Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Schubert, Franz: 1797–1828; österreichischer Komponist. Schwarz, Marie: 1852–1920; gehörte zu den ersten Frauen Österreichs, die den Kampf für das Frauenstimmrecht aufnahmen; Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des österreichischen Frauenstimmrechtskomitees. Schwarzenberg, Karl Philipp Fürst zu: 1771–1820; österreichischer Feld- marschall (seit 1812). In den Befreiungskriegen gegen Napoleon: Ober­ befehlshaber der alliierten Truppen. Seleukiden: Name eines hellenistisches Königsgeschlechtes, abgeleitet vom Namen Seleukos. Seneca: ca. 4–65; Schriftsteller, Philosoph u. römischer Staatsmann. Er war Erzieher, später Berater von Kaiser Nero, auf dessen Befehl er Selbstmord beging. Bedeutendster Vertreter der stoischen Philosophie in der Kaiser- zeit. Severin, hl.: angesehener Einsiedler; wahrscheinlich vornehmer römi- scher Abkunft, lebte bei Favianis (Mautern, NÖ) und starb dort 482; nach Neapel überführt und dort begraben. Siemens, Werner: 1816–1892; gründete 1847 mit seinem Partner Halske eine Telegrafenanstalt, die auch Tiefseekabel verlegte. 1866: Erfindung des Dynamos (Starkstromtechnik); erfand 1879 die erste elektrische Lokomotive, 1880 den ersten elektrischen Aufzug und 1881 die erste elektrische Straßenbahn. Die heutige Siemens AG geht auf dieses erste Unternehmen zurück. Sieyès, Emmanuel Joseph Graf, genannt Abbé Sieyès: 1748–1836; franzö­ sischer Revolutionär und Staatsmann. Er schlug zunächst die geistliche Laufbahn ein. 1789 veröffentlichte er die Schrift „Qu’est-ce que le tiers état?“ (Was ist der dritte Stand?), in der er sich gegen jede Art von Standes- privilegien aussprach und den dritten Stand mit der Nation gleichsetzte. 1799 unterstützte er als Mitglied des Direktoriums den Staatsstreich Na- poleons und wurde neben Pierre Roger Ducos und Napoleon dritter Kon- sul. Im Auftrag Napoleons arbeitete Sieyès eine neue Verfassung aus, die Napoleon jedoch weit gehend änderte; daraufhin trat Sieyès zurück. Nach Napoleons Sturz wurde Sieyès 1815 verbannt; 1830, nach der Julirevoluti- on, kehrte er nach Paris zurück. Smith, Adam: 1723–1790, wurde mit seinen Thesen zum Begründer der klassischen Nationalökonomie. Sein Hauptwerk „Untersuchungen über Natur und Ursachen des Volkswohlstandes“ fand bald weite Ver­ breitung. Sokrates: 470–399 v. Chr.; griechischer Philosoph, der keine Schriften hinterließ. Wegen angeblicher Verführung der Jugend und Leugnung der Staatsgötter wurde er zum Tod durch Trinken des Schierlingsbechers verurteilt. Soliman II. der Prächtige: 1494–1566; ab 1520 Sultan des Osmanischen Reiches; einer der bedeutendsten Herrscher seiner Zeit, der sowohl als Feldherr als auch als Förderer der Literatur und der Architektur hervortrat. Seine militärischen Unternehmungen waren vor allem gegen das Habs- burgerreich gerichtet: 1521 eroberte er Belgrad, 1626 siegte er gegen die Ungarn, 1529 musste er die Belagerung Wiens erfolglos abbrechen. 