Zeitbilder 7/8, Schulbuch

die Mehrzahl der Zuwandererinnen und Zuwanderer als Arbeitsmigran- tinnen und Arbeitsmigranten aus den EU-Staaten, vor allem aus Deutsch- land. Im Jahr 2010 lag der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung bei 895000 Personen (10% der Bevölke- rung). Rund 1,5 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund leben in Öster- reich (17,8% der Gesamtbevölkerung). Von ihnen gehören rund 1,1 Mio. der „ersten Generation“ an. D. h. sie selbst wurden im Ausland geboren und sind nach Österreich zugezogen. Die weite- ren 400000 Personen sind in Österreich geborene Nachkommen der Eltern mit ausländischem Geburtsort. Sie werden daher auch als „zweite Generation“, deren Nachkommen als dritte bzw. vierte Generation bezeichnet. Österreich befindet sich in der Zuwan- derungsstatistik (s. linke Spalte) im europäischen Vergleich mit Irland und Spanien im obersten Bereich, hinter Luxemburg und der Schweiz. Arbeitsmigration aus Österreich Nicht übersehen sollte man auch, dass bereits in den 1950er-Jahren die Zahl der in Deutschland und in der Schweiz lebenden Österreicherinnen und Österreicher um rund 50 000 an­ gestiegen ist. In der ersten Hälfte der 1970er-Jahre waren allein in Deutsch- land und der Schweiz etwa 120 000 Österreicherinnen und Österreicher beschäftigt. Auch in der Gegenwart pendeln Tausende Österreicherinnen und Österreicher – v. a. aus Vorarlberg –, die in Österreich wohnen, zur Arbeit in die Schweiz, nach Deutschland oder Liechtenstein aus. Gesetze sollen Probleme lösen –– Seit dem Jahr 1990 versuchen die Bundesregierungen die Probleme der Zuwanderung durch Gesetze besser zu regeln. Das Ziel war, die unkontrollierte Zuwande- rung zu steuern und zu verringern. Die Zuwanderung sollte sich in erster Linie an den Bedürfnissen der ös- terreichischen Gesellschaft und ihrem Arbeitsmarkt ausrichten. –– Mit dem „Integrationspaket 1997“ erhielten Migran- tenjugendliche der zweiten Generation einen besse- ren Schutz vor Aufenthaltsverbot und Abschiebung. Doch eine Verbesserung des Beschäftigungsrechtes (z. B. Arbeitserlaubnis) für Ausländerinnen und Aus- länder wurde damals kaum erreicht. –– Nach wie vor sind illegal beschäftigte Arbeitskräf- te am Arbeitsmarkt: Sie verkaufen ihre Arbeitskraft W Herkunftsländer der Zuwander/innen, Statistik Austria: Migration und Integration 2011, S. 25. Ausländische Staatsangehörige bzw. im Ausland geborene Österreicher/innen am 1. 1. 2011 in Tausend Deutschland Serbien, M*, K** M* = Montenegro K** = Kosovo Türkei Kroatien Rumänien Polen Slowakei Mazedonien Slowenien Bulgarien Schweiz China Ägypten Iran Philippinen Ungarn Italien Russische Föderation Tschechische Republik Bosnien und Herzegowina 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 0 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit Bereits eingebürgerte Zuwanderer W Statistik Austria: Migration und Integration 2011, S. 33 Zuwanderung 2000–2009 je 1000 Einwohner/innen im Durchschnitt in Prozent 18,7 29,8 16,2 14,5 12,6 11,3 10,0 9,4 8,8 8,5 8,3 8,2 7,9 7,1 6,7 6,5 2,8 2,3 1,8 0,5 Luxemburg Schweiz Irland Österreich Belgien Dänemark Deutschland Großbritannien Niederlande Italien Tschechische Republik Frankreich Ungarn Slowakei Polen Griechenland Schweden Slowenien Malta Spanien 5 10 15 20 25 30 0 Verteilung der Zuwander/innen auf Bundesländer Österreich gesamt 11% Burgenland 5,7% Kärnten 7,0% Niederösterreich 6,9% Oberösterreich 8,1% Salzburg 12,8% Steiermark 6,9% Tirol 11,0% Vorarlberg 13,1% Wien 21,5% W Statistik Austria: Migration und Integration 2011, S. 109. 264 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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