Reichel Mathematik 8, Schulbuch
240 Stochastik IV Zweidimensionale Verteilungen 1. Vierfeldertafeln, Baumdiagramme und „bedingte“ Häufigkeiten Im statistischen Alltag interessiert oftmals das Zusammentreffen zweier Merk- male. Treten die beiden Merkmale nur in je zwei alternativen Ausprägungen 1 auf, so sind neben Baumdiagrammen auch Vierfeldertafeln ein probates Dar stellungsmittel. Fig. IV.3 verdeutlicht dies mit dem Unterschied gegenüber Buch 6. Kl. S. 188, dass diesmal nicht hintereinander , sondern gleichzeitig nach den beiden Merkmalen sortiert wird. Erøäutere! 2 Beispiel A 10 Personen wurden zwei Fragen gesteøøt: „Sind Sie eher groß oder eher køein?“ und „Sind Sie eher schwer oder eher øeicht?“. Tafeø [1] zeigt das Ergebnis in Form einer zweidimensionaøen Strichøiste. 2 Ersteøøe zu dieser die Vierfeødertafeø 1 der abso øuten, 2 der reøativen Häufigkeiten samt Randzeiøe und Randspaøte für die Spaøten- und Zeiøensummen! Lösung: 1 2 Tafel [2] Abs. Häufigkeiten eher klein eher groß Zeilen- summen eher schwer 1 5 6 eher leicht 3 1 4 Spaltensummen 4 6 10 Tafel [3] Rel. Häufigkeiten eher klein eher groß Zeilen- summen eher schwer 1/10 5/10 6/10 eher leicht 3/10 1/10 4/10 Spaltensummen 4/10 6/10 10/10 = 1 Die Zahlen in Tafel [3] resultieren einzig aus dem Vorwissen, dass eine Person der untersuchten Per sonengruppe angehört. Was aber, wenn man über mehr Vorwissen verfügt, also zusätzlich weiß oder hypothetisch annimmt, dass die Person das Merkmal (die Bedingung , Voraussetzung , Hypothese ) „eher groß zu sein“ bereits besitzt (erfüllt). Im Bereich der Wahrscheinlichkeiten (die man ja als Prognose- werte für relative Häufigkeiten ansehen kann) haben wir dieses Problem schon unter dem Begriff „Bedingte Wahrscheinlichkeit“ P (A 1 B) (vgl. Buch 6. Kl. S. 187) behandelt. Und für „bedingte“ relative Häufigkeiten sieht die Lösung formal völlig gleich aus: Beispiel A (Fortsetzung) Ersteøøe für die obige Personengruppe die Tafeøn für die reøativen Häufigkeiten des Auftretens des Merkmaøs 1 Größe unter der Hypothese Gewicht, 2 Gewicht unter der Hypothese Größe! Lösung: Tafel [4] Rel. H. Größe\Gewicht eher klein eher groß Zeilen- summen eher schwer 1/6 5/6 1 eher leicht 3/4 1/4 1 Spaltensummen Tafel [5] Rel. H. Größe\Gewicht eher klein eher groß Zeilen- summen eher schwer 1/4 5/6 eher leicht 3/4 1/6 Spaltensummen 1 1 1 Da es sich jeweils um ein Paar Ereignis–Gegenereignis handelt, A und A’ sowie B und B’ . 2 In Tafel [1] hätte man die Merkmalsausprägungen auch anders anordnen können. Wie? ZB „eher leicht“ oberhalb von „eher schwer“. Die Anordnung hätte gegenüber der gewählten den Nachteil, den „optischen Bezug“ zum gewohnten xy -Koordinatensystem (rot) mit x š Größe und y š Gewicht „auf den Kopf zu stellen“. Erkøäre! IV.2 Fig. IV.3 A A ? B A' ? B A ? B' A' ? B' B B' A' x y Tafel [1] eher klein eher groß eher schwer | |||| eher leicht ||| | 160197-240 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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