Zeitbilder 5/6, Schulbuch

sparen. Durch diese Politik wurde die bäuerliche Be- völkerung die eigentlich Benachteiligte in der Zeit des Merkantilismus. Sie musste nämlich ihre Erzeugnisse nur unter ungünstigsten Bedingungen (Höchstpreisbe- stimmungen) verkaufen. Dennoch kam es im 17. und 18. Jh. in Frankreich infolge von Missernten immer wieder zu Hungersnöten. Diese führten oft zu Aufständen der vielen am Existenzminimum lebenden Menschen. Zur Ankurbelung des Handels im Inland wurden die Abschaffung der Binnenzölle und die Verbesserung der Verkehrswege (Straßen, Kanäle) gefordert. Auch Änderungen in der Produktionsweise waren mit dem Merkantilismus verbunden: Die Manufaktur sollte das Verlagssystem und die kleinen Handwerksbetriebe ersetzen. In der Manufaktur herrschte schon Arbeitstei- lung vor, allerdings gab es noch keine Maschinen (im Gegensatz zur Fabrik des Industriezeitalters). Mit der Manufaktur setzte sich im handwerklichen Be- reich die Trennung von Wohnung und Arbeit durch. Dies brachte für weite Bevölkerungskreise zusätzliche Belastungen, da die Arbeitszeit meist von Sonnenauf- gang bis Sonnenuntergang dauerte und der Weg zur Manufaktur manchmal recht weit war. Fasse die wichtigsten Forderungen der Merkantilisten zusammen. Welche Argumente sprechen für staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, welche dagegen?  Spielkartenmanufaktur in Paris, 1690. Beschreibe dieses Bild genau. Welche Vorteile hatte diese arbeitsteilige Produktion? Staatlich gelenkte Wirtschaft Ziel Aktive Handelsbilanz Mehr Exporte als Importe Errichtung von Staatsbetrieben Billige Erzeugung Billige Rohstoffe aus den Kolonien Niedrige Transportkosten Niedrige Arbeitslöhne Niedrige Getreide- und Viehpreise Aufhebung der Bin- nenzölle Ausbau von Straßen und Kanälen Kostspielige Hofhaltung Ausbau des Heeres Staatliche Kredite Fertigwaren s s s s Anhäufung von Bargeld im eigenen Land ermöglicht Schutzzollpolitik zur Verhinderung von Einfuhren Steigerung der einheimischen Produktion s Das System des Merkantilismus 154 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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