Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Personen und Begriffe Adams, John: 1735–1826; 1. Vizepräsident (1789–1797) u. 2. Präsident (1797–1801) d. USA sowie Führer in der amerikanischen Unabhängig- keitsbewegung. Alamannen (auch Alemannen): germanischer Stamm, urspr. an der Elbe beheimatet; siedelten seit dem 3. Jh. in Südwestdeutschland. Alarich I.: um 370 auf einer Insel im Donaudelta geb.; nach dem Tod Kai- ser Theodosius I. Führer der Westgoten; nach Plünderungszügen durch das gesamte Balkangebiet 410 Erstürmung Roms; gest. 410 in Süditalien. Alexander I.: russischer Zar (1801–1825); Gegner Napoleons. 1815 stiftete er die Heilige Allianz und machte Russland zur Vormacht in Osteuropa. Anaximander: um 611–546 v. Chr.; bedeutender, aus Milet stammender Vertreter der ionischen Naturphilosophie. Für ihn galt als Urstoff das Un- endliche oder Unbegrenzte. Anaximenes: 585–525 v. Chr.; wie Anaximander aus Milet stammender Naturphilosoph, der Luft als Urstoff ansah. Anna von Böhmen: 1503–1547; Tochter König Wladislaws II. von Böh- men u. Ungarn; nach dem Tod ihres Bruders Ludwig II. 1526 konnte ihr Gemahl, Kaiser Ferdinand I., Böhmen u. Ungarn mit den habsburgischen Erblanden vereinigen. Anna von Österreich: 1601–1666, Tochter Philipps III. von Spanien; ab 1615 verheiratet mit Ludwig XIII. von Frankreich; sie regierte 1643–1651 für ihren unmündigen Sohn Ludwig XIV. Antigoniden: Name eines hellenistischen Königsgeschlechtes in Make- donien, abgeleitet vom Namen Antigonos. Antiochos IV. Epiphanes: griech. „der Hervorleuchtende“; ca. 215–164 v. Chr.; König von Syrien. Appian: um 100 bis etwa 170 n. Chr.; aus Alexandria stammender römi- scher Beamter u. Geschichtsschreiber. Von seiner „Römischen Geschich- te“ in 24 Büchern ist besonders die vollständig erhaltene Darstellung der römischen Bürgerkriege bedeutsam. Archimedes von Syrakus: 285–212 v. Chr.; griechischer Mathematiker u. Physiker. Er lehrte u. a. die Bestimmung der Quadratwurzel, die Berech- nung von Kegelschnitten, entdeckte den Schwerpunkt, das Hebelgesetz, das spezifische Gewicht und den statischen Auftrieb (Archimedisches Prinzip). Aristarch von Samos: etwa 310–230 v. Chr.; griechischer Astronom; ent- warf ein heliozentrisches Weltbild. Aristoteles: 384–322 v.Chr.; Schüler Platons; bedeutender griechischer Phi- losoph; seine Lehren beeinflussten die Wissenschaften bis in die Neuzeit. Assyrer: semitisches Volk; errichtete am mittleren Tigris ein vom 13. Jh. bis 612 v. Chr. in Mesopotamien vorherrschendes Großreich. Atahualpa: gest. 1533; 13. und letzter Herrscher der Inka. Er wurde von den Spaniern unter Pizarro gefangen genommen und später erdrosselt. Attila: König der Hunnen seit 434; verwüstete ab 450 den Norden Galli- ens; 451 auf den Katalaunischen Feldern geschlagen; 452 ergebnisloser Vorstoß nach Italien; 453 gest.; lebt in der Sage als König Etzel weiter. Auber, Daniel François Esprit: 1782–1871; französischer Komponist, Ver- treter der komischen Oper. Augustus: lat. „der Erhabene“; seit 27 v. Chr. Ehrentitel für den 1. römi- schen Kaiser Oktavian (63 v.