Zeitbilder 5/6, Schulbuch

zuholen, und wurde bald darauf bei der Darbringung eines Opfers mit seinen beiden Söhnen von zwei Schlangen erwürgt. Las Casas, Bartolome de: 1474–1566; spanischer Dominikanermönch u. Indianermissionar, seit 1543 Bischof in Mexiko; er setzte sich besonders für die Rechte der Indianer ein. Laube, Iduna: 1808–1870; Frauenrechtlerin. Geboren in Sachsen, lebte ab 1850 in Wien. In ihrem Literatursalon wurden die Satzungen für den „Wiener-Frauen-Erwerbsverein“ entworfen. Le Nôtre, André: 1613–1700; französischer Gartenbaumeister. Schöpfer des „Französischen Gartens“. Le Vau, Louis: 1612–1670; französischer Baumeister. Einer der Schöpfer des französischen Repräsentationsstils während der Epoche Ludwigs XIV. Leopold I.: Der Babenberger wird 976 mit der Mark an der Donau be- lehnt. Er stirbt 994. Leopold I.: 1640–1705; König von Ungarn (seit 1655) und Böhmen (seit 1656), römischer Kaiser (seit 1658). Leopold II.: 1747–1792; Sohn von Kaiser Franz I. und Maria Theresia, Kai- ser des Heiligen Römischen Reiches (1790–1792), Großherzog der Toskana (1765–1790), König von Ungarn (1790–1792) und von Böhmen (1791/92). Leopold III., der Heilige: um 1075–1136; seit 1095 babenbergischer Mark- graf; gründete das Stift Klosterneuburg und das Kloster Heiligenkreuz; wurde 1485 heilig gesprochen; niederösterreichischer Landespatron. Leopold V.: 1157–1194. Der Babenbergerherzog schloss 1186 einen Ver- trag mit dem Traungauer Herzog Ottokar IV., auf Grund dessen er 1192 die Steiermark erbte. Lenoir, Etienne: 1822–1900; der in Belgien geborene Erfinder stellte 1860 in Paris den ersten (primitiven) Gasmotor vor, mit dem 1863 erstmals ein Fahrzeug angetrieben wurde. Leo XIII.: 1810–1903; wurde 1878 zum Papst gewählt, förderte besonders die christliche Soziallehre (Enzyklika „Rerum Novarum“). Lilienthal, Otto: 1848–1896; der deutsche Ingenieur führte mit selbst gebauten „Gleitflugzeugen“ mehr als 2 000 Flüge mit bis zu 300 Meter Länge durch; starb bei einem Absturz in Berlin. Limes: Seit dem 1. Jh. n. Chr. angelegte befestigte Grenze des Römischen Reiches; u. a. an der Donau gegen die Germanen; in Britannien (Hadri- answall) gegen die Kelten (Schotten); am Euphrat gegen die Perser. Lindbergh, Charles: 1902–1974; amerikanischer Pilot, der 1927 im Alleinflug den Atlantik überquerte und in Paris landete. Livius: 59 v. Chr. - 17 n. Chr.; aus Padua stammender Schriftsteller, der im Auftrag des Augustus die „Geschichte seit der Gründung der Stadt“ schrieb. Eine der wichtigsten, wenn auch nicht immer zuverlässigen Quellen für die römische Frühzeit. Locke, John: 1632–1704; englischer Philosoph und Staatsrechtslehrer der Aufklärung und des englischen Empirismus. Louvre: ursprünglich das Schloss der französischen Könige in Paris. Seit 1793 Museum, das die zum Nationalbesitz erklärten königlichen Kunst­ schätze der Öffentlichkeit zugänglich machte. Seither entwickelte es sich zu einer der großartigsten Kunstsammlungen der Welt. Ludwig XIII.: König von Frankreich 1610–1643; Sohn Heinrichs IV.; stand bis 1614 unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria von Medici; ab 1624 überließ er dem Kardinal Richelieu maßgeblichen Einfluss auf die Regierung. Ludwig XIV.: König von Frankreich 1661-1715. Ludwig XV.: König von Frankreich 1715–1774. Ludwig XVI.: König von Frankreich 1774–1792 (hingerichtet). Ludwig XVIII.: König von