Zeitbilder 5/6, Schulbuch
Methode Politische Deklarationen richten sich an bestimmte Adressa- ten, etwa an eine politische Versammlung. Das beeinflusst Form und Sprache des Textes. So ist das Dokument von de Gouges eng an die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrech- te“ der Französischen Revolution angelehnt. Für die Analyse eines Textes siehe Methode: Texte interpretie- ren, S. 124 f. Inhalt untersuchen und deuten Besprecht nach dem ersten Lesen der Textquelle den Inhalt in der Gruppe. Beantwortet folgende Fragen zur Quelle: Was ist de Gouges´ Begründung für die Notwendigkeit, • Frauenrechte einzufordern (siehe: Die Rechte der Frau und Präambel)? Was sind die wichtigsten Forderungen Olympe de • Gouges´? Was muss Aufgabe des Staates sein? • Welche Forderungen der Aufklärung sind erkennbar? • Was ist Grundvoraussetzung für eine Verfassung? • Welche Konsequenzen haben die Gleichberechtigung • von Frauen und Männern noch? Was für Konsequenzen haben die Forderungen in Arti- • kel XVI.? Lest den Text noch einmal aufmerksam durch und nehmt Stellung zu den beiden Fragen: An wen wendet sich die Verfasserin? • Verfolgt sie eine besondere Absicht? • Recherche Informiert euch über das Leben von Olympe de Gouges und über die Umstände in der sie ihre Deklaration verfasste. Wie wurde sie von ihren Zeitgenossen gesehen und • beurteilt? Recherchiert auch zum Thema „Frauen in der Franzö• sischen Revolution“. Weiterführender Arbeitsauftrag Vergleicht Olympe de Gouges´ Forderung mit den Forde- • rungen in der „Erklärung der Rechte des Menschen und des Bürgers” und arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus (vgl. S. 168). Projektvorschlag Verfassen von „Steckbriefen“ Sucht nach einer Frau, die sich für Frauenrechte einsetzt • bzw. eingesetzt hat (Politikerin, Schriftstellerin, Künstle- rin, Lehrerin, Sozialarbeiterin, Mitglied einer NGO/NPO etc.). Informiert euch über ihre Herkunft, Ausbildung, Arbeit • sowie Wirkung ihrer Tätigkeit in der Öffentlichkeit. Präsentiert die „Steckbriefe“ zusammen mit Fotos in • Form einer Ausstellung (Klassenzimmer, Aula, Gang, Schulbibliothek etc.). Diskutiert im Anschluss zum Thema: Ist unsere heutige • Gesellschaft gleichberechtigt? Olympe de Gouges, anonymes Aquarell 1784. Olympe de Gouges wurde am 7. 5. 1748 in Montauban, Südfrankreich, als Marie Gouze geboren. Um etwa 1770 zog sie nach Paris, wo sie ihren Namen änderte. Sie versuchte als Schriftstellerin und Dramatikerin Fuß zu fassen und umgab sich mit adeliger Prominenz, Wissenschaftlern, Literaten und Künstlern. Immer wieder war sie heftigen Diffamierungen ausgesetzt. Olympe de Gouges verfasste Wandzeitungen, Pamphlete und offene Briefe, in denen sie ihre politische Meinung äußerte. Sie wandte sich gegen die Sklaverei, setzte sich für die Gleichberechtigung der Frauen, v. a. in Bildung, Beruf und Eigentumsrechten, ein. Aufgrund ihrer Schmähschriften gegen Robespierre und Marat wurde sie verhaf- tet. Von den Jakobinern wurde sie den Girondisten zugerechnet und am 3. 11. 1793 guillotiniert. 173 5 Frauenrechte Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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