Außenminis- terium (1953–1959); Außenminister (1959–1966); SPÖ-Parteivor- sitzender (1967–1983); Bundeskanzler (1970–1983). Loja Dschirga: große Versammlung; gesetzgebende Institution in Afghanistan. Maathai, Wangari: 1940–2011; Naturwissenschafterin; keniani- sche Politikerin; stellvertretende kenianische Ministerin für Um- weltschutz; 2004 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Macmillan, Harold, Earl of Stockton: 1894–1986; britischer Ver- leger und Politiker (Konservative Partei); Versorgungsminister (1940–1942), Staatssekretär für die Kolonien (1942), Wohnungs- bauminister (1951–1954), Verteidigungsminister (1954–1955), Außenminister (1955), Schatzkanzler (1955–1957) und Premier- minister (1957–1963). Mandela, Nelson: *1918 in Qunu bei Umtata/Transkei; 1952 ei- ner der ersten schwarzen Anwälte Südafrikas; seit 1944 bereits Mitglied des ANC und entschiedener Gegner der Apartheid; Ge- neralsekretär des ANC; 1962 verhaftet und 1964 zu lebensläng- licher Verbannung verurteilt; 1990 aus der Haft entlassen; 1991 Präsident des ANC und von 1994 bis 1999 erster schwarzer Prä- sident Südafrikas. Mao Zedong: 1893–1976; chinesischer Politiker; Mitbegründer der Volksrepublik China, in der er seit 1949 als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas herrschte. Er hatte von 1954 bis 1958 auch das Amt des Staatspräsidenten inne. Mohammad Zahir Shah: 1914–2007; Herrscher (Schah) von Afghanistan (1933–1973); eröffnete 2002 das Parlament (Loja Dschirga). Molotow: russ. „molot“ = Hammer; 1890–1986; seit 1906 Deck- name von Wjatscheslaw Michailowitsch Skrjabin (1890–1986); sowjetischer Politiker und enger Mitarbeiter Stalins, Volkskom- missar des Äußeren (1939–1946), Außenminister (1946–1949, 1953–1956). Im Zuge der Entstalinisierung unter Chruschtschow wurde er entmachtet und 1962 aus der KPdSU ausgeschlossen. Mubarak, Mohammed Hosni: *1929; ägyptischer Offizier und Politiker; 1975–1981 Vizepräsident, nach der Ermordung Sadats 1981 zum Staatspräsident gewählt; wurde 2011 abgesetzt. Mudschaheddin (arab.: derjenige, der Heiligen Kampf betreibt‘), abgeleitet von „Dschihad“; bezeichnet jemanden, der sich um die Verbreitung oder Verteidigung des Islam bemüht; nach einer an- deren Auslegung soll der Begriff auch „Der, der sich auf Gottes Weg bemüht“ bedeuten. Als Mudschaheddin bezeichneten sich die verschiedenen Guerilla-Gruppierungen, die von 1979–1989 in Afghanistan gegen die sowjetischen Truppen und die von ihnen gestützte kommunistische Regierung kämpften. NAFTA (North American Free Trade Assoziation): seit 1994 bestehende Freihandelszone zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Nasser, Gamal Abd el-: 1918–1970; ägyptischer Offizier und Poli- tiker; Staatspräsident (1954–1970). NATO (North Atlantic Treaty Organization): 1949 in Washing- ton D.C. gegründetes Bündnis von ursprünglich zwölf Staaten (West-)Europas und Nordamerikas zu Zwecken der Zusammen- arbeit auf politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet zur Friedenserhaltung und Krisenbewältigung in Zusammenar- beit mit den Vereinten Nationen (UN) und anderen Organisati- onen. Ursprünglich gegen den „Ostblock“ gerichtet. Nach des- sen Ende sind mehrere ehemalige Warschauer-Pakt-Staaten der NATO beigetreten. Sie hat zurzeit 26 Mitglieder. Negus: abessinische Bezeichnung für König. Olah, Franz: 1910–2009; Gewerkschafter und SPÖ-Politiker; ÖGB-Präsident (1959–1963); Innenminister (1963/64); 1964 aus der SPÖ ausgeschlossen, gründete die „Demokratische Fort- schrittliche Partei“ (1964), die aber bedeutungslos blieb. 1969 wurde O. wegen Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern zu einem Jahr Kerker verurteilt. Opportunist/in: Jemand, der sich – weil es gerade nützlich ist – schnell und bedenkenlos der jeweiligen Lage anpasst. Pahlevi, Mohammad Reza: 1919–1980; von 1941 bis 1978 Schah von Persien (Iran). Pandemie: Ausbreitung einer Krankheit (Seuche) über mehrere Länder bzw. über einen Großraum. Paschtunen: Volk in Zentral- und Südasien; herrschende Bevöl- kerungsgruppe in Afghanistan. Pol Pot: 1928–1998; kommunistischer Guerillaführer (Kambod- scha); Chef der „Roten Khmer“, die Kambodscha von 1975 bis 1978 beherrschten. Errichtete eine Schreckensherrschaft; mehr als anderthalb Millionen Menschen wurden von den Roten Khmer ermordet, teils weil sie als Regimegegner, teils weil sie als Intellektuelle galten, die Pol Pot für unerwünscht hielt. Putin, Wladimir Wladimirowitsch: * 1952; Jurist; KGB-Offizier; 1999 russischer Ministerpräsident; seit 2000 (mit Unterbrechun- gen) russ. Staatspräsident. Putsch: Mit Putsch bezeichnet man den Umsturz in einem Staat (häufig von Teilen des Militärs durchgeführt). Manchmal wird „Putsch“ auch für einen Aufstand innerhalb einer Organisation verwendet. Raab, Julius: 1891–1964; Bauingenieur; Abgeordneter zum Natio- nalrat (1927–1934); niederösterreichischer Heimwehrführer, 1938 Handels- und Verkehrsminister; Mitbegründer und Präsident der Bundeswirtschaftskammer (1946–1953, 1961–1964), 1945 Mitbe- gründer der Österreichischen Volkspartei. ÖVP-Bundesparteiob- mann (1952–1960), Bundeskanzler (1953–1961). Rabin, Yitzhak: 1922–1995 (ermordet); israelischer Offizier und Politiker. Im Unabhängigkeitskrieg Brigadekommandeur, Gene- ralstabschef (1964–1967), Botschafter in den USA (1968–1973), 157 Personen und Begriffe Nur zu Prüfzwecken – Eigent m d s Verlags öbv
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