Mathematik HTL 3, Schulbuch

156 Integralrechnung Da die Summe von zwei konvergenten Folgen konvergiert und ihr Grenzwert die Summe der zwei Grenzwerte ist, gilt für jede stetige Funktion f: [a; b] ¥ R und jede Zahl z mit a < z < b: Das Integral von f von a bis b ist die Summe der Integrale von f von a bis z und von z bis b, kurz: ​ :  a ​  b ​ f(t) dt​= ​ :  a ​  z ​ f(t) dt​+ ​ :  z ​  b ​ f(t) dt​ 725 Berechne den Grenzwert der Untersummen und Obersummen für die lineare Funktion f mit f(x) = 2x + 1 auf dem Intervall [1; 2]. Da die Funktion monoton wachsend ist, müssen wir im Intervall ​ 4 a + ​  (i – 1)(b – a) __ n  ​ ; a + ​  i(b – a) _ n  ​  5 ​ die Zahl a + ​  (i – 1)(b – a) __ n  ​für m i,n und a + ​  i(b – a) _ n  ​für M i,n wählen. Für jede natürliche Zahl n ist die Untersumme u n = ​  b – a _ n  ​·​ ;  i = 1 ​  n ​ f ​ 2 a + ​  (i – 1)(b – a) __ n  ​  3 ​= ​  2 – 1 _ n  ​​ ;  i = 1 ​  n ​ f​ 2 1 + ​  (i – 1)·(2 – 1) __ n  ​  3 ​= ​  1 _ n ​·​ ;  i = 1 ​  n ​ 2 2​ 2 1 + ​  i – 1 _ n  ​  3 ​+ 1  3 ​= = ​  1 _ n ​·​ 2  2n + 2 ​ ;  i = 1 ​  n ​ i – 1 _ n  ​+ n​  3 ​= 3 + ​  2 _  n 2 ​​ ;  i = 1 ​  n ​ (i – 1)​= 3 + ​  n(n – 1) _ n 2 ​= 4 – ​  1 _ n ​ und die Obersumme o n = ​  b – a _ n  ​·​ ;  i = 1 ​  n ​ f ​ 2 a + ​  i(b – a) _  n  ​ 3 ​= ​  1 _ n ​·​ ;  i = 1 ​  n ​ 2 2​ 2 1 + ​  i _  n ​ 3 ​+ 1  3 ​= ​  1 _ n ​·​ 2  2n + 2 ​ ;  i = 1 ​  n ​ i _  n ​+ n​  3 ​= = 3 + ​  2 _  n 2 ​​ ;  i = 1 ​  n ​ i​= 3 + ​  n(n + 1) _ n 2 ​= 4 + ​  1 _ n ​ . Dabei haben wir verwendet, dass ​ ;  i = 1 ​  n ​ i​= ​  1 _ 2 ​n·(n + 1) ist. Die Folgen k u n l und k o n l konvergieren gegen 4. 726 a. Zeichne für n = 1, 2, 3, 4, 5 ein Rechteck mit der Länge ​  1 _ 2 ​·n·(n + 1) cm und der Breite 2n + 1 cm. Zeichne entlang der unteren Länge nacheinander die Quadrate mit Seitenlänge 1 cm, 2 cm, …, n cm in das Rechteck ein. Mache dasselbe entlang der oberen Länge. Die Fläche der Vereinigung aller Quadrate entlang der unteren Länge und entlang der oberen Länge ist jeweils S(n) = ​ ;  i = 1 ​  n ​ i 2 ​cm 2 . Prüfe nach, dass die Fläche der übrigbleibenden Menge im Rechteck ebenfalls S(n) ist. Schließe daraus für n = 1, 2, 3, 4 und 5, dass 3·S(n) = ​  1 _ 2 ​·n·(n + 1)·(2n + 1) und S(n) = ​  1 _ 6 ​·n·(n + 1)·(2n + 1) ist. b. Zeige für alle natürlichen Zahlen n: Wenn ​ ;  i = 1 ​  n ​ i 2 ​= ​  1 _ 6 ​·n·(n + 1)·(2n + 1) ist, dann ist ​ ;  i = 1 ​  n + 1 ​ i 2 ​= ​  1 _ 6 ​·(n + 1)·((n + 1) + 1)·(2(n + 1) + 1). Benutze dazu, dass ​ ;  i = 1 ​  n + 1 ​ i 2 ​= ​ ;  i = 1 ​  n ​ i 2 + (n + 1) 2 ​ist. c. Wie kann man mithilfe der Aufgaben a. und b. begründen, dass ​ ;  i = 1 ​  10 ​ i 2 ​= ​  1 _ 2 ​·10·(10 + 1)·(2·10 + 1) ist? d. Begründe mithilfe der Überlegungen aus den Aufgaben a. , b. und c. : Für alle natürlichen Zahlen n ist die Summe der Quadrate der natürlichen Zahlen von 1 bis n gleich ​  1 _ 6 ​·n·(n + 1)·(2n + 1). Summen- regel für Integrations­ grenzen B den Grenzwert von Unter- und Obersummen berechnen A, C, D 11 15 1 2 2 2 3 2 4 2 5 2 1 2 2 2 3 2 4 2 5 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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