Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Um die Donaugrenze besser schützen zu können, leg- ten die Römer schließlich den Limes an: Darunter ver- steht man ein System von befestigten Städten, Kastel- len, Wachtürmen und Wällen. Die Legionslager von Castra Regina (Regensburg), Lauriacum, Vindobona und Carnuntum wurden so verbunden. Die Mauerreste des Limes blieben für die eingedrungenen Germanen so eindrucksvoll, dass sich noch heute in Niederösterreich aus Ortsnamen eine Kette von Befestigungen ablesen lässt: Zeiselmauer, Traismauer, Mauer bei Melk, Mauer- Öhling. Andere Siedlungen weisen heute noch auf die lateinischen Namen der hier stationierten volksmäßig einheitlichen Abteilungen wieder: So hießen Castra Ba- tava (Passau) nach den Batavern in Holland, Comage- nae (Tulln) nach einer Landschaft in Mesopotamien und Asturis (Klosterneuburg) nach den spanischen Asturern. Von Diokletian bis zur Räumung der Donauprovinzen Die große Verwaltungsreform Kaiser Diokletians hat- te auch für Norikum Folgen. Die Provinz wurde in ein Binnennorikum (weiterhin mit Virunum als Hauptstadt) und ein Ufernorikum (wahrscheinlich mit Lauriacum als Hauptort) geteilt. Wegen der häufigen Germaneneinfälle verfielen aber die Städte Ufernorikums zusehends. Im Jahre 488 endete die römische Herrschaft an der Do- nau: Odoaker ließ den Donaulimes endgültig räumen. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Fasse die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen des heutigen Österreich in der Römerzeit in Stichworten zu- sammen, gehe dabei auch auf die drei Provinzen Norikum, Rätien und Pannonien ein. 2. Beschreibe die Karte oben. Wo entspricht das römische Straßennetz noch den heutigen Hauptverbindungen und wo nicht? Was sind die möglichen Ursachen dafür? 3. Recherchiere, welche römischen Siedlungen es in der Nähe deines Schul- oder Wohnortes gab und welche Über- reste dort noch vorhanden sind. Welche Ortsnamen in der Nähe deines Schulortes gehen auf keltische oder römische Formen zurück? Castra Regina (Regensburg) Castra Batava (Passau) Boiodurum Iovuacum (Schlögen) Ad Maurus (Eferding) Ovilava (Wels) Lentia (Linz) Lauriacum (Lorch) Arelape (Pöchlarn) Namare (Melk) Favianae (Mautern) Comagena (Tulln) Cetium (St. Pölten) Aquae (Baden) Vindobona (Wien) Scarbantia (Ödenburg) Carnuntum Savaria (Steinamanger) Tergolape (Timelkam) Iuvavum (Salzburg) Cucullae (Kuchl) Vocarium (Werfen) Stiriate (Liezen) Surontium (Trieben) Poedicum (Bruck a. d. Mur) Flavia Solva (Wagna) Noreia Poetovio (Pettau) Neviodunum (Agram) Emona (Laibach) Virunum (Zollfeld) Teurnia (St. Peter i. H.) In Murio (Mauterndorf) Aguntum (Lienz) Bauzanum (Bozen) Tridentum (Trient) Veldidena (Wilten) Maia (Meran) Inutriumo (Nauders) Brigantium (Bregenz) Kambodunum (Kempten) Augusta Vindelicorum (Augsburg) Curia (Chur) Brenner Aquileia Celeia (Cilli) Gabromagus (Windischgarsten) L i mes B e r n s t e i n s t r a ß e Italien Rätien Binnennorikum Pannonien Markomannen Quaden R h e n u s ( R h e i n ) Lacus Venetus (Bodensee) A en us (Inn ) Isara ( I s a r ) I s o n t a ( S a l z a c h ) A n i s u s ( E n n s ) D a n u v i u s ( D o n a u ) M u r u s ( M ur ) Legionslager Kastell Stadt, Siedlung Römische Reichsstraße W Die Karte zeigt die wichtigsten römischen Städte, Befestigungen und Straßen auf österreichischem Boden. W Römische Grenzlinie am rechten Donauufer: Wachposten und Wach- turm mit Fackeltelegraph. Trajanssäule, Rom, 113 n. Chr. (Gipsabguss). 241 Österreich im Mittelalter und in der Neuzeit 7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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