Physik compact 8, Themenheft

8 Kernenergie 2 Kosten der Kernenergie Die Entwicklung der Kernenergie wurde in den Indus- trieländern mit gewaltigen Summen subventioniert. Kritiker gehen davon aus, dass durch den Einsatz von Kernkraftwerken der Strompreis für die Verbraucher nicht gesenkt werden konnte. A1 Unterscheide und recherchiere zu: • Planungskosten • Errichtungskosten • Betriebskosten • Kosten für Abbau eines stillgelegten Kernkraftwerks • Kosten für die Anreicherung der Brennelemente • Kosten für Sicherung Historische Störfälle Aus der Fülle verschiedener Störfälle und Katastro- phen werden wir zunächst drei besprechen: Den Stör- fall von Three Mile Island (USA, 1979), die Katastrophe von Tschernobyl (Sowjetunion, 1986) und die Nukle- arkatastrophe von Fukushima (Japan, 2011). 2.4 2.5 Tschernobyl Bei der Simulation eines totalen Stromausfalles und durch Nichtbeachten von Sicherheitsvorschriften ge- riet der Reaktor am 26. April 1986 außer Kontrolle: Der enorme Leistungsanstieg führte zur Explosion des Re- aktors, gewaltige Mengen radioaktiver Stoffe wurden freigesetzt, die in Folge große Teile Europas (darunter auch Österreich) radioaktiv verseuchten (Abb. 8.3). Der zerstörte Reaktorblock 4 wurde schließlich um- mantelt („Sarkophag“). BW8/S86 Am 28. März 1979 fielen auf Grund einer Fehlbedienung die Pumpen für den Hauptkreislauf aus. Trotz einer Schnellabschaltung, bei der die Regelstäbe zwischen die Brenn- elemente fallen, kam es zur Überhit- zung des Reaktorkerns und zu einer teilweisen Schmelze. Der zerstörte Reaktor wurde bis 1993 rückgebaut. Abb. 8.1 Im Kernkraftwerk Three Mile Island (USA) kam es 1979 zur Kernschmelze Three Mile Island Abb. 8.2 Der zerstörte Reaktorblock mit „Sarkophag” Abb. 8.3 Cäsium-137-Belastung in kBq/m 2 am 10. Mai 1986 (Quelle: Marc De Cort, Europäische Kommission) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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