Zeitbilder 7/8, Schulbuch

Studierende und Menschen aus den gebildeten Mit- telschichten wie beispielsweise Lehrerinnen und Leh- rer, Journalistinnen und Journalisten, Künstlerinnen und Künstler schlossen sich zusammen. Entscheidun- gen wurden basisdemokratisch in Versammlungen abgestimmt. In Österreich schaffte die Grünbewe- gung als Partei der „Grün-Alternativen“ im Jahr 1986 mit 5 Prozent erstmals den Einzug in den National- rat. Sie sind dort seither als Oppositionspartei (Die Grünen) vertreten. Mittlerweile sind sie auch in allen Landtagen, in Landesregierungen (z. B. Oberöster- reich, Wien) sowie in zahlreichen Stadt- und Gemein- devertretungen aktiv. Umweltgerechtigkeit – eine neue Herausforderung An vielen Beispielen lässt sich zeigen, dass Armut eine wesentliche Ursache für Umweltzerstörung ist. Ange- fangen vom Niederbrennen der Wälder, über die Ver- schmutzung der Flüsse bis hin zur Schadstoffbelastung durch veraltete Industrieanlagen in Ländern der Dritten Welt. In diesen Ländern hatten daher Umweltgruppen Verbindungen zu Menschenrechtsgruppen, zu Frauen- bewegungen und zu Bildungsinitiativen aufgebaut. Sie wollen eine gesellschaftliche Entwicklung fördern, wel- che die wirtschaftliche und technische Erneuerung mit einem gesunden, lebenswerten Leben verbinden kann. Das versteht man unter „Umweltgerechtigkeit“. Sustainability – Nachhaltige Entwicklung Ein wichtiger Prozess in der Gegenwart, der durch die Umweltbewegungen angeregt wurde, ist jener der nachhaltigen Entwicklung: Als nachhaltig wird eine Entwicklung dann bezeichnet, wenn sie den Bedürf- nissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Entwicklungsmöglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. Dabei geht es z. B. darum, Lebensmittel umweltscho- nend zu erzeugen oder erneuerbare Energiequellen zu nutzen. Über einen bundesweiten Generalverkehrsplan wäre das wachsende Verkehrsaufkommen umwelt- schonender zu regeln, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz sowie Raumplanung und Landschaftspflege sind z. B. im Rahmen der „Alpenkonvention“ nachdrücklich zu fördern. Nachhaltige Politik bemüht sich also um eine durchdachte umwelt- und ressourcenschonende Ab- stimmung von Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den Zeitraum 2005 bis 2014 als die „Dekade der Erzie- hung für nachhaltige Entwicklung“ (Education for Sus- tainable Development – UNDESD) bezeichnet. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Fasst wichtige Anliegen der Umweltbewegungen zusam- men und bewertet sie in der Klasse. 2. Charakterisiere nachhaltige Konsumgewohnheiten bzw. nachhaltige Produktionsweisen. W Tausende Demonstrantinnen und Demonstranten verbrachten im Winter 1984 etliche Tage in der Hainburger Au. Die Regierung wollte in dieser Na- turlandschaft ein Wasserkraftwerk errichten lassen. Die gewaltlosen Naturschützerinnen und Naturschützer setzten sich schließlich durch – der Bau wurde nicht begonnen! (Foto, 19. 12. 1984). 255 7 Die Vielfalt der sozialen Welt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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