Mathematik HTL 3, Schulbuch

109 2.4 Zweite Ableitung und quadratische Näherung 468 Bei den Leichtathletikweltmeisterschaften 2009 in Berlin wurden beim 100m-Lauf der Herren auch die Zwischenzeiten bei 20m, 40m, 60m und 80m gestoppt und in einer Tabelle zusammen­ gefasst. Platz Läufer 20m 40m 60m 80m 100m 1 Usain Bolt 2,89 4,64 6,31 7,92 9,58 2 Tyson Gay 2,92 4,70 6,39 8,02 9,71 3 Asafa Powell 2,91 4,71 6,42 8,10 9,84 4 Daniel Bailey 2,92 4,73 6,48 8,18 9,93 5 Richard Thompson 2,90 4,71 6,45 8,17 9,93 6 Dwain Chambers 2,93 4,75 6,50 8,22 10,00 7 Marc Burns 2,94 4,76 6,52 8,24 10,00 8 Darvis Patton 2,96 4,85 6,65 8,42 10,34 Erstelle für einen Läufer deiner Wahl eine ZeitWegfunktion s, die jeder Zahl t den in t Sekunden zurückgelegten Weg s(t) in m zuordnet. Wähle für s eine geeignete Polynomfunktion. Bedenke, dass zum Zeitpunkt 0 sowohl der zurückgelegte Weg, als auch die Momentangeschwindigkeit 0 sein müssen. a. Begründe, warum diese Polynomfunktion (mindestens) den Grad 6 haben muss. b. Berechne die Koeffizienten dieser Funktion und zeichne ihren Funktionsgraphen. c. Finde mithilfe dieser ZeitWegFunktion den Zeitpunkt, an dem der Läufer seine Maximal­ geschwindigkeit erreicht hat, und berechne diese Maximalgeschwindigkeit. Krümmungskreise in Extremstellen einer Funktion Der Graph der Funktion k + von (a – r; a + r) nach R mit k +  (x) = ​ 9 ______ r 2 – (x – a) 2  ​+ b ist ein Halbkreis mit dem Mittelpunkt (a 1 b) und dem Radius r > 0. Es ist (k + )’(x) = ​  ‒2(x – a) __  2​ 9 __ ___ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ ​= ​  ‒(x – a) __  ​ 9 ______ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ ​und (k + )’’(x) = ​  ‒1·​ 9 ______ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​– (x – a)·​  ‒(x – a) __  ​ 9 ___ __ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ ​ _____  ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ . Daher ist (k + )’(a) = 0 und (k + )’’(a) = ‒ ​  r _  r 2 ​= ‒ ​  1 _ r ​< 0, insbesondere ist (a 1 k +  (a)) = (a 1 b + r) ein Hochpunkt des Graphen von k + . Der Graph der Funktion k – von (a – r; a + r) nach R mit k ‒ (x) = ‒ ​ 9 ______ r 2 – (x – a) 2 ​+ b ist ein Halbkreis mit dem Mittelpunkt (a 1 b) und dem Radius r > 0. Es ist (k ‒ )’(x) = ​  2(x – a) __  2​ 9 __ ___ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ ​= ​  x – a __  ​ 9 ___ __ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ ​und (k ‒ )’’(x) = ​  ‒​ 9 ______ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​+ (x – a)·​  ‒(x – a) __  ​ 9 ___ __ ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ ​ _____  ​r​ 2 ​– (x – a​)​ 2 ​ ​ . Daher ist (k ‒ )’(a) = 0 und (k ‒ )’’(a) = ​  r _  r 2 ​= ​  1 _  r ​> 0, insbesondere ist (a 1 k ‒  (a)) = (a 1 b – r) ein Tiefpunkt des Graphen von k ‒ . Fügt man die Graphen von k + und k ‒ und zusammen, erhält man einen Kreis mit Mittelpunkt (a 1 b) und Radius r > 0. Wir betrachten eine differenzierbare Funktion f mit f’(a) = 0. Der durch die Graphen der Funktionen k + und k ‒ gegebene Kreis mit Mittelpunkt (a 1 b) und Radius r > 0 heißt Krümmungs- kreis der Funktion f an der Extremstelle a, wenn die quadratischen Näherungen an der Stelle a von k + oder k ‒ und von f gleich sind. In diesem Fall ist f’’(a) = (k + )’’(a) oder f’’(a) = (k ‒ )’’(a), also ist r = ​  1 _  † f’’(a) †  ​ und der Mittelpunkt des Krümmungskreises ist (a 1 f(a) + r), wenn a eine Minimumstelle von f ist, und (a 1 f(a) – r), wenn a eine Maximumstelle von f ist. A, B, D Krümmungs- kreis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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