Zeitbilder 7/8, Schulbuch

Methode Schon immer gab es Maler/innen, die ihre Kunst in den Dienst einer Herrschaft und ihrer Politik stellten. Besonders umfassend geschah dies in Diktaturen. Häufig propagierten diese nämlich eine ganz bestimmte Kunstauffassung, die der Verherrlichung ihrer Ideologie bzw. ihres Führers diente, während andere Kunstauffassungen und kritische Künstler/ innen verfolgt und vernichtet wurden. Betrachtet und deutet man nun Kunstwerke, die dasselbe Thema behandeln, aber unterschiedlichen Stilrichtungen angehören, so lassen sich interessante Schlüsse über die Zeitumstände und die ideolo- gische Einstellung der Künstler/innen ziehen. Die Fragen bei der folgenden vergleichenden Bildanalyse beziehen sich auf die beiden Bilder (B1 und B2). Bildinhalte beschreiben • Betrachtet beide Bilder und notiert euch erste Eindrü- cke. • Stellt Fragen an die Bilder und notiert sie ebenfalls. Bildinhalte untersuchen • Beschreibt die dargestellten Personen: Welche Funktionen als Familienmitglieder lassen sich jeweils erkennen? Was lässt sich über die Haltung der dargestellten Figuren, ihren Gesichtsausdruck, ihre Ges- tik aussagen? Welche Kleidung tragen sie, bei welchen Tätigkeiten werden sie dargestellt? Wie lässt sich ihr Äußeres beschreiben? In welcher Anordnung sind die Figuren aufeinander bezogen? • Beschreibt die Möbel und Gegenstände: Wo genau befinden sie sich, wie sind sie angeordnet, welche sind auf die dargestellten Personen bezogen? • Beschreibt jeweils die Bildkomposition, Farben und die Maltechnik. Bildinhalte deuten, kritisch auswerten und vergleichen • Erörtert, ob man auf die jeweilige soziale Lage der Fami- lie bzw. auf die Berufe der Personen schließen kann. • Erklärt, welche Vorstellung von „Familie“ ihr im jeweili- gen Bild dargestellt seht. Welche Atmosphäre strahlt das jeweilige Bild aus, wodurch wird sie erzeugt? • Diskutiert, welche (symbolische oder auch reale) Bedeu- tung die abgebildeten Gegenstände haben könnten. • Vergleicht Technik, Farben, Deutungsmöglichkeiten der beiden Gemälde. • Ordnet ein Bild der „Blut- und Boden-Kunst“ zu, das andere der von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ bezeichneten Richtung zu. Begründet euer Urteil. W Bild 2: Paul Mathias Padua (geb. 1903 in Salzburg, gest. 1981 in Bayern) gehörte zu den von Hitler geschätzten Malern. Er schuf Werke, die der „Blut- und Boden-Kunst“ entsprechen. Sein be- kanntestes NS-Propagandabild ist das Ölgemälde „Der Führer spricht“, es entstand 1939. Recherche • Informiert euch über das Leben und Werk der beiden Maler. • Recherchiert über die Ausstellungen „Entartete Kunst“ und die „Große Deutsche Kunstausstellung“ in München 1937. 75 3 Vergleichende Bildanalyse Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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