Elemente und Moleküle, Schulbuch

80 5 Großtechnische Chemie Seit auf der Erde Menschen existieren, haben sie die natürlich vorkommenden Stoffe ihren Zwecken angepasst. Zuerst geschah dies nur durch Bearbeiten, aber schon bald entdeckte die Menschheit chemische Verfahren zur Herstellung neuer Stoffe für bessere Werk- zeuge. Zwei Epochen der Urgeschichte – die Bronzezeit und die Eisenzeit – sind nach den damals verwendeten Metallen benannt. Metalle, die in der Natur nicht oder kaum elementar vorkommen. Chemische Verfahren prägten also die Menschheitsgeschichte von Anbeginn. 5.1 WAS BENÖtIGt DIE MENSCHHEIt? Ernährung • Bekleidung • Wohnen • Hygiene • Rohstoffe Heute leben auf der Erde über 6 Milliarden Menschen und die Zahl steigt weiterhin rasant. Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass bald die Grenze der möglichen Zahl an Menschen erreicht ist und eine weitere Vermehrung unlösbare Probleme für das Ökosystem schafft. Auch bei der momentanen Menschenzahl ist es unver - meidlich, chemische Verfahren einzusetzen und laufend zu verbessern, die die Grundlage für Ernährung, Bekleidung und Wohnen liefern. Ernährung Die Basis für die Ernährung der Menschheit sind Pflanzen. Die jährlich weltweit ge- ernteten 2,1 Milliarden Tonnen Getreide, das Gemüse und das Obst, die Kartoffeln, die Zuckerrüben und das Zuckerrohr dienen einerseits als NahrungsmitteI, anderer- seits als Viehfutter und damit als Basis für die Fleisch- und Milchproduktion. (Siehe Abb. 80.1 und 80.2) Diese gigantischen Mengen werden jährlich von der Menschheit konsumiert. Welt- weit gesehen kann dabei keineswegs von einer Überproduktion gesprochen wer- den. Derartige Mengen wären ohne Agrarchemikalien (Düngemittel, Pflanzen- schutzmittel) nicht herzustellen. Eine der wichtigsten Aufgaben der chemischen Industrie ist daher die Produktion von Düngemitteln. (Siehe Abb. 80.4 und 80.6) Insgesamt werden über 200 Millionen Tonnen Düngemittel benötigt und hergestellt. (Die Zahlen beziehen sich auf den Gehalt an Element oder Oxid, die Masse des tat- sächlich eingesetzten Düngesalzes beträgt ein Mehrfaches.) Getreide gesamt: 2525 davon: Weizen 690 Reis 685 Mais 823 Gerste 157 Rest (Hirse, Hafer, Roggen etc.) Wurzelfrüchte gesamt: 678 davon: Kartoffeln 322 Zucker 160 Gemüse (inkl. Melonen) 800 Früchte 630 Ölfrüchte (ohne Nüsse) 482 Fleisch gesamt: 281,6 davon: Schwein 106,5 Rind, Kalb, Büffel 65 Geflügel 94,7 Schaf 14,2 Fisch gesamt: (ohne Fischzucht) 110 Milch gesamt: 609 davon: Kuh 518 Abb. 80.1: Weltweite Produktion von Nahrungsmitteln auf pflanzl. Basis (2008, in Mio. Tonnen) Abb. 80.2: Weltweite Produktion von Nahrungsmitteln auf tierischer Basis (2008, in Mio. Tonnen) Abb. 80.4: Weltweite Produktion von Düngemitteln (2001, in Mio. Tonnen) Abb. 80.3: Produktion von Nahrungsmitteln Pflanzlich 84% Tierisch 16% Gesamt Weizen Reis Mais Gerste Andere 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Abb. 80.5: Weltweite Produktion von Getreide (2008, in Mio Tonnen Abb. 80.6: Weltweite Düngemittel- produktion (2001) Abb. 80.7: Weltweite Produktion von pflanz- lichen Nahrungsmitteln (2008) K-Dünger 19% N-Dünger 55% P-Dünger 26% Getreide 48% Wurzelfrüchte 13% Zucker 2% Gemüse 15% Früchte 12% Ölfrüchte 9% Stickstoffdünger (als N) 84,6 Phosphatdünger (als P 2 O 5 ) 39 Kalidünger (als K 2 O) 27 s3x8wf Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=