Frankreich 1814/15–1824. Madison, James: 1751–1836; 4. Präsident der USA (1809–1817); einer der Führer der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung; gilt auf Grund seiner Rolle im Verfassungskonvent als „Vater der Verfassung”; in den neunziger Jahren des 18. Jh. einer der Mitbegründer der Republikani- schen Partei. Außenminister von 1801 bis 1809. Magellan, Fernando: 1480–1521; portugiesischer Seefahrer, seit 1517 in spanischen Diensten. Er erreichte über den „Westweg“ (Magellanstraße) die Philippinen, wo er bei Kämpfen starb. Seinen Gefährten gelang die Rückkehr nach Spanien und damit die erste Weltumseglung. Magna Charta (Magna Carta libertatum, Große Urkunde der Freiheiten): Vertrag, den König Johann von England 1215 mit den englischen Baronen schloss, gilt als Grundstein der englischen konstitutionellen Freiheitsrechte. Marcus, Siegfried: 1831–1891; der seit 1852 in Wien lebende Mechaniker baute bereits 1875 einen ersten Kraftwagen mit Benzinmotor. Sein später entwickelter Viertakt-Benzinmotor war erstmals mit einer magnetelektri- schen Zündung ausgestattet. Marie Louise: 1791–1847; Tochter Kaiser Franz’ II. 1810 wurde sie gegen ihren Willen mit Napoleon I. verheiratet. 1811 gebar Marie Louise Na- poleon den erhofften Thronfolger, den späteren Herzog von Reichstadt. Nach Napoleons Abdankung 1814 an den Wiener Hof zurückgekehrt, erhielt sie vom Wiener Kongress die italienischen Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla übertragen. Marius: 156–86 v.Chr.; römischer Politiker; er war sieben Mal Konsul, führte eine Heeresreform durch und unterlag im Bürgerkrieg gegen den Optimaten Sulla. Mark: Grenzraum im Vorland des Reiches; militärisch besonders gerüstet – sollte das Reichsgebiet sichern; unter den Karolingern in gefährdeten Gebieten (z. B. gegen die Awaren) eingerichtet. Mark Aurel: 121–180; seit 161 römischer Kaiser. Der philosophisch gebil- dete Adoptivkaiser starb in Vindobona (Wien) oder ev. in Sirmium (Voj- vodina). Marlborough, John Churchill, 1. Herzog von: 1650–1722; britischer Feld- herr u. Staatsmann. Marx, Karl: 1818–1883; gemeinsam mit Engels Begründer des wissen­ schaftlichen Sozialismus. Chefredakteur der linksliberalen „Rheinischen Zeitung“; 1847 trat er dem „Bund der Kommunisten“ bei, für den er ge- meinsam mit Engels das „Kommunistische Manifest“ verfasste. Nach dem Scheitern der Revolution 1848/49 emigrierte er nach London, wo er, in ärmlichen Verhältnissen lebend, sein Lebenswerk schrieb: „Das Kapi- tal“. Mauren: Bezeichnung für die Muslime arabischer Herkunft, die vom 8. bis zum 15. Jh. in Spanien herrschten. Maximilian I.: 1459–1519; deutscher König seit 1486, ab 1508 „erwählter“ römischer Kaiser. Maximinian: um 250–310; seit 286 römischer Kaiser, der 305 gemeinsam mit seinem Mitregenten Diokletian abdankte. Mazarin, Jules, Herzog, Kardinal (eigentl. Giulio Mazarini): 1602–1661; leitete von 1642 bis 1661 als Premierminister die Regierungsgeschäfte in Frankreich. Metternich, Klemens Wenzel, Fürst von: 1773–1859; österreichischer Staatsmann. Seit 1809 Außenminister, seit 1821 Haus-, Hof- und Staats- kanzler. Nach dem Wiener Kongress Symbolfigur der Restauration und Reaktion; er wurde in der Märzrevolution 1848 gestürzt. Minos: sagenhafter König auf Kreta, der ein Labyrinth für den Minotaurus errichten ließ. Mirabeau, Honoré Gabriel de Riqueti, Graf: 1749–1791; französischer