Physik compact, Basiswissen 7, Schulbuch
59 15.6 Elektromotor Elektromotor (electric motor) Fließt im Drahtstück mit der Länge l ein Gleichstrom mit der Stärke I, so lässt sich die mit v bewegte La- dungsmenge bestimmen: Wegen der gleichförmigen Bewegung benötigen die Ladungsträger zum Durchfließen des Drahtstückes die Zeit t v l = . t Q I = Stromstärke I l Q v $ I = Einsetzen für t Q v l $ I = Auflösen nach Q Die Lorentzkraft F lässt sich für dieses Drahtstück be- rechnen durch F = Q · v · B = I · l · B ( B 9 I ) (vektoriell: l F B # $ I = ) Die Eigenschaft, dass im Magnetfeld auf einen strom durchflossenen Draht eine Kraft wirkt, wird beim Bau von Elektromotoren verwendet. Wir betrachten dazu erst die Kräfte, die im homogenen Magnetfeld auf die Drähte einer rechteckigen stromdurchflossenen Lei- terschleife wirken: 15.6 Die Kräfte sind paarweise entgegengesetzt orientiert, sie heben einander gegenseitig auf. , 0 F F F F F F F F 1 3 2 4 1 2 3 4 & = =- + + + = Die Kräfte sind paarweise entgegengesetzt orientiert, F 2 und F 4 sind entgegengesetzt gleich, F 1 und F 3 be- wirken ein Drehmoment M : M = I · A · cos a · B A = a · b … Flächeninhalt der Leiterschleife Abb. 59.1 Lorentzkraft für ein stromdurchflossenes Draht- stück. (Beachte: B 9 I !) B I l v F Abb. 59.2 Die Lorentzkräfte (F1, F2, F3, F4) einer rechteckigen, stromdurchflossenen ( I || v) Leiterschleife, die normal zum homo- genen Magnetfeld (B) ausgerichtet ist. B _ + b a F 2 F 1 F 4 I I F 3 Abb. 59.3 Die Lorentzkräfte (F1, F2, F3, F4) einer rechteckigen, stromdurchflossenen ( I || v) Leiterschleife, die unter einemWinkel zum homogenen Magnetfeld (B) ausgerichtet ist. B _ + b a F 3 F 2 F 1 F 4 b 2 b 2 · cos I I Beispiel Drehmomentleiterschleife Wir rechnen nach: Da in unserem Fall l = a ist, gilt für F 1 und F 3 : | F 1 | = | F 3 | = I · a · B . Das Gesamtdrehmoment errechnet sich mit dem Abstand von der Drehachse ( b /2 · cos a ) zu: cos cos M F b F b 2 2 1 1 $ $ $ $ a a = + Setzen wir für F 1 und F 3 ein, ergibt sich: cos cos M a b B a b B 2 2 $ $ $ $ $ $ $ $ a a I I = + und weiter M = I · a · b · B · cos a Beispiel Gleichstrommotor Ein einfacher (Gleichstrom-)Elektromotor, wie er etwa bei Kinderspielzeug Verwendung findet, be- steht aus n rechteckigen Leiterschleifen (= Spule). Eine Batterie verursacht einen Stromfluss mit der Stärke I , das homogene Magnetfeld mit der magne- tischen Induktion B wird zum Beispiel durch Perma- nentmagneten aufgebaut. Wir nehmen an, dass der Permanentmagnet zwi- schen den Polen ein Magnetfeld mit der magneti- schen Induktion von 0,40 T bewirkt. Hat die Spule (1 cm x 2 cm) 100 Windungen und fließt ein Strom von 0,1 A, so ergibt sich für das maximale Drehmo- ment M ges : M ges = 100 · M = 8 · 10 –4 N · m Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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