Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Motor“), der zum Vorläufer der späteren Benzinverbrennungsmotoren wurde. Ottokar II.: 1233–1278; böhmischer König aus dem Haus der Przemysli- den nahm in der „königlosen Zeit“ die Herzogtümer Österreich, Steier- mark, Kärnten und Krain in Besitz. Über deren Herausgabe kam es zum Reichskrieg mit dem Habsburger Rudolf I. Ottokar II. fiel dabei in der Schlacht von Dürnkrut. Owen, Robert: 1771–1858; britischer Unternehmer u. Frühsozialist; führte soziale Reformen für die Arbeiter in seinem Betrieb durch; Begründer der englischen Gewerkschaftsbewegung. Paine, Thomas: 1737–1809; britisch-amerikanischer Publizist. Seine Flug- schriften verhalfen dem Gedanken der amerikanischen Unabhängigkeit zum Durchbruch. Girondistischer Abgeordneter während der Französi- schen Revolution. Pankhurst, Emmeline: 1858–1928; britische Frauenrechtlerin, Anführerin der militanten Suffragetten. Papyrus: papierähnlicher Schreibstoff, der aus dem in Streifen geschnit- tenen und kreuzweise übereinander geklebten Mark der Stängel der Pa- pyrusstaude gewonnen wird; Schriftstück daraus. Patriarch: Bischof mit höherem Ansehen (z. B. von Jerusalem, Konstanti- nopel, Rom, Ravenna). Peisistratos: um 600–528/27 v. Chr.; athenischer Tyrann Penn, William: 1644–1718; Gründer von Pennsylvania und von Philadel- phia, war Quäker und einer der bedeutendsten Kolonisten Nordamerikas. Pergamon: (antike) Stadt in der Westtürkei. Perikles: um 500–429; athenischer Staatsmann; gilt als Vollender der at- tischen Demokratie. Peters-Otto, Louise: 1819–1895; Schriftstellerin, Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung. Petrarca, Francesco: 1304–1374, italienischer Humanist, Jurist, Theologe; auch als Dichter hoch geehrt. Philipp I. (der Schöne): 1478–1506; der einzige Sohn Maximilians I. heira- tete Johanna die Wahnsinnige und wurde damit spanischer König. Philipp II.: um 382–336 v. Chr. (ermordet); König von Makedonien, Vater Alexanders des Großen; eroberte 338 Griechenland. Pilgerväter: erste puritanische Ansiedler in Neuengland, die 1620 auf der Mayflower den Atlantik überquerten. Sie gründeten Plymouth. Ihre Nachkommen bilden eine einflussreiche Gruppe der amerikanischen Führungsschicht. Pionier: für technische Aufgaben (z. B. Brückenbau, Sprengungen) aus­ gebildeter Soldat. Platon: 427–347 v. Chr.; bedeutender griechischer Philosoph, dessen Ide- enlehre viele Philosophen der Neuzeit beeinflusste. Plutarch: ca. 46–ca. 120; griechischer Schriftsteller, der Lebensbeschrei- bungen großer Griechen und Römer verfasste (z. B. von Solon, Perikles, Cato, Tiberius Gracchus, Caesar usw.). Pompeius: 106–48 v. Chr.; römischer Politiker u. Feldherr; unterlag 48 v. Chr. seinem Gegenspieler Caesar und wurde auf der anschließenden Flucht ermordet. Pompeius Trogus: zur Zeit des Augustus lebender römischer Schriftsteller keltischer Abstammung. Seine nur auszugsweise erhaltene Universalge- schichte in 44 Büchern reicht von den Assyrern bis zur seiner Zeit. Presbyterianer: Angehörige der evangelisch-reformierten Kirche in Eng- land und den USA, die die bischöfliche Leitung der anglikanischen Kir- che ablehnen und ihre Gemeinde durch gewählte Geistliche verwalten lassen. Primat: Vorrang; Primat des Papstes: Vorrang des Bischofs von Rom als Nachfolger des Apostels Petrus vor allen übrigen Bischöfen in der rö- misch-katholischen Kirche. Proudhon, Pierre: 1809–1865; der französische Frühsozialist stammte aus dem Handwerksstand. 