Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Q Nur der ist weise, der die Götter ehrt. Auf sie gilt es zu schauen, und wenn sie auch vom Recht dich abweichen heißen, geh den Weg! Denn böse ist nichts, was Götter je befehlen. (Sophokles, Fragmente, 226) Q Da sagt man wohl, im Himmel gäb es Götter. Nein, nein! Es gibt sie nicht, wofern nicht etwa ein Narr der alten Sage Glauben schenkt. Denn wenn die Götter Böses tun, sind’s keine Götter. (Euripides, Fragmente, 286) Für das philosophische und wissenschaftliche Denken im Abendland waren vor allem die drei Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles von grundlegender Be­ deutung. Mit welchen Schwierigkeiten musste wohl jemand rech- nen, der die herrschenden Ansichten über die Götterwelt nicht übernahm? Womit muss man in der Gegenwart rechnen, wenn man vorherrschende Meinungen ablehnt? Recherchiert im Internet und in Lexika über die Bedeu- tung der drei griechischen Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles (Kurzbiografie, Inhalte und Wirkung ihrer Lehren). Die Wissenschaft In der Geschichtsschreibung bemühte sich Thukydides (460–399 v. Chr.) im Unterschied zu Herodot (um 490– 425 v. Chr.), die Überlieferung kritisch zu prüfen. Bei seiner Darstellung des Peloponnesischen Krieges ver­ suchte er eine objektive Ermittlung der Wahrheit. Die Medizin wurde durch Hippokrates von der Insel Kos (geb. um 460 v. Chr.) gefördert. Er ist der Vater einer auf Beobachtung und Vernunft begründeten Medizin. Auf ihn geht der medizinische Humanismus zurück. Informiert euch genauer über die beiden Geschichts- schreiber; worüber berichten sie, wodurch unterscheiden sie sich? Bringt in Erfahrung, in welcher Weise Hippokrates noch heute für die Ärzteschaft ein Vorbild ist. Die Kunst Die Kunst der frühen Griechen wird für uns hauptsäch­ lich im Tempel und seiner Ausschmückung fassbar. Der griechische Tempel hat sich aus dem altgriechischen Haus, dem Megaron, entwickelt. Im Gegensatz zur christlichen Kirche war er nur Aufstellungsort des Göt­ terbildes, denn die Opferhandlungen fanden vor dem Tempel statt. Die Pracht dieser Gebäude wurde wesent­ lich durch die Zahl und Größe der Säulen bestimmt (do­ rische, ionische und korinthische Säulenordnung). Für kleinere Tempel verwendeten die Griechen manchmal als Stützen auch Mädchenfiguren (Koren). Die Tempel wurden am Anfang ihrer Entwicklung in ei­ ner Art Blockbauweise aus Holz errichtet. Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. verwendeten die Griechen Stein.  Sokrates (470–399 v. Chr.): Er lehrte, dass der innerlich freie Mensch das Gute um seiner selbst willen tut.  Platon (427–348/347 v. Chr.): Der berühm- teste Schüler des Sokrates lehrte, dass man hinter die Dinge schauen müsse, um deren „Wesen“ zu erkennen.  Aristoteles (384–322 v. Chr.): Der Schüler des Platon galt in vielen wissenschaftlichen Diszipli- nen als Autorität bis weit in die Neuzeit hinein.  Der Tempel des Hephaistos (Athen). Zur Zeit des Perikles gebaut, hat er die Zeiten so gut überstanden, weil er zeitweise als christliche Kirche diente. 22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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