-14 n. Chr.). Aurelianus: 214–275 (ermordet); seit 270 römischer Soldatenkaiser. Awaren: Steppenvolk aus Zentralasien; errichteten 568 ein eigenes Reich in Ostmitteleuropa; sie unterwarfen Slawenstämme u. bedrohten das Fränkische Reich. Von Karl dem Großen 791–803 in den Awarenkriegen besiegt. Bacon, Francis: 1561–1626; englischer Philosoph u. Staatsmann. Er wollte die Philosophie und Wissenschaften auf der Grundlage „unverfälschter Erfahrung“ erneuern, in der er die einzig sichere Quelle des Wissens sah. Ball, John: 1381 hingerichtet; englischer Reformpriester zur Zeit des gro- ßen Bauernaufstandes. Basedow, Johannes Bernhard: 1724–1790; deutscher Pädagoge, Haupt- vertreter des Philanthropismus, errichtete 1774 in Dessau eine Erzie- hungsanstalt, „Philanthropin“. Seine praxisbezogene Erziehung hatte die „Glückseligkeit“ des Einzelnen und dessen „Gemeinnützigkeit“ zum Ziel. Bauer, Otto: 1881–1938; Hauptvertreter des Austromarxismus, ging 1934 ins Exil. Beccaria, Cesare, Marchese de Bonesana: 1738–1794; italienischer Jurist, forderte in seiner Schrift „Von den Verbrechen und Strafen“ (1764) die Abschaffung von Folter und Todesstrafe. Beethoven, Ludwig van: 1770–1827; Hauptvertreter der Wiener Klassik in der Musik. Bell, Graham: 1847–1922; der geborene Schotte lebte seit 1872 in den USA; gilt als Erfinder des (batterielosen) Telefons (1876), obwohl es gleichzeitig ähnliche Erfindungen gab. Bernini, Gianlorenzo: 1598–1680; italienischer Baumeister, Bildhauer und Maler. Hat das barocke Rom maßgebend beeinflusst (u. a. Dom St. Peter, Kollonaden des Petersplatzes). Bessemer, Henry: 1813–1898; der britische Ingenieur erfand 1855 das nach ihm benannte „Bessemerverfahren“, das die Massenerzeugung von Stahl in einem birnenförmigen Gefäß („Bessemerbirne“) ermöglichte. Bismarck, Otto von: 1815–1898; ab 1862 Ministerpräsident in Preußen; 1871–1890 Reichskanzler des Deutschen Reiches. Blanc, Louis: 1811–1882; französischer Sozialist; 1848 Mitglied der provi- sorischen Regierung; trat als Revolutionär für die Errichtung von Natio­ nalwerkstätten ein und verlangte gleichen Lohn für alle. Blücher, Gebhard Leberecht, Fürst: 1742–1819; preußischer General­ feldmarschall, erfocht bei Waterloo zusammen mit Wellington den ent- scheidenden Sieg über Napoleon (1815). Boccaccio, Giovanni: 1313–1375; in Paris geboren und in Florenz auf- gewachsen; gelernter Kaufmann, später Richter, Notar und Dichter („Decamerone“). Bodin, Jean: (ca. 1529–1596); Verfasser von staats- und wirtschafts­ theoretischen Schriften; Verfechter der Hexenverfolgungen. Bolivar, Simon: 1783–1830; südamerikanischer General, Freiheitsheld und Staatsmann. Bonifatius: um 672–754; urspr. Winfried, angelsächsischer Benediktiner u. Missionar; wurde vom Papst mit der Missionierung der Germanen beauf- tragt; er organisierte die fränkische Kirche neu; 754 von Friesen ermordet. Boulton, Matthew: 1728–1809; britischer Industrieller, der mit James Watt 1776 das Unternehmen „Boulton & Watt“ in Soho bei Birmingham grün- dete und mit dieser Firma im Dampfmaschinenbau Weltruf erlangte. Bourbonen: französisches Königsgeschlecht, herrschte 1589–1792 und 1814–1830. Bourbonen-Linien regierten auch in Neapel-Sizilien (1734– 1860), in Parma-Piacenza (1748–1802 und 1847–1860) und in Spanien (1700–1931), wo sie 1975 erneut auf den Thron kamen. Briand, Aristide: 1862–1932; französischer Politiker; mehrfach Minister- präsident u. Minister; bemühte sich 1925 als Außenminister um eine Poli- tik des Ausgleichs mit Deutschland; 1926 Friedensnobelpreis. 