Zeitbilder 7/8, Schulbuch

Methode: „Zukunftswerkstatt“ In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begründe- te der Philosoph Robert Jungk die „Zukunftswerkstatt“. Mit dieser Methode sollten Menschen ihre kreativen Fähigkeiten und ihre Phantasie zur Lösung von Problemen besser nutzen. Geeignet ist diese Methode überall dort, „wo Menschen- gruppen Probleme haben, bei denen sie mit herkömmlichen Mitteln nicht weiterkommen“. In einer Zukunftswerkstatt sollen Probleme nicht nur Politikerinnen und Politikern oder Institutionen überlassen werden, sondern Bürgerinnen und Bürger sollen sich als Betroffene einbringen. So kann auch die Demokratie im Alltag gestärkt werden. Ziel in einer Zu- kunftswerkstatt ist es, Probleme gemeinsam zu bearbeiten, kreative Lösungen für die Zukunft zu entwickeln und Schritte zur Erreichung dieser Ziele zu planen. Eine Zukunftswerkstatt sollte von einer Person moderiert werden und umfasst folgende Phasen: • Vorphase: Eine Gruppe wird gegründet, das Thema wird festgelegt. • 1. Kritik: Was missfällt uns, was kritisieren wir? Die Teilnehmer/innen äußern ihre Kritik, ihr Unbehagen (eventuell Brainstorming), die einzelnen Punkte werden auf Plakaten oder auf Kärtchen festgehalten. Anschlie- ßend entscheiden sie, an welchen Themenkreisen sie interessiert sind, welche sie weiterverfolgen wollen. • 2. Utopie und Phantasie: In dieser Phase sollen kreative Ideen und Utopien, das sind Wunschvorstellungen, die noch nicht realisiert wur- den, vorgebracht werden. Wichtig sind positive Ansätze, z. B. Formulierungen wie: „Es wäre schön, wenn (…)“, Killerphrasen wie „Das ist doch unmöglich“ müssen vermieden werden. Phantasie ist gefragt! Danach wer- den die wichtigen Aspekte in Kleingruppen gesammelt, weiterbearbeitet und dann dem Plenum vorgestellt. • 3. Phase: Strategie und Umsetzung: Hier wird beschlossen, welche konkreten Schritte man zur Lösung des Problems bzw. der Verbesserung einer bestimmten Sachlage unternehmen wird. Zukunftswerkstatt organisieren Organisiert in eurer Klasse eine Zukunftswerkstatt zum The- ma „Was in Europa besser werden muss“ Vorschläge für die Vorgangsweise: • Lest als Vorbereitung den Artikel „Was in Europa besser werden muss“ durch und unterstreicht wichtige Stellen. • Beantwortet stichwortartig folgende Fragen: Wer sind die Autoren? Wo und wann erschien der Text? Um welche Textsorte handelt es sich jeweils? Wer sind vermutlich die Adressaten? • Fragen zum Inhalt des Textes: Welche Missstände, welche Kritik an der EU werden konkret angeführt? Welche Vorschläge für eine Verbesserung werden ge- macht? Welche Aspekte, die euch wichtig sind, fehlen im Artikel? • Bestimmt eine Moderatorin bzw. einen Moderator und führt die Phasen der Zukunftswerkstatt aus, wie sie oben beschrieben sind. W Blick in eine Schul- klasse, Fotografie 2010. 159 X Titel dieser Methodenseite 5 Zukunftsw rk tatt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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