Zeitbilder 5/6, Schulbuch
Hannibal: 247/246–183 v.Chr. (Selbstmord); karthagischer Feldherr, der mit seinen Truppen und Kriegselefanten über die Alpen nach Italien zog und die Römer mehrmals besiegte. Hardouin-Mansart, Jules: 1646–1708; französischer Architekt, dessen Werk den baumeisterlichen Aspekt der Hofkultur Ludwigs XIV. reprä- sentiert (1684: Spiegelgalerie, riesige Nord- u. Südflügel des Schlosses, Orangerie u. Schlosskapelle); Verfechter des Classicisme, ein Stil, der sich in seinem Bestreben nach Harmonie an der Antike orientierte (z.B. die eindrucksvolle Kuppel des Invalidendomes, Paris, 1676–1706). Hargreaves, James: um 1745–1779; englischer Weber, der als Erster das Handspinnrad mechanisierte („Spinning Jenny“) und mit mehreren Spin- deln ausstattete. Heinrich II.: gest. 1177; Sohn des Babenbergers Leopold III., wurde 1141 Markgraf von Österreich u. 1143 Herzog von Bayern. 1156 musste er auf Bayern verzichten, dafür aber wurde die Markgrafschaft Österreich mit dem Privilegium Minus zum Herzogtum erhoben (1156). Heinrich IV.: König von Frankreich 1589–1610 (ermordet); Hugenotte; bei seiner Vermählung kam es 1572 zur Bartholomäusnacht; trat 1593 zum Katholizismus über, um sich die Krone („Paris ist eine Messe wert“) und Frankreich die Einheit zu erhalten. Den Hugenotten gewährte er 1598 mit dem Edikt von Nantes Gewissens- und begrenzte Kultfreiheit sowie einen festen Rechtsstatus. Heinrich der Seefahrer: 1394–1460; portugiesischer Prinz; sandte seit 1418 Schiffe auf Entdeckungsreisen, die an seinem Hof (mit einem Zent- rum für geografische Studien) vorbereitet wurden. Seine Schiffe erreich- ten Madeira und die Azoren; später wagten sie sich bis Senegal und die Guinea-Küste vor. Herero: Bantuvolk in Namibia und Angola; im Zuge des Aufstandes von 1904 wurden die Herero von den deutschen Truppen unter General von Trotha in die wasserlose Steppe getrieben, wo der größte Teil von ihnen ums Leben kam. Herodot: ca. 484–ca. 425 v. Chr.; der aus Halikarnassos in Kleinasien stam- mende Historiker gilt als „Vater der Geschichtsschreibung“, weil er seine Darstellung erstmals auch zu belegen versucht. In seinen „Historien“ lie- fert er uns wichtige völkerkundliche Berichte (z. B. über Ägypten). Hethiter: indoeuropäisches Volk, das im östlichen Kleinasien (Türkei) im 2. Jt. v. Chr. das Reich Hatti gründete. Hauptstadt war Hattusa. Hexenbulle: 1484 erschienene Schrift, herausgegeben von Papst Inno zenz VIII. Damit ordnete die Kirche die Bekämpfung der angeblichen Hexen an. Hexerei wurde mit Ketzerei gleichgesetzt. Hexenhammer: 1486/87 veröffentlichte Sammlung über den Hexen glauben, mit grauenhaften Argumenten für die Vernichtung von „He- xen“. Der Verfasser war ein Dominikanermönch. Hofer, Andreas: 1767–1810 (hingerichtet in Mantua); Gastwirt, Tiroler Freiheitskämpfer gegen Bayern und Frankreich. Horaz: 65–8 v.Chr.; römischer Dichter, der in seinen Werken die Politik und Person des Augustus verherrlichte. Hörnigk, Philipp Wilhelm v.: 1640–1714; österr. Volkswirtschaftler; Vor- kämpfer des Merkantilismus; Verfasser von „Österreich über alles, wann es nur will“ (1684). Hugenotten: seit etwa 1560 allgemein die Bezeichnung der französi- schen Protestanten (Anhänger der Lehren Luthers und besonders Cal- vins). Wurden bis zum Ende des 18. Jh. verfolgt; viele wanderten aus. Die Duldung erhielten die Hugenotten erst im Toleranzedikt von Versailles 1787, unter Napoleon erhielten