1928 setzte Briand gemeinsam mit dem amerikanischen Außenminister Kellogg die völkerrechtliche Ächtung des Angriffskrieges durch. Cabral, Pedro: ca. 1467–ca. 1520; portugiesischer Seefahrer, der um 1500 die brasilianische Ostküste entdeckte und in Indien Handelsniederlas- sungen gründete. Caesar: römischer Politiker, 100–44 v. Chr.; wurde nach wenigen Jahren der Alleinherrschaft von seinen politischen Gegnern ermordet. Caligula: lat. „(Soldaten-)Stiefelchen“; römischer Kaiser von 37–41; ge- walttätiger Nachfolger des Tiberius; wurde 41 n. Chr. von seiner Leib- garde ermordet. Carl, Erzherzog: 1771–1847; Sohn Kaiser Leopolds II., siegte 1809 bei As- pern über Napoleon. Cartwright, Edmund: 1743–1823; der englische Pfarrer erfand 1785 den ersten mechanischen Webstuhl, später eine Wollkämmmaschine u. ver- besserte auch landwirtschaftliche Geräte. Cato (der Ältere): 234–149 v. Chr.; konservativer römischer Politiker u. Schriftsteller, der Jahre lang für die Vernichtung Karthagos eintrat. Cavour, Camillo, Graf: 1810–1861; ab 1852 Ministerpräsident im König­ reich Piemont-Sardinien. Cavour setzte sich im Inneren vor allem für eine Beseitigung der Vorrechte der Kirche im öffentlichen Leben ein. Außen- politisch war die Einigung Italiens sein großes Ziel. Cheops: ägyptischer König der 4. Dynastie, regierte etwa 2551–2528 v. Chr. Er ließ die größte der drei Pyramiden bei Gizeh erbauen. Chomeini: 1900–1989; iranischer Schiitenführer; sammelte im Exil (v. a. in Paris) die Gegner des Schahs; setzte die letzte vom Schah ernannte Regierung ab (1979) und stand bis zu seinem Tod an der Spitze der von ihm ausgerufenen islamischen Regierung. Cicero: 106–43 v. Chr.; römischer Redner, Schriftsteller u. Politiker (füh- rendes Mitglied der Optimaten). Wurde im Auftrag Mark Antons ermor- det. Sein schriftstellerisches Werk umfasst zahlreiche Reden, rhetorische und philosophische Schriften. Commodus: 161–192; letzter römischer Adoptivkaiser (seit 180). Crassus: lat. „der Dicke“; römischer Politiker, 115–53 v. Chr., der mit Cae- sar u. Pompeius das Erste Triumvirat (60 v. Chr.) bildete. Crompton, Samuel: 1753–1827; englischer Weber, der zwischen 1774 u. 1779 eine Spinnmaschine, die so genannte „mule“ (= das Maultier), entwickelte. Mit ihr konnte bestes Garn für die Weberei erzeugt werden. Cromwell, Oliver: 1599–1658; englischer Staatsmann und Heerführer; entstammte dem Landadel. Cyprian: ca. 200–258; Bischof von Karthago, starb als Märtyrer bei einer Christenverfolgung. Eine Sammlung seiner Briefe enthält wertvolle zeit- geschichtliche Dokumente. Daimler, Gottfried: 1834–1900; der deutscheMaschineningenieur erzeug- te bereits 1883 einen Benzinmotor mit einem halben PS, den er 1885 in ein hölzernes Zweirad einbaute. In seiner „Daimler Motorengesellschaft“ wurde 1901 der erste „Mercedes“ gebaut. Danton, Georges Jacques: 1759–1794, französischer Revolutionär, Rechts­ anwalt, mitreißender Redner, radikal. Er veranlasste durch seine zünden- den Reden den Sturm auf die Bastille, den Sturz des Königtums und als Justizminister die „Septembermorde“ (1792), um die Anhänger der Mon- archie einzuschüchtern. Zunehmend vertrat er eine gemäßigte Richtung, weshalb er auf Veranlassung von Robespierre verhaftet und zum Tode verurteilt wurde. Darby, Abraham: etwa 1678–1717; englischer Eisenproduzent, dem es 1709 erstmals gelang, Koks für die Eisengewinnung herzustellen. 280 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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