Zeitbilder 7, Schulbuch

Putsch im August 1991 zuerst Rücktritt als Generalse- kretär und im Dezember 1991 auch als Staatspräsident der Sowjetunion. Göring, Hermann: 1893–1946 (Selbstmord); führen- der Nationalsozialist und Reichsmarschall. Schloss sich 1922 der NSDAP an und übernahm die Führung der SA. Reichstagsabgeordneter ab 1928, Reichstags-Präsident ab 1932, ab 1933 wurde er preußischer Ministerprä- sident, ab 1933 auch Reichsluftfahrtminister. Ab 1938 Generalfeldmarschall; 1939 von Hitler zu seinem Nach- folger bestimmt; 1940 zum Reichsmarschall ernannt. Gö- ring war einer der Hauptverantwortlichen für den Ein- satz ausländischer Arbeitskräfte zur Zwangsarbeit und für die Maßnahmen zur Vernichtung der Juden; in den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilt; dem Todes- urteil entzog er sich durch Selbstmord. GULAG: 1930–1955; Hauptverwaltung über die Strafla- ger in der Sowjetunion; im Bereich des GULAG waren Millionen Menschen inhaftiert; nach Stalins Tod (1953) offiziell abgeschafft. Haile Selassie: 1892–1975; seit 1928 König (Negus) von Abessinien (Äthiopien), während der italienischen Ok- kupation (1936–1941) im britischen Exil; 1974 vom Mi- litär abgesetzt. Hanusch, Ferdinand: 1866–1923; Seidenweber, sozial- demokratischer Politiker, 1918–1920 Staatssekretär für soziale Fürsorge bzw. soziale Verwaltung. Er baute das Sozialministerium und eine Sozialgesetzgebung auf, die Vorbild für andere Staaten wurde. Auf ihn gehen Ge- setze über Achtstundentag, Betriebsrat, Arbeiterurlaub, Kollektivvertrag und der Ausbau der Sozialversicherung zurück. Nach ihm ist das „Hanusch-Krankenhaus“ (frü- her Rainer-Spital) in Wien benannt. Hauser, Johann Nepomuk: 1866–1927; christlichso- zialer Politiker, Prälat; 1908 Reichsratsabgeordneter; 1918–1919 Präsident der Provisorischen Nationalver- sammlung; 1920–1927 Abgeordneter zum Nationalrat; 1908–1927 Landeshauptmann von Oberösterreich. Trat für die Verständigung mit den Sozialdemokraten ein. Havel, Václav: 1936–2011; tschechischer Dramatiker; führendes Mitglied der Bürgerrechtsbewegung Char- ta 77; 1969 Publikations- und Aufführungsverbot; mehr- fach inhaftiert; nach der Revolution 1989 zum Staatsprä- sidenten der Č SFR gewählt. Heß, Rudolf: 1894 (Alexandria in Ägypten) – 1987 (Selbstmord im Gefängnis Berlin-Spandau); führender Nationalsozialist; 1933 „Stellvertreter des Führers“ in der NSDAP; ab 1933 Reichsminister ohne Geschäftsbe- reich; 1939 Ernennung zum zweiten Nachfolger Hitlers (nach Göring). Flog in nicht geklärter Mission 1941 nach Schottland und wurde dort interniert. Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zu lebenslanger Haft verurteilt beging er im Alliierten Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau 1987 Selbstmord. Himmler, Heinrich: 1900–1945; führender Nationalsozia- list, „Reichsführer SS“ und „Chef der Deutschen Polizei“; seit 1943 Reichsinnenminister. Er baute die SS zu einer par- teiinternen Polizeiorganisation aus und errichtete das Sys- tem der Konzentrations- und Vernichtungslager. Himm- ler war auch zuständig für die brutale Umsiedlungs- und Germanisierungspolitik in O- und SO-Europa und wurde der entscheidende Organisator der millionenfachen Mas- senmorde an Juden („Endlösung der Judenfrage“). 