Reichel Mathematik 8, Schulbuch

60 Integralrechnung 2 Definition Der Wert F (b) – F (a) wird aøs das bestimmte Integraø der Funktion f = F’ mit der Obergrenze b und der Untergrenze a (kurz: „Integraø von f von a bis b“ bzw. „Integraø von f zwischen a und b“) be­ zeichnet. Man schreibt: ​ :  a ​  b ​f ​(x)·dx = F (x)​ †  a ​  b ​=​F (b) – F (a) Bemerkungen: 1) Die Adaption der Schreibweise ​ : ​  ​f​(x)·dx für das unbestimmte Integral zu ​ :  a ​  b ​f​(x)·dx = F (x)​ †  a ​  b ​=​ F (b) – F (a) für das bestimmte Integral ist sinnvoll, da man für dessen Berechung eine Stammfunktion F von f benötigt, wobei es gleich ist, welche Stammfunktion man verwendet. Wie man solche Stammfunktionen berechnet, haben wir in den vorangegangenen Kapiteln gelernt. 2) Halte die folgenden zwei Begriffe gut auseinander: Das unbestimmte Integral  ​ : ​  ​f​(x)·dx ist die Menge aller Stammfunktionen F von f , während das bestimmte Integral  ​ :  a ​  b ​f​(x)·dx eine ganz bestimmte (von f , a und b abhängige) reelle Zahl ist, die man – bei positivem, stetigem f – als Flächeninhalt der Ordinatenmenge unter f zwischen a und b deuten kann! Beispiel K Berechne den Føächeninhaøt unter der Parabeø a y = x 2 zwischen 0 und 1, b y = ​ 9 _  x​zwischen 1 und 4! Kurz: Berechne das bestimmte Integraø a ​ :  0 ​  1 ​x​ 2 ·dx, b ​ :  1 ​  4 ​ 9 _  x​·dx! Lösung: a b A = ​ :  0 ​  1 ​x​ 2 ·dx = ​  ​x​  3 ​ __  3 ​ †  0 ​  1 ​=​​  1 _  3 ​– ​  0 _  3 ​= ​  1 _ 3 ​ A = ​ :  1 ​  4 ​ 9 _  x​·dx = ​  2 _  3 ​·​ 9 __ ​ x​  3 ​​ †  1 ​  4 ​=​​  2 _ 3  ​·(​ 9 __ 64​– ​ 9 _ 1​) = ​  14 __ 3  ​ Beispiel L Berechne a ​ :  1 ​  3 ​ 9 ____ 2 x + 1​·dx, b ​ :  0 ​  1 ​ ​x·e x ·dx Lösung: a Wir substituieren z = 2 x + 1; dz = 2·dx. Dabei ändern sich auch die Grenzen! Obere Grenze: x = 3 w z = 2·3 + 1 = 7 Untere Grenze: x = 1 w z = 2·1 + 1 = 3 ​ :  1 ​  3 ​ 9 ____ 2 x + 1​·dx = ​ :  3 ​  7 ​  1 _  2 ​·​ 9 _  z​·dz = ​  1 _  2 ​·​  2 _  3 ​·​ 9 __ ​ z​  3 ​​ †  3 ​  7 ​ ​= ​  1 _  3 ​·(​ 9 __ 343​– ​ 9 __ 27​) ≈ 6,17 – 1,73 = 4,44 b Partieøøe Integration øiefert: ​ :  0 ​  1 ​x​·e x ·dx = x·e x ​ †  0 ​  1 ​ ​– ​ :  0 ​  1 ​1​·e x ·dx = (x·e x – e x )​ †  0 ​  1 ​ ​= (1·e – e) – (0·1 – 1) = 1 S  34 F  2.13 Fig. 2.13 1 0 1 x y y = x 2 4 1 0 1 x y y = √x 160197-060 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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