Zeitbilder 7/8, Schulbuch

schrieb die Kapitulationserklärung Deutschlands am 9. Mai 1945. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Abwurf der Atombombe – Ende des Zweiten Weltkrieges Nach schweren Kämpfen und erbittertem Widerstand der japanischen Armee befanden sich die US-Truppen 1945 vor dem japanischen Kernland. Bei einem Angriff auf das Mutterland rechneten die Amerikaner mit gro- ßen Menschenopfern. Doch in den USA war während des Krieges eine neue, übermächtige Waffe entwickelt worden – die Atombombe. Mit ihrem Einsatz wollte der amerikanische Präsident die Japaner zum Frieden zwingen. Am 6. August 1945 fiel die erste Atombom- be auf Hiroshima. Die Wirkung war entsetzlich. Von 320000 Einwohnerinnen und Einwohnern starben etwa 80000 sofort, 19000 wurden verletzt, 14000 galten als vermisst und mehr als 100000 starben noch in den fol- genden Monaten und Jahren. Von 90000 Häusern wur- den 62000 zerstört. Drei Tage später erfolgte ein zweiter Atombombenabwurf auf die Stadt Nagasaki, der eben- falls unmittelbar etwa 70000 Tote verursachte. Nun ka- pitulierte auch die japanische Regierung. Noch im Jahr 1981 lebten 400000 „Hibakusha“ (= explo- sionsgeschädigte Opfer), von denen mehr als die Hälfte krank oder körperbehindert war. Auch noch Nachkom- men der dritten Generation sind durch die strahlenbe- dingte Schädigung der Erbmasse betroffen. Die Folgen des Krieges Der Zweite Weltkrieg forderte etwa 55 Millionen Tote und Vermisste. Die Zahl der zivilen Opfer war fast gleich hoch wie die der Soldaten. Weite Teile Europas waren durch die Kriegsführung schwer geschädigt. Die alliierten Luftangriffe hatten viele große deutsche Städte in Ruinen verwandelt. Nur mühsam konnten die Überlebenden ein geregeltes Le- ben aufbauen. Der Mangel an Nahrungsmitteln und die schlechten Wohnverhältnisse forderten weitere Opfer. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die Hauptstadt Berlin von den vier Alliierten gemein- sam verwaltet. Der Zweite Weltkrieg war systematisch von der nationalsozialistischen Regierung Deutschlands vorbereitet und durch den Überfall auf Polen ausgelöst worden. Die Kriegsschuld lag eindeutig bei ihr. In einem großen „Kriegsverbrecherprozess“ vor einem internati- onalen Militärgericht in Nürnberg (1945/46) wurden ei- nige der ehemaligen nationalsozialistischen Machtha- ber angeklagt. Es gab 12 Todesurteile, lange bis lebens- lange Gefängnisstrafen für sieben Angeklagte und drei Freisprüche. NSDAP, SS, Gestapo und Sicherheitsdienst wurden als verbrecherische Organisationen eingestuft. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Fasse die wesentlichen Kriegsereignisse zwischen 1939 und 1943 sowie zwischen 1943 und 1945 zusammen. 2. Der Einsatz der Atombombe forderte Hunderttausende Opfer. Lässt sich der Einsatz atomarer Waffen (wie heute manchmal gefordert) überhaupt rechtfertigen? Listet Pro- und Kontra-Argumente auf und diskutiert darüber in der Klasse. W Am 6. Au- gust 1945, um 8.16 Uhr, explo- dierte die er- ste Atombombe über Hiroshima. Foto: Rue des Archives. W Überlebende in Hiroshima glaubten noch einmal mit dem Leben da- vongekommen zu sein. Sie wussten nicht, dass sie an einer schweren Strahlenkrankheit leiden würden (Fotografie, 6. August 1945). Gefallene Soldaten UdSSR 13600000 Italien 330000 Deutschland 4200000 (davon Österreich 230000) Großbritannien 326000 Polen 320000 Japan 1200000 Jugoslawien 410000 Frankreich 340000 USA 259000 85 3 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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