sie dann die völlige Gleichberechtigung. Humboldt, Alexander Freiherr von: 1769–1859; deutscher Naturforscher und Geograf. Hutten, Ulrich von: 1488–1523, deutscher Humanist und Reichsritter; flüch- tete nach dem gescheiterten Aufstand der Reichsritter in die Schweiz. Indigo: ältester, blauer, lichtechter Farbstoff, der aus verschiedenen tropi- schen Pflanzen gewonnen wird. Indoeuropäer: Bezeichnung für jene Völker, welche ihre Sprache aus einer gemeinsamen indoeuropäischen Grundsprache entwickelten. Die ursprüngliche Herkunft der Indoeuropäer ist bis heute nicht geklärt. Insignien: (Ab)Zeichen der Macht, des Standes, der Würde; z. B. Krone, Zepter und Schwert als Reichsinsignien. Interregnum: lat. „Zwischenherrschaft“; v. a. die Zeit zwischen dem Tod des letzten staufischen Königs Konrad IV. (1254) und der Wahl Rudolfs I. (1273). Investitur: aus lat. „einkleiden“; Einweisung in ein Amt der römisch- katholischen Kirche; im 10. und 11. Jh. Einsetzung der Bischöfe durch die Könige. Iturbide, Augustin: 1783–1824; mexikanischer Freiheitskämpfer gegen Spanien und Kaiser (1822/23), wurde von Santa Ana gestürzt und er- schossen (1824). Jakob I.: König von Schottland (seit 1567) u. England (1603–1625); Sohn der Maria Stuart; förderte die Übersetzung der Bibel in die englische Sprache (King James Version). Jakob II.: König von Großbritannien (1685–1688); floh während der „Glor reichen Revolution“ nach Frankreich, starb 1701. Jefferson, Thomas: 1743–1826; einer der Führer der Unabhängigkeits bewegung gegen Großbritannien, Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, 3. Präsident der USA (1801–1809). Er war ei- ner der Hauptvertreter der amerikanischen Aufklärung; hatte Kontakt zu den führenden Aufklärern Europas. Johann III. Sobieski: 1629–1696; stieg als erfolgreicher Heerführer zum polnischen Kronfeldherrn auf und wurde 1674 zum König gewählt. Er war ursprünglich mit Frankreich und Schweden verbündet. Weil ihn aber die Osmanen bedrohten, wandte er sich den Habsburgern zu. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung Wiens 1683. Johanna (die Wahnsinnige): 1479–1555; spanische Königin, verheiratet mit Philipp dem Schönen von Burgund (Habsburger), Mutter Kaiser Karls V. Nach dem Tod Philipps verfiel sie in Schwermut. Joseph I.: 1678–1711; ältester Sohn und Nachfolger Leopolds I. als Kaiser (1705–1711). Er starb sehr früh an den Pocken, wodurch die Habsburger um die spanische Erbfolge kamen. Joseph II.: 1741–1790; Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1765– 1790). Nach dem Tod seiner Mutter Maria Theresia (1780) wurde Joseph Alleinherrscher in den habsburgischen Erblanden. Er versuchte, weit reichende Reformen durchzuführen und die Einzelländer seines Reiches einer starken Zentralverwaltung unterzuordnen. Justinian: 482–565; seit 527 römischer Kaiser, der für kurze Zeit wieder die Einheit des römischen Weltreichs herstellte. Berühmt ist seine Geset- zessammlung (Codex Justinianus). Juvenal: ca. 60–127; römischer Dichter, der in seinen Satiren die Miss- stände und Auswüchse der Gesellschaft in der Großstadt Rom be- schreibt. Kant, Immanuel: 1724–1804; Philosoph in Königsberg. Er entwickelte mit seinem „kritischen Idealismus“ eines der Grundsysteme der deutschen Philosophie. Kapital: In der Nationalökonomie versteht man unter K. die Gesamtheit der im Produktionsprozess verwendeten Sachgüter (z. B. Werkzeuge, Ma- schinen, Fabriken) sowie auch das Geldkapital. Karl I.: König von Großbritannien 1625–1649 (hingerichtet). Karl II.: König von Großbritannien 1660–1685. Karl IV.: 1316–1378; seit 1346 deutscher König, seit 1347 böhmischer Kö- nig u. seit 1355 römischer Kaiser. Der Luxemburger regierte von Prag aus, gründete dort die erste Universität im Reich und erließ mit der Goldenen Bulle eine neue Königswahlordnung (1356). Karl V.: 1500–1558; spanischer König (1516–1556), römischer König (1519–1556), Kaiser (1530–1556). 