Politiker. Präsident des Jakobinerklubs und der Nationalversammlung. Mithras-Kult: Eine der bedeutenden Religionen des Römischen Reiches; im Mittelpunkt steht Mithras, der alte persische Gott des Lichtes und der Weisheit. Dem Mythos zufolge hat er den göttlichen Stier getötet, aus des- sen sterbendem Körper alle der Menschheit nützlichen Pflanzen und Tiere entsprungen sind. Griechen aus Kleinasien trugen durch die Gleichset- zung Mithras mit Helios, dem griechischen Sonnengott, zur Verbreitung des Kultes bei. Seit dem 1. Jh. v. Chr. im Römischen Reich verehrt, beson- ders von den Legionären. Mithridates: um 130–63 v. Chr.: König von Pontus, der in Kleinasien drei Kriege gegen die Römer führte. Möbius, Paul: 1853–1907; deutscher Nervenarzt, studierte Philosophie und Medizin, wies lange vor Freud auf die Bedeutung der Sexualität hin. Monroe, James: 1758–1831; 5. Präsident der USA (1817–1825); verkünde- te 1823 die Monroe-Doktrin. Montesquieu, Charles: 1689–1755; franz. Schriftsteller u. Staatsphilosoph. Sein Hauptwerk „L‘esprit des lois“ (1748) erhob die Staatswissenschaften auf den Rang einer umfassenden Kulturphilosophie. Mit seiner Lehre von der Gewaltenteilung hatte er großen Einfluss auf die Herausbildung des modernen Verfassungsstaates. Montezuma: 1467–1520; 9. Aztekenkönig, der als Gefangener des spani- schen Eroberers Cortez starb. Morse, Samuel: 1791–1872; der amerikanische Maler erfand 1837 den ersten brauchbaren Schreibtelegrafen („Morseapparat“). 1843 wurde nach seinen Plänen die erste Telegrafenlinie von Washington nach Bal- timore errichtet. Mythos: Überlieferungen eines Volkes von seinen Vorstellungen über die Entstehung der Welt, seine Götter und Dämonen; zur Legende gewordene Begebenheit oder Person von weltgeschichtlicher Bedeutung. Napoleon I. (Napoléon Bonaparte, eigentl. Napoleone Buonaparte): geb. 1769 in Ajaccio (Korsika), gest. 1821 in Longwood (Sankt Helena); Kaiser der Franzosen (1804–14/15). Naturalwirtschaft: die ursprüngliche Form der geldlosen Wirtschaft; es werden nur Waren gegen Waren getauscht (Tauschwirtschaft). Newcomen, Thomas: 1663–1729, englischer Schmied und Ingenieur, der die erste wirtschaftlich nutzbare atmosphärische Dampfmaschine (um 1711) entwickelte. Nikäa (auch Nicäa oder Nizäa): Ort in Kleinasien; Erstes ökumenisches Konzil 325 unter Vorsitz von Kaiser Konstantin; Verwerfung der Lehre des Arius (wonach Christus bloß gottähnlich, nicht aber gottgleich sei). Novize: Person, die „neu“ ins Kloster eintritt; vor der Ablegung der öf- fentlichen Gelübde. Nürnberger Eierlein: Bezeichnung der ältesten Taschenuhren mit Feder­ werk in der Form eines Eis; ihre Erfindung wird dem Nürnberger Mecha- niker Peter Henlein zugeschrieben (um 1510). Odoaker: um 430–493; germanischer Heerführer; setzte den letzten west- römischen Kaiser Romulus Augustulus ab; 476 von den germanischen Söldnern in Italien zum König aufgerufen und 493 von Theoderich er- mordet. Osmanen: Von Osman I. begründete Dynastie, die von etwa 1300 bis 1922 in dem nach ihnen benanntem Reich (Türkei, vom Turkvolk unterworfene Gebiete bis Ägypten) herrschte. Bezeichnung für die Bewohner des Os- manischen Reiches. Otto, August: 1832–1891; der deutsche Maschinenbauer und Unter­ nehmer erfand 1876 den nach ihm benannten Viertaktgasmotor („Otto- 283 Personen und Begriffe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=