1848 war er Mitglied der Nationalversammlung. Er plante die Errichtung einer auf Tauschhandel basierenden Wirtschafts- ordnung. Proudhon war einer der Begründer des Anarchismus. Ptolemaios I. Soter: General Alexanders des Großen; beherrschte als ers- ter Ptolemäer-König von 323 - 284 v. Chr. Ägypten. Puritaner: Anhänger der streng calvinistischen Richtung der englisch protestantischen Kirche, die für den Einzelnen ein sittenstrenges Leben forderte. Pythagoras: 6. Jh. v. Chr.; bedeutender griechischer Philosoph und Ma- thematiker von der Insel Samos. Quäker (= „Zitterer“): religiöse Gemeinschaft, die sich selbst „Society of friends“ nennt; v. a. in Großbritannien und den USA; sie lehren eine über jeden Menschen kommende Erleuchtung als Quelle der Gotteserkennt- nis, wobei sie v. a. das organisierte Kirchentum, die Sakramente, den Eid und den Kriegsdienst ablehnen. Die Quäker wurden Mitte des 17. Jh. von George Fox in England gegründet; bedeutende Aktivitäten im Kampf gegen Sklaverei, zur Förderung des Weltfriedens, der Schulbildung sowie der Frauenrechte. 1947 Friedensnobelpreis. Quesnay, François: 1694–1774, französischer Nationalökonom, Leibarzt Ludwigs XV., Begründer des Physiokratismus. Sein „Tableau écono- mique“ (1758) ist die erstmalige Darstellung des Wirtschaftskreislaufs. Weiteres Hauptwerk: „Allgemeine Grundsätze der wirtschaftlichen Re- gierung eines ackerbautreibenden Reiches“ (1758). Reichstag: regelmäßige Versammlung von Kaiser und Reichsständen, bei der alle wichtigen Reichsangelegenheiten (z. B. Reichskrieg, -steuern) entschieden wurden. Renner, Karl: 1870 (Untertannowitz/Mähren) – 1950 (Wien); sozialdemokratischer Politiker u. (gemäßigter) Vertreter des Austromar- xismus. 1918–1920 Staatskanzler. 1919 unterzeichnete er den Staats­ vertrag von Saint-Germain; 1930–1933 1. Präsident des Nationalrates; 1945 (entscheidender) Mitbegründer der 2. Republik und wieder Staats- kanzler; 1945–1950 Bundespräsident. Ressel, Johann: 1793–1857; der Forstmann erfand u. a. auch die Schiffs­ schraube. Allerdings wurde diese Erfindung erst nach seinem Tod in Eng- land weiter genutzt und wirtschaftlich verwertet. Rhodes, Cecil: 1853–1902; britisch-südafrikanischer Kolonialpolitiker; er- warb sich seit 1878 im südlichen Afrika im Diamantengeschäft ein großes Vermögen. 1889 gründete er die „British South Africa Company“, die sich in den folgenden Jahren die Gebiete des 1895 nach Rhodes benannten Rhodesien aneignete. Richard II: 1367–1400; seit 1377 englischer König; wurde 1399 vom Parla- ment zur Abdankung gezwungen. Richelieu, Armand-Jean du Plessis, Herzog, Kardinal: 1585–1642; lei- tete unter Ludwig XIII. von 1624–1642 als Premierminister die Regie- rungsgeschäfte in Frankreich. Er stellte im Kampf gegen die Habsburger konfessionelle Bedenken in den Hintergrund und verbündete sich im Dreißigjährigen Krieg mit den Gegnern Spaniens und Österreichs. Er gilt als der Begründer der französischen Vormachtstellung in Europa im Zeit­ alter des Absolutismus. Rigaud, Hyacinthe: 1659–1743; französischer Porträtmaler; malte vor al- lem Mitglieder des Hofs in Versailles, Gelehrte und Künstler. Robert, Hubert: 