Zeitbilder 7, Schulbuch

K A N A D A U S A B R A S I L I E N R U S S L A N D C H I N A I N D I E N JAPAN AUSTRALIEN INDONESIEN D F GB A l a s k a (USA) RUSSLAND G r ö n l a n d (DK) MEXIKO PERU KOLUMBIEN RH VENEZUELA BOLIVIEN CHILE ARGENTINIEN A IS N S FIN EP I H RO GR BG PL CH DK BY UKRAINE TÜRKEI EC HN NIC GCA CR PA GUY PY URUGUAY KASACHSTAN UZB TM KS TJ AZ I R A N IRAK SYR IL AFG SAUDI- ARABIEN KWT Q JEMEN OMAN PK MONGOLEI KOREA S.- N.- BD BHT NEP SRI LANKA TAIWAN Hongkong PHILIPPINEN MYA THA L K BRU MALAYSIA SGP PAPUA- NEUGUINEA NEUSEELAND Alaska (USA) KANADA TN ÄGYP- TEN MALI NIGER MAURET. TSCHAD NIGERIA SUDAN ÄTHIO- PIEN SOMALIA KENIA TANSANIA DR KONGO ANGOLA SAMBIA MADAGASKAR SÜD- AFRIKA BF CAM CI ER G GH MOC NAM RB RCA RG SN ZW LB DOM JA KUBA MAROKKO ALGERIEN LIBYEN V I E T N A M Basis ist der Human Development Index des UN-Entwicklungsprogramms: Dieser errechnet sich aus Lebenserwartung, Bildungsniveau und Einkommen reiche Länder relativ hoher Lebensstandard mittlerer Lebensstandard mäßiger Lebensstandard arme Länder sehr arme Länder W Die weltweite Verteilung von Reichtum und Armut Ende der 1990er-Jahre. Aufgrund dieser vielfachen Unterschiede sprachen man- che von einer „Vierten und Fünften Welt“. Viele stellen aber die Frage, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, diese Unterscheidungen zu treffen. Sie regen vielmehr an, von „einer Welt“ zu sprechen, in der es allerdings vielfältige Formen der Ungleichheiten und Abhängigkeiten vieler Länder von den reichen Industrieländern gibt. 13.2 Politische Unabhängigkeit allein genügt nicht Es dauerte rund vierzig Jahre, bis das in der Atlantik- Charta von 1941 festgelegte Ende des Kolonialismus weitestgehend Wirklichkeit wurde. Einige kleine Ko- lonialgebiete existieren nach wie vor. So verfügt z. B. Frankreich besonders in der Karibik und im Südpazifik über mehrere Gebiete, wobei die südpazifischen Inseln vor allem als Gelände für Atomtests dienen. Der erfolgreiche Abschluss der formalen politischen Entkolonialisierung rief in den Fünfziger- und Sech- zigerjahren großen Optimismus hervor, dass auch der wirtschaftliche Entwicklungsprozess nach dem Muster der Industrieländer erfolgreich verlaufen würde. Als Voraussetzungen dafür wurden angesehen: –– Kapitalinvestitionen, –– Industrialisierung, –– freier Handel, –– Schaffung von Führungseliten in Politik und Wirt- schaft, die an der „Modernisierung“ orientiert war. Q Solche Überlegungen bildeten das Fundament der „Entwicklungspläne“ der Nachkriegszeit (in Wirklichkeit handelte es sich aber um Wachstums- pläne). Vor allen Dingen rechtfertigte es die Hilfspro- gramme, mit denen die „Entwickelten“ den „weniger Entwickelten“ helfen sollten, den Rückstand aufzu- holen. Soziale Ziele waren bis in die Siebzigerjahre hinein von untergeordneter Bedeutung, ging man doch davon aus, dass sich niedrigere Arbeitslosigkeit und größere Gleichheit, ja sogar eine parlamentari- sche Demokratie ganz von allein einstellen würden, sobald das Pro-Kopf-Einkommen nur genügend ge- stiegen wäre. (Seers, Prioritäten, 1978, S. 14) Hinzu kam, dass im Kalten Krieg die Sowjetunion und die USA ihre „Entwicklungshilfe“ vielfach nach strate- gischen Gesichtspunkten vergaben. So meinte 1962 der amerikanische Präsident John F. Kennedy: Q Auslandshilfe (…), eine Methode, durch die die Vereinigten Staaten eine Einfluss- und Kontroll- position überall in der Welt aufrechterhalten und zahlreiche Länder unterstützen, die sonst mit Sicher- heit zusammenbrechen oder in den kommunistischen Block überwechseln würden. (Gärtner, Internationales Kräftefeld, 1990, S. 140) Bald zeigte sich, dass sich die Hoffnungen auf Wirt- schaftswachstum, soziale Wohlfahrt und Demokratie nicht wie angenommen erfüllen würden. Die Unter- schiede zwischen den reichen und armen Ländern wur- den nicht geringer, sondern immer größer. Viele Unter- suchungen über die bisher im Rahmen der Entwick- lungszusammenarbeit geleistete Hilfe zogen daher eine 141 4 Internationale Politik von 1945 bis 1990/91 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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