Mathematik HTL 3, Schulbuch

79 2.3 Erste Anwendungen Tipp Wenn f’(a) sehr groß ist, dann ist die Funktion f in einer Umgebung von a „stark wachsend” und ihr Graph „geht steil bergauf”. Wenn f’(a) positiv und sehr klein ist, dann ist f in einer Umgebung nur langsam wachsend und ihr Graph ist nur „leicht ansteigend”. Wenn f’(a) negativ ist und einen großen Absolutbetrag hat, dann ist die Funktion f in einer Umgebung von a „stark fallend” und ihr Graph „geht steil bergab”. Wenn f’(a) negativ ist und einen kleinen Absolutbetrag hat, dann ist f in einer Umgebung von a nur langsam fallend und ihr Graph ist nur „leicht fallend”. 323 Bestimme, auf welchen offenen Intervallen oder Halbgeraden die Polynomfunktion f mit f(x) = ​  1 _ 3 ​x 3 – ​  1 _ 2 ​x 2 – 2x + 1 streng monoton wachsend oder streng monoton fallend ist. Kann man etwas über die Nullstellen dieser Funktion sagen? Skizziere den Graphen dieser Funktion. Die Ableitung von f ist f’ mit f’(x) = ​ 2  ​  1 _ 3 ​x 3 – ​  1 _ 2 ​x 2 – 2x + 1  3 ​’ = x 2 – x – 2. Die quadratische Funktion f’ hat zwei Nullstellen, nämlich ‒1 und 2. Also ist f’(x) = (x + 1)(x – 2). Der Funktionswert f’(a) = (a + 1)(a – 2) ist genau dann positiv, wenn die Zahlen a + 1 und a – 2 das gleiche Vorzeichen haben, also wenn a > ‒1 und a > 2 ist oder wenn a < ‒1 und a < 2 ist. Somit ist f’(a) > 0 genau dann, wenn a > 2 oder wenn a < ‒1 ist. Wenn a = 2 oder a = ‒1 ist, ist f’(a) = 0, und wenn ‒1 < a < 2 ist, dann ist f’(a) < 0. Daher ist die Polynomfunktion f auf dem Intervall (‒1; 2) streng monoton fallend und auf den Halbgeraden (‒ • ; ‒1) und (2; • ) streng monoton wachsend. Die Funktionswerte von f an den Stellen ‒3, ‒1, 2 und 4 sind ‒ ​  13 _ 2  ​, ​  13 _ 6  ​, ‒ ​  7 _ 3 ​und ​  19 _ 3  ​. Aus dem Zwischenwertsatz folgt, dass f in den Intervallen (‒3; ‒1), (‒1; 2) und (2; 4) je eine Nullstelle hat. Wir können uns nun eine gute Skizze des Graphen von f machen. Wir wissen: ƒ ƒ Der Graph von f kann mit einem Bleistift „in einem Zug gezeichnet werden” (weil Polynomfunktionen stetig sind). ƒ ƒ In einer kleinen Umgebung jedes Punktes sieht der Graph wie ein Geradenstück aus, er hat also keine „Ecken” (weil Polynomfunktionen differenzierbar sind). ƒ ƒ Der Graph steigt bis zum Punkt ​ 2  ‒1​  1  ​  13 _ 6  ​  ​ ​  3 ​an, ab dort geht es „bergab” bis zum Punkt ​ 2  2​  1  ‒ ​  7 _ 3 ​  ​ ​  3 ​und von dort weg ohne Ende „bergauf”.  ggb 2vu9qr x y 0 - 3 - 2 -1 1 2 3 -1 1 2 3 4 x y 0 - 4 - 3 - 2 -1 1 2 3 4 -1 - 2 1 2 3 4 B, C den Graphen einer Polynom­ funktion skizzieren x y 0 - 4 - 3 - 2 -1 1 2 3 4 - 4 - 3 - 5 - 6 -7 - 2 -1 1 2 3 5 6 7 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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