Zeitbilder 7/8, Schulbuch

sung des Reichstags und Neuwahlen durch. Denn noch hoffte er, so zur absoluten Mehrheit zu gelangen. Der Reichstagsbrand – Ausschaltung der Kommunisten In der Vorwahlzeit terrorisierten SA und SS (zusammen ca. 600 000 Mann) die politischen Gegner. Der natio- nalsozialistische Innenminister für Preußen, Hermann Göring, duldete dies und stellte zusätzlich 40 000 Mann von SA und SS als Hilfspolizisten an. Dieser staatlich geduldete Terror erreichte nach dem Brand des Reichs- tagsgebäudes am 27. Februar 1933 seinen Höhepunkt. Die Nationalsozialisten bezichtigten sofort die Kommu- nisten nicht nur der Brandlegung sondern auch eines Umsturzversuchs. Andere Gruppen schrieben den Na- tionalsozialisten die Tat zu, die übrigens bis heute nicht vollständig aufgeklärt ist. Die Nationalsozialisten begannen jedenfalls mit einer sofortigen Verhaftungswelle – neben Tausenden kom- munistischen Funktionären waren auch andere politi- sche Gegner davon betroffen. Die Presse der Linkspar- teien wurde verboten, die damit auch in der Wahlwer- bung stark eingeschränkt wurden. Das Ende der bürgerlichen Freiheiten und des Rechtsstaates Bereits am Tag nach dem Reichstagsbrand veranlasste Hitler den Reichspräsidenten Hindenburg zur „Ver- ordnung zum Schutz von Volk und Staat“ (28. Februar 1933). Sie sollte der „Abwehr kommunistischer staats- gefährdender Gewalttaten“ dienen: Q §1: Es sind daher Beschränkungen der persönli- chen Freiheit, des Rechtes der freien Meinungs- äußerung, einschließlich der Pressefreiheit, des Vereins- und Versammlungsrechtes, Eingriffe in das Brief-, Post-, Telegrafen- und Fernsprechgeheimnis, Anordnungen von Hausdurchsuchungen und von Beschlagnahme sowie Beschränkungen des Eigen- tums auch außerhalb der sonst hierfür bestimmten gesetzlichen Grenzen zulässig. (Reichsgesetzblatt 1933, S. 83; in: Dehlinger, Systematische Über- sicht über 76 Jg. RGBl. 1867–1942, 1943) Arbeite heraus, gegen welche allgemeinen Rechte diese Verordnung verstößt. Wo sind diese Rechte heute festgeschrieben? W Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl am 6. November 1932. Ent- wurf: Karl Geiss.  Interpretiere diese Grafik hinsichtlich des Verhältnisses „rechte“ und „linke“ Parteien und solche der politischen „Mitte“. Reichstagswahlen 1928–1932 Interpretiere die Aussage dieses Plakats. 61 3 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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