Zeitbilder 7/8, Schulbuch

sches Militär, auf verschiedene Stützpunkte verteilt, im Land. Gesichert wurde dieser Status durch ein diktatori- sches Regime. 1986 wurde die Diktatur des Präsidenten Marcos jedoch gestürzt, ein Jahr später trat eine neue demokratische Verfassung in Kraft. Verhandlungen mit den USA führten 1991 dazu, dass die USA in Etappen ihre militärischen Stützpunkte aufgaben. Burma, eine britische Kolonie, wurde 1948 unabhängig. Hier übernahm bald das Militär die Macht und benann- te das Land in Myanmar um. 1988 kam es zu großen Demonstrationen gegen die Militärherrschaft, die ge- waltsam niedergeschlagen wurden. Die Protestwelle hielt dennoch an. Aung San Suu Kyi wurde ihre Wort- führerin. Sie schrieb: Q In einem System, das die Existenz grundlegender Menschenrechte verleugnet, ist Angst an der Ta- gesordnung: Angst vor Gefangenschaft, Folter, Tod, Angst vor dem Verlust von Freunden, Familie, Besitz oder Lebensunterhalt (...). Für ein Volk, das unter der eisernen Herrschaft des Prinzips, dass Macht Recht ist, von Angst beherrscht wurde, ist es nicht einfach, sich von deren quälenden Wirkungen zu befreien. Doch selbst unter der zerstörerischsten Staatsmaschi- nerie erhebt sich immer wieder Mut. (Frankfurter Rundschau, 11. 12. 1991, S. 6) Unter dem Druck des Protestes setzte die Regierung Wahlen an. Trotz massiver Einschüchterungen – u. a. wurde Suu Kyi unter Hausarrest gestellt – brachten die Wahlen 1990 der Opposition eine überwältigende Mehrheit. Dennoch hielten die Militärs noch lange an ihrer Macht fest. Erst nach zahlreichen Protesten im Land und auf internationalem Druck wurde Aung San Suu Kyi im Jahr 2010 freigelassen. Im Jahr 2012 wurde sie bei Nachwahlen schließlich ins Parlament gewählt. Malaysia bildete im Gegensatz dazu mit seiner Kaut- schuk- und Zinnproduktion eine wichtige Einnahme- quelle für Großbritannien. Singapur war ein wichtiger Flottenstützpunkt. In beiden Kolonien setzten aber bald Unabhängigkeitsbewegungen ein, die politisch unter- schiedlich ausgerichtet waren. So gab es in Malaysia auch eine starke kommunistische Bewegung, die jah- relang Krieg gegen die Briten führte. Malaysia wurde 1957, Singapur 1959 unabhängig. Indonesiens Unabhängigkeit war das erste Beispiel da- für, dass ein Konflikt zwischen einer Kolonialmacht und einer Kolonie vor die UNO gebracht werden konnte. Die UNO vermittelte zwischen der Unabhängigkeitsbe- wegung und den Niederlanden. Diese waren nach dem Zweiten Weltkrieg und der japanischen Besetzung der Inseln mit Gewalt als Kolonialmacht zurückgekehrt. Die Unabhängigkeitsbewegung unter Führung von Sukar- no wurde auch von den USA unterstützt, weil sie rigo- ros gegen eine kommunistische Einflussnahme vorging. 1949 wurde die Unabhängigkeit Indonesiens vollzogen. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Indien und Pakistan gehören mittlerweile zu den neuen Atommächten. Ihr Konflikt um die Region Kaschmir führte bereits zu mehreren Kriegen. Untersuche anhand aktuel- ler Medienberichte, wie sich das politische Verhältnis zwi- schen beiden Staaten darstellt. W Plakat, das über Beratungsstellen für Familienplanung informiert: Indi- en zählt mehr als eine Milliarde Einwohnerinnen und Einwohner. Die Re- gierung wirbt daher intensiv für Familienplanung und Geburtenkontrolle. W Aung San Suu Kyi, Trägerin des Friedensnobelpreises 1991 aus Bur- ma. Sie wurde nach mehr als eineinhalb Jahrzehnten im Jahr 2010 frei- gelassen (Fotografie, August 2011). W Südostasien um 1950. Ho-Tschi-Minh-Stadt (Saigon) Assoziierte Staaten der Franz. Union 1946 201 6 Internationale Politik seit 1945 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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