1541 wurde der Großteil Ungarns dem Osmanischen Reich einverleibt. Solon: um 640–560 v. Chr.; athenischer Staatsmann. Er machte das Recht auf Mitbestimmung im Staat von der Steuerleistung abhängig. Sonnenfels, Josef Freiherr von: 1732–1817; Jurist, Schriftsteller, Staats­ rat, Vorkämpfer des aufgeklärten Absolutismus. Er vertrat die Lehren der klassischen Literatur; auf seinen Einfluss geht die Gründung des Burg­ theaters zurück. In der NS-Zeit als Jude verfemt. Sparta: griechischer Stadtstaat auf der Halbinsel Peloponnes; verfügte lange Zeit über das stärkste Landheer unter den Poleis. Staatsdomäne: Herrschaftsgebiet des Staates; Staatsgut; Land, welches unmittelbar dem König unterstand; später: landwirtschaftlicher Grundbe- sitz (Kammergut). Stanley, Henry M.: 1841–1904; britischer Journalist; unternahm auch im Dienste des belgischen Königs Leopold II. Expeditionen nach Afrika. Stephenson, George: 1781–1848; der englische Eisenbahningenieur bau- te 1814 seine erste Lokomotive und gründete 1823 die erste Lokomotiven- fabrik der Welt in Newcastle. Er plante auch den Bau der ersten Eisen- bahnstrecken (Stockton–Darlington, Manchester–Liverpool). Stumm, Carl Friedrich: 1836–1901, einer der größten Konzernbesitzer der deutschen Stahlindustrie. Führendes Mitglied der freikonservativen Par- tei; Mitglied des deutschen Reichstags; als Anti-Sozialist übte er großen Einfluss auf die Politik Kaiser Wilhelms II. aus. Sueton: ca. 70–140; nach seinem Sturz als Chef der kaiserlichen Kanzlei wurde Sueton Schriftsteller. Seine Lebensbeschreibungen der ersten 12 Kaiser sind mit Anekdoten gewürzt. Sulla: 138–78 v. Chr.; römischer Politiker, der nach mehreren Bürgerkrie- gen gegen Marius drei Jahre lang als Diktator herrschte. Suttner, Bertha von: 1843 (Prag) – 1914 (Wien); Schriftstellerin; berühmter Roman: „Die Waffen nieder“ (1889), 1905: Friedensnobelpreis. Tacitus: ca. 55–120; römischer Politiker u. Historiker. Werke: „Annalen“ (für die Zeit von Augustus bis Nero), „Historien“ (für die Zeit von 69–96), „Germania“: die wichtigste antike Quelle über die Germanen. Talleyrand, Charles Maurice: 1754–1838; Bischof von Autun (1788), Fürst von Benevent (1806), Herzog von Talleyrand-Périgord (1807). Mitglied der Generalstände u. Nationalversammlung; beantragte die Einziehung der Kirchengüter zur Tilgung der Staatsschulden. Er musste dennoch emigrieren (Großbritannien, USA). Nach seiner Rückkehr Außenminister des Direktoriums und Napoleons sowie der Bourbonen auf dem Wiener Kongress. Terra Sigillata: rotes, gestempeltes Tongeschirr der römischen Kaiserzeit. Teutonen: germanischer Volksstamm, der am Ende des 2. Jh. v. Chr. mehrmals die Römer besiegte. Thales von Milet: 624–546 v. Chr.; erster griechischer (Natur-)Philosoph. Er sah das Wasser als Urstoff an. Theoderich der Große: 453–526; ab 474 König der Ostgoten (in Italien ab 493); kämpfte seit 488 gegen Odoaker; besiegte diesen 493 in Ravenna und ließ ihn ermorden. Theodosius I.: 347–395; seit 379 römischer Kaiser. Er verbot die Olympi- schen Spiele, machte das Christentum zur Staatsreligion und teilte das Reich unter seinen Söhnen (endgültig) in ein weströmisches und oströ- misches auf. Theseus: sagenhafter König Athens, der u. a. den Minotauros auf Kreta getötet hat. Thukydides: ca. 460–396 v. Chr.; Historiker u. Stratege aus Athen. Er schrieb die Geschichte des Peloponnesischen Krieges und gilt als Be- gründer der „objektiven Geschichtsschreibung“. Er bemühte sich, dar- zustellen, „wie es wirklich gewesen ist und demnach, bei der Natur des Menschen, in Zukunft immer wieder so oder so ähnlich zugehen wird“. Tiberius: 42 v. Chr.-37 n. Chr.; römischer Kaiser, Nachfolger des Augustus; zog sich in den letzten 10 Jahren seiner Herrschaft auf die Insel Capri zurück. Trajan: 53–117; seit 98 römischer (Adoptiv-)Kaiser; unter ihm hatte das Römische Reich seine größte Ausdehnung. Trevithick, Richard: 1771–1833; walisische Bergbauingenieur; baute 1800 die erste brauchbare Hochdruck-Dampfmaschine, 1801 einen Straßen- dampfwagen und 1804 die erste Dampflokomotive. 