1556 dankte er ab und lebte bis zu sei- nem Tod in einem spanischen Kloster. Karl VI.: 1685–1740; Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1711–1740) sowie als Karl III. König von Ungarn (1712–1740), zweiter Sohn Kaiser Leopolds I. Karl der Kühne: 1433–1477; strebte ein einheitliches Königreich Burgund unter Einschluss Lothringens an. Seine Tochter Maria heiratete Maximili- an I. (Habsburger). Das Heer Karls des Kühnen wurde von der Schweizer Eidgenossenschaft geschlagen, er selber verlor dabei sein Leben. Karl von Lothringen: 1643–1690; erfolgreicher kaiserlicher Feldherr ge- gen Franzosen und Osmanen, plante 1683 den Entsatz von Wien. Ketteler, Wilhelm Freiherr von: 1811–1877; Bischof von Mainz (seit 1850), Mitglied des deutschen Reichstages; forderte die rechtliche Selbststän- digkeit der Kirche und engagierte sich sehr für die Lösung der Sozialen Frage (Christliche Soziallehre). King, Martin Luther: 1929–1968 (ermordet); amerikanischer Baptisten- pfarrer und Bürgerrechtskämpfer. Kleisthenes: athenischer Staatsmann des 6. Jh. v. Chr., der nach dem Sturz der Tyrannis demokratische Reformen einführte. Kolping, Adolf: 1813–1865; der ehemalige Kölner Schuhmachergeselle wurde mit 32 Jahren Priester und gründete katholische Gesellenverei- ne, die noch heute im Internationalen Kolpingwerk (für alle Lehrberufe) weiter bestehen. Konstantin I.: um 272–337; seit 306 römischer Kaiser; anerkannte als ers- ter römischer Herrscher das Christentum als Religion. Kossuth, Lajos: 1802–1894; Führer der ungarischen Revolution von 1848/49; floh nach dem Zusammenbruch der Revolution ins Ausland, wo er sich weiter für die Unabhängigkeit seines Landes einsetzte. Krupp, Alfred: 1812–1887, stammte aus alter grundbesitzender Familie in Essen; sein Vater Friedrich hatte eine erste Gussstahlfabrik gegründet, machte aber große Schulden. Unter Alfred Krupp erlebte die Dynastie einen riesigen Aufschwung: u.a. durch Kanonen- u. Geschützproduktion für Preußen und auch für das Ausland. Kunschak, Leopold: 1871–1953; christlichsozialer Politiker; gründete 1892 den christlichsozialen Arbeiterverein, den er bis 1934 leitete; 1945–1953 Präsident des Nationalrates. Kutusow, Fürst Smolenskij: 1745–1813; russischer Feldmarschall und Oberbefehlshaber gegen Napoleon 1812. Lafayette, Marie Joseph de Motier, Marquis: 1757–1834; französischer General u. Politiker. Nahm am Unabhängigkeitskampf der USA teil; Mit- glied der Generalstände 1789; reichte der Nationalversammlung 1789 den Entwurf der Erklärung der Menschenrechte ein; befehligte die Pa- riser Nationalgarde. Als Anhänger des Königtums floh er 1792 zu den Österreichern. In der Zeit der Restauration wieder politisch tätig. Laokoon: In der griechischen Mythologie trojanischer Priester des Apoll. Er warnte die Trojaner davor, das „trojanische Pferd“ in die Stadt herein- 282 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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