1733–1808; französischer Maler. Malte vor allem Ruinenbilder, Pariser Motive und zeitgenössische Ereignisse. Robespierre, Maximilien: 1758–1794 (hingerichtet); französischer Politi- ker, Advokat. Romanow: russische Zarendynastie, die von 1613 bis zum Aussterben der männlichen (1730) bzw. weiblichen Linie (1762) das Land regierte. Der Name blieb jedoch durch den Zweig Romanow-Holstein-Gottorf erhalten, sodass der letzte Romanow, Nikolaus II., bis zur Russischen Revolution 1917 im Amt blieb. Romulus (Augustulus): geb. um 459; letzter weströmischer Kaiser; wurde 475 zum Kaiser erhoben und 476 von Odoaker abgesetzt und verbannt. Rousseau, Jean-Jacques: 1712–1778; französisch-schweizerischer Schrift- steller, Philosoph und Pädagoge der Aufklärung. Rudolf I.: 1218–1291. Der aus der Schweiz stammende Habsburger wurde 1273 zum deutschen König gewählt. Seine Hausmacht, die Herzogtümer Österreich und Steiermark, erkämpfte er sich gegen König Ottokar II. von Böhmen. Rudolf IV.: 1339–1365. Der Habsburger-Herzog erwarb 1363 die Graf- schaft Tirol, gründete die Wiener Universität, ließ den Stephansdom aus- bauen und wollte mit einer großen Fälschung (Privilegium Maius) die Macht seines Hauses gegenüber dem Reich ausbauen. Saint-Simon, Louis de Rouvroy, Herzog: 1675–1755; französischer Schrift- steller. Seine 21 Bände umfassenden „Mémoires sur le siècle de Louis XIV et de la Régence“ sind eine parteiisch-subjektive Chronik des Lebens am königlichen Hof in Versailles der Zeit von 1692 bis 1723. Säkularisierung: Ablösung und Befreiung des Denkens und Handelns aus der Vorherrschaft des Glaubens bzw. der Theologie und der Kirche. Sallust: 86–35 v. Chr.; römischer Historiker und Politiker. Zu seinen wich- tigsten erhaltenen Werken gehören „Die Verschwörung des Catilina“ (Coniuratio Catilinae) und „Der Krieg gegen Jugurtha“ (Bellum Jugurthi- num). Samo: um 625 – um 659 n. Chr.; Slawenfürst. Ein fränkischer Kaufmann, der von den Slawen zum König erhoben wurde. Nach seinem Tod zerfiel sein Reich. San Martin, José: 1778–1850; südamerikanischer Freiheitskämpfer gegen Spanien. Sansculotten: in der Französischen Revolution Spottname für Revolutio- näre, die im Gegensatz zur aristokratischen Mode nicht Culotten (Knie- hosen), sondern Pantalons (lange Hosen) trugen. Sansculotte wurde zum Ausdruck für Patriot und Republikaner. Sarazenen: der Name eines arab. Stammes; von den Byzantinern auf alle Araber übertragen. Schah: pers. „Herrscher“; Titel des iranischen Kaisers. Der letzte Schah (Reza Pahlewi) musste den Iran im Jahr 1979 verlassen und starb 1980 in Kairo. Scherbengericht: Gerichtsverfahren in Athen, mit dem die Tyrannis ver- hindert werden sollte. Die Namen der verdächtigen Politiker wurden auf Tonscherben geschrieben. Schisma: Kirchenspaltung, z. B. zwischen Ost- und Westkirche seit 1054. Schisma, abendländisches: die Papstwirren zwischen 1348 und 1417. Schönerer, Georg Ritter von: 1842–1921; maßgeblicher Führer der deutschnationalen Bewegung in der österr.-ung. Monarchie. Schopenhauer, Arthur: 1788–1860; bedeutender deutscher Philosoph. Entstammte einer Kaufmannsfamilie aus Danzig, studierte Natur­ wissenschaften und Philosophie. Er lebte ab 1831 in Frankfurt/M. als Privatgelehrter. 284 Nur zu Prüfzweck n – Eig ntum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=