1808 veranstaltete er in London erstmals eine Eisenbahnfahrt für Personen. Tutanchamun: reg. 1347–1338 v. Chr.; ägyptischer König im Neuen Reich. Er war ein unbedeutender König, erlangte jedoch durch die Entdeckung seines prächtig ausgestatteten und fast unversehrt gebliebenen Grabes Weltruhm. Vasco da Gama: ca. 1460–1524; wurde 1497 vom spanischen König be- auftragt, den Seeweg nach Indien um die Südspitze Afrikas zu finden. Er erreichte als erster Seefahrer auf diesem Weg Kalikut (1498). Nach sieg- reichen Kämpfen gegen die Araber wurde er 1524 als Vizekönig nach Indien gesandt. Verfassungsoktroy: einseitig vom Herrscher ohne Mitwirkung einer Volksvertretung oder einer gewählten Versammlung aufgezwungene Verfassung. Vergil: 70–19 v. Chr.; bedeutender römischer Schriftsteller, Anhänger des Augustus. Vespasian: 9–79; erster römischer Kaiser, der nicht aus Rom stammte und 69 das flavische Kaiserhaus begründete. Vespucci, Amerigo: wahrscheinlich 1454–1512, italienischer Seefahrer in portugiesischen und spanischen Diensten; unternahm Reisen nach Mit- tel- und Südamerika; nach seinem Vornamen erhielt dieser Kontinent den Namen „Amerika“. Vogelsang, Karl Freiherr von: 1818–1890; katholischer Sozialpolitiker, der inWien gemeinsammit K. Lueger die christlich-soziale Bewegung gründete und als solcher Gegner der kapitalistischen Wirtschaftsform war. Vorderer Orient (auch Naher Osten): Bezeichnung für den geografischen Großraum, der die folgenden Länder umfasst: Türkei, Zypern, Syrien, Li- banon, Israel, Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Ver- einigten Arabischen Emirate, Katar, Bahrain, Kuwait, Irak und den Iran. Waldenser: Anhänger der von Petrus von Waldes in Lyon gegründeten Laienbruderschaft zur Verkündigung des Evangeliums (um 1170); die Waldenser lebten in Armut; gegenwärtig etwa 50.000 Mitglieder. Washington, George: 1732–1799; Oberbefehlshaber der Armee der ame- rikanischen Kolonien Englands im Unabhängigkeitskrieg (1775–1783). 1789 einstimmig zum 1. Präsidenten der USA gewählt. Waterloo (Belle-Alliance): Gemeinde in der Provinz Brabant, Belgien. Hier fand am 18. Juni 1815 die letzte Schlacht gegen Napoleon statt, die dieser verlor. Watt, James: 1736–1819; britischer Mechaniker, der 1765 die erste Nie- derdruck-Dampfmaschine mit getrenntem Kondensator erfand (s. auch Boulton). Weber, Carl Maria von: 1786–1826; deutscher Komponist der Romantik. Größter Erfolg: „Freischütz“ (Berlin 1821). Weininger, Otto: 1880–1903; österreichischer Philosoph. Verfechter einer frauen- und körperfeindlichen Geisteshaltung. Wellington, Arthur Wellesley, Herzog: 1769–1852; britischer Feldmar- schall u. Minister, erfocht zusammen mit den Preußen den entscheiden- den Sieg über Napoleon bei Waterloo (1815). Wilhelm III. von Oranien: König von England, Schottland und Irland 1689–1702. Seit 1674 Erbstatthalter der Niederlande. Windischgrätz, Alfred Fürst zu: 1787–1862; österreichischer Feldmar- schall; unterdrückte im Juni 1848 den Aufstand in Prag. Im Oktober 1848 schlug er als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee die Revolution in Wien nieder und führte Krieg gegen die Ungarn. 285 Personen und Begriffe Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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