1945 beging er in britischer Gefangenschaft Selbstmord. Hippie, Hippieszene, Hippiebewegung: von den USA ausgehende Subkultur, hauptsächlich zusammengesetzt aus Studierenden und Exstudierenden; sie stellten tradi- tionelle mittelständische Vorstellungen von Moral, Kar- riere und Bildung in Frage und flüchteten z. T. in eine romantisch verträumte Gegenkultur. Hitler, Adolf: 1889–1945 (Selbstmord); nach erfolglosen Jahren in Wien Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg; trat 1919 der Deutschen Arbeiterpartei bei und wurde bereits 1921 Vorsitzender der NSDAP. Nach dem ge- scheiterten Putsch (1923) schrieb er während seiner Haft die Programmschrift „Mein Kampf“. 1933 Reichs- kanzler, 1934 Führer und Reichskanzler, seit 1942 auch oberster Gerichtsherr. Er beging einen Tag nach seiner Hochzeit gemeinsam mit seiner Frau Eva Braun am 30. 4. 1945 Selbstmord im Berliner Führerbunker. Ho Chi Minh: 1890–1969; vietnamesischer Politiker; lei- tete seit 1941 den Unabhängigkeitskampf in Indochina gegen die französische Kolonialmacht; nach der Teilung Vietnams 1954 Staatspräsident von Nord-Vietnam und treibende Kraft der Vereinigung Vietnams unter kom- munistischer Herrschaft. Holocaust: griech. „Brandopfer“; aus dem Amerikani- schen übernommene Bezeichnung für den Völkermord an den Juden. Hoover, Herbert: 1874–1964; 1921–1928 Handelsminis- ter und 1929–1933 Präsident der USA. Höß, Rudolf: 1900–1947; Mitglied der NSDAP seit 1922; Kommandant des KZ Auschwitz-Birkenau; er wurde 1947 vom Volksgericht in Warschau zum Tode verurteilt und in Auschwitz gehängt. ILO: International Labour Organization – internationale Arbeitsorganisation. Indochina: Die im 19. Jh. von Frankreich in Südostasien unterworfenen und zu einer Union zusammengeschlos- senen Kolonialgebiete. Innitzer, Theodor: Kardinal (seit 1933); 1875 (Weipert/ Böhmen) – 1955 (Wien); seit 1932 Erzbischof von Wien, war nach Anerkennung des Nationalsozialismus bald Wortführer der katholischen Kirche in Österreich ge- gen das nationalsozialistische Regime. Unterstützte den Austrofaschismus von Dollfuß und Schuschnigg. Internationaler Währungsfonds: 1945 gegründete auto- nome Sonderorganisation der UNO; ursprünglich Förde- rung der internationales Zusammenarbeit in der Wäh- rungspolitik (Stabilität der Währungen) und des Wirt- schaftswachstums; seit den Achtzigerjahren verstärkt Kreditvergabe an Entwicklungsländer; wird wegen sei- ner strengen Auflagen heftig kritisiert. Interpol: Kurzwort für die 1923 gegründete „Internatio- nale kriminalpolizeiliche Organisation“ mit Sitz in Paris. Sie untersützt die Verbrechensbekämpfung, die ein ein- zelner Mitgliedstaat auf seinem Gebiet nicht erfolgreich vornehmen kann (grenzüberschreitende Delikte, Flucht des Täters). Jaruzelski, Wojciech: *1923; polnischer General und Po- litiker; 1981 Ministerpräsident und Erster Sekretär des ZK der polnischen KP; verhängte im Dezember 1981 das Kriegsrecht und unterdrückte die unabhängige Ge- werkschaftsbewegung „Solidarität“; 1989/1990 Staats- präsident. Jelzin, Boris: 1931–2007; russischer Politiker; 1985–1987 KP-Chef von Moskau; forderte schnellere Realisierung 184 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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