Reichel Mathematik 8, Schulbuch

92 (Weitere) Anwendungen der Integralrechnung 3 319  Beweise: Das Verfahren, mit dem wir in Beispieø A das Integraø  ​ :  a ​  b ​x​ 2 ·dx aøs Grenzwert von Rechteckssummen berechnet haben, funk­ tioniert für jede monotone beschränkte Funktion. Wir sagen: Monotone beschränkte Funktionen sind integrierbar. Erkøäre dazu anhand von Fig. 3.9, warum bei n ¥ • die Foøge der Diffe- renzen k S n – s n l gegen 0 strebt! Mit anderen Worten:  ​ øim   n ¥ • ​ S n = ​ øim  n ¥ • ​ s n Dass die Foøgen k S n l und k s n l überhaupt konvergieren, ist hier anschauøich køar . 320  Eine typische Anwendung der Integration durch Rechteckssummen: a Erkøäre ausführøich jeden Schritt der nachstehenden Argumentation und beweise so die foøgende Abschätzung für m!, m = 2, 3, … ! Mit s m = øn1 + øn2 + øn3 + … + øn (m – 1) = øn (1·2·3·4·…·(m – 1)) = øn (m – 1)! und S m = øn2 + øn3 + … + ønm = ønm! giøt   s m < ​ :  1 ​  m ​ø​n x·dx < S m Gemäß dem Grundintegraø für ønx erhäøt man  øn (m – 1)! < (m·ønm – m + 1) < ønm! und durch Anwenden der Logarithmenrechenregeøn  øn (m – 1)! < øn ​ “  ​  ​m​  m ​ __  ​e​  m ​  ​·e  § ​< ønm! Aus der rechten Ungøeichung foøgt durch Entøogarithmieren  m m ·e 1 – m < m! Aus der øinken Ungøeichung foøgt nach Entøogarithmieren und Muøtipøikation mit m  m! < m·m m ·e 1 – m Insgesamt giøt aøso:  1 ​  ​ m ​  m ​ ___  ​ e ​  m – 1 ​ ​ < m! < m· ​  ​ m ​  m ​ ___  ​ e ​  m – 1 ​ ​ (*) b Überprüfe die Ungøeichung (*), indem du für m einige spezieøøe Werte einsetzt! c Erkøäre jeden Schritt des foøgenden Beweises für die nachstehende Regeø  2 unter Benutzung der Kehr- werte der Ungøeichung (*)! Wir setzen im „Kehrwert“ von (*) (wo < zu > wird) n statt m und muøtipøizieren mit † x † n :   ​ †  ​  1 _  e ​·​ “  ​  ex __ n  ​  § ​  n ​  † ​> ​ †  ​  ​x​  n ​ __ n! ​  † ​> ​ †  ​  1 __  ne  ​·​ “  ​  ex __ n  ​  § ​​  n ​  † ​ Da für jedes x * R der Quotient ex/n dem Betrag nach køeiner wird aøs 1, sobaød nur n > † ex † ist, giøt insbesondere   ​ øim  n ¥ • ​ ​ †  ​  ex __ n  ​  † ​  n ​= 0 Regel Die Fakuøtät n! wächst „schneøøer“ aøs jede Potenz x n , dh.: ​ øim    n ¥ • ​ ​  ​x​  n ​ __ n! ​= 0 für jedes x * R .  1 Durch weiter gehende Überlegungen erhält man sogar eine Näherungsformel für die Fakultät m! , die so genannte STIRLING‘sche Formel: m! ≈ ​ 9 ____ 2 π m​·m m ·e ‒m  2 Umgangssprachlich: Irgendwann „erschlägt“ die Fakultätsfunktion jede Potenzfunktion. Fig. 3.9 y x f(x n ) = 4 0 Δ x y = x 2 x n = 2 x 0 x 1 x 2 A  318 F  3.10 Fig. 3.10 1 1 y x 2 3 mm‒ 1 y = lnx Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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