Mathematik HTL 3, Schulbuch

159 3.3 Das bestimmte Integral Ist f: [a; b] ¥ R eine stetige Funktion und G eine Stammfunktion von f, dann ist ​ :  a ​  b ​ f(t) dt​= G(b) – G(a). Anstatt G(b) – G(a) wird oft auch ​ ​ G(t)  1 ​ a ​  b ​geschrieben, statt t kann auch ein anderer Buchstabe geschrieben werden. Ist f eine stetige Funktion, dann ist die Funktion F: [a; b] ¥ R , z ¦ F(z) = ​ :  a ​  z ​ f(t) dt​ differenzierbar und eine Stammfunktion von f. Diese zwei Sätze heißen Hauptsätze der Differential- und Integralrechnung . 733 Berechne für die Polynomfunktion f mit f(t) = t 2 – t das bestimmte Integral ​ :  a ​  b ​ f(t) dt​für [a; b] = [0; 1], [0; 2] und [1; 2]. Bestimme, für welche dieser drei Intervalle das Integral als Fläche der Menge M zwischen dem Intervall und dem Graphen der Funktion f aufgefasst werden kann. Wegen f(t) = t(t – 1) sind 0 und 1 die zwei Nullstellen von f. Die Funktionswerte von f sind auf dem Intervall [0; 1] nicht positiv und an allen anderen Stellen positiv. ​ :  a ​  b ​ f(t) dt​= ​ :  a ​  b ​ (t 2 – t) dt​= ​ ​ 2  ​  1 _ 3 ​t 3 – ​  1 _ 2 ​t  3 ​  1 ​ a ​  b ​= = ​ 2  ​  1 _ 3 ​·b 3 – ​  1 _ 2 ​·b 2 3 ​– ​ 2  ​  1 _ 3 ​·a 3 – ​  1 _ 2 ​·a 2 3 ​. Somit ist ​ :  0 ​  1 ​ f(t) dt​= ​  1 _ 3 ​– ​  1 _ 2 ​= ‒ ​  1 _ 6 ​ , ​ :  0 ​  2 ​ f(t) d​t = ​  8 _ 3 ​– ​  4 _ 2 ​= ​  2 _ 3 ​ und ​ :  1 ​  2 ​ f(t) dt​= ​  8 _ 3 ​– ​  4 _ 2 ​– ​ 2  ​  1 _ 3 ​– ​  1 _ 2 ​  3 ​= ​  5 _ 6 ​ . Die Funktionswerte von f sind auf dem Intervall [0; 1] nicht positiv, daher ist nicht ​ :  0 ​  1 ​ f(t) dt​die Fläche der Menge unter diesem Intervall und über dem Graphen von f, sondern ‒ ​ :  0 ​  1 ​ f(t) dt​= ​  1 _ 6 ​ . Auf dem Intervall [0; 2] hat f sowohl positive als auch negative Funktionswerte. ​ :  0 ​  2 ​ f(t) dt​kann daher nicht als Fläche aufgefasst werden. Die Funktionswerte von f sind auf dem Intervall [1; 2] nicht negativ, daher ist ​ :  1 ​  2 ​ f(t) dt​= ​  5 _ 6 ​ die Fläche von M. 734 Berechne die bestimmten Integrale ​ :  1 ​  4 ​  ​  1 _ 4 ​t 2  dt​und ​ :  4 ​  1 ​  ​  1 _ 4 ​t 2  dt​. Stelle das erste Integral als Fläche graphisch dar. 735 Berechne das bestimmte Integral und stelle es als Fläche graphisch dar. a. ​ :  ‒1 ​  4 ​ (0,5x + 2) dx​ c. ​ :  ‒2 ​  3 ​ (0,3​x​ 2 ​+ 1) dx​ e. ​ :  ‒2 ​  2 ​ (0,5​x​ 3 ​– 2x + 2) dx​ b. ​ :  0 ​  7,5 ​ (‒ 0,4x + 3) dx​ d. ​ :  ‒1 ​  4 ​ (‒ 0,6​x​ 2 ​+ 1,8x + 2,4) dx​ f. ​ :  ‒2 ​  2 ​ (‒ ​x​ 4 ​+ 3,5​x​ 2 ​+ 2) dx​ 736 Berechne für die Polynomfunktion f mit f(x) = 2x – ​  1 _ 2 ​x 2 das bestimmte Integral ​ :  a ​  b ​ f(x) dx​für die Intervalle [a; b] = [0; 2], [‒1; 1] und [4; 5]. Begründe, für welche der drei Intervalle das Integral als Fläche zwischen dem Intervall und dem Graphen aufgefasst werden kann. Hauptsätze der Differential- und Integral- rechnung B, C  ggb 923q74 bestimmte Integrale berechnen und interpretieren t y 0 -1 1 2 1 2 f A, B A, B B, D Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=