Reichel Mathematik 8, Schulbuch

104 (Weitere) Anwendungen der Integralrechnung 3 Wir verwenden nun statt der y-Achse die x-Achse als Drehachse. Gemäß dem ersten Weg ist  M x = g· η ·​ :  a ​  b ​y​·dx    (*) Gemäß der zweiten Weise berechnen wir das Drehmoment des (schraffierten) i-ten Rechtecksstreifens als g·(y i · Δ x)·y i /2 – der Abstand seines Schwerpunktes von der Drehachse ist nun y i /2 –, bilden die RIEMANN-Summe und führen den Grenzübergang n ¥ 0 ( É Δ x ¥ 0) durch:  g·​ ;  i = 1 ​  n ​y​ i · Δ x·y i /2 w M x = g·​  1 _  2 ​·​ :  a ​  b ​y​ 2 ·dx     (**) Durch Gleichsetzen von (*) und (**) kann man das gesuchte η berechnen und erhält so: Satz Schwerpunkt eines Normaøbereichs: Für den Schwerpunkt S ( ξ1η ) der Ordinatenmenge unter f (f nicht negativ) zwischen a und b giøt: ξ = ​  ​ :  a ​  b ​x​y·dx ____  ​ :  a ​  b ​y​·dx ​   η = ​  ​  1 _  2 ​·​ :  a ​  b ​y​  2 ​·dx ______  ​ :  a ​  b ​y​·dx ​ Beispiel E Leite eine Formeø für den Schwerpunkt eines haøben Parabeøsegments (Figur) her! Lösung: Da der Punkt (b 1 r) auf der Parabeø y 2 = 2px øiegt, giøt: r 2 = 2pb und p = r 2 /(2b). Der Parabeø­ bogen wird aøso beschrieben durch y 2 = r 2 /b·x, 0 ª x ª b.  ​ :  0 ​  b ​y​·dx = ​  r __  ​ 9 _ b​ ​·​ :  0 ​  b ​ 9 _  x​·dx = ​  r __  ​ 9 _ b​ ​·​  2 _  3 ​·​ 9 __ ​ x​  3 ​ ​​ †  0 ​  b ​=​​  2br ___ 3  ​  ​ :  0 ​  b ​y​ 2 ·dx = ​ :  0 ​  b ​  ​r​  2 ​ __ b ​·x·dx = ​  ​r​  2 ​ __  b ​·​  ​x​  2 ​ __  2 ​​ †  0 ​  b ​=​​  b​r​  2 ​ __ 2  ​  ​ :  0 ​  b ​x​y·dx = ​ :  0 ​  b ​x​·​ “  ​  r __  ​ 9 _ b​ ​·​ 9 _  x​  § ​·dx = ​  r __  ​ 9 _ b​ ​·​  2 _  5 ​·x 5/2 ​ †  0 ​  b ​=​​  2 ​b​  2 ​r ___ 5  ​ Ergebnis: ξ = ​  2 ​b​  2 ​r/5 ____  2br/3 ​, η = ​  b​r​  2 ​/2 ____  4br/3  ​ w S ​ “  ​  3b __ 5  ​ ​ † ​  3r __ 8  ​ ​ ​  § ​ 3. Schwerpunkt von Drehkörpern, deren Rotationsachse die x-Achse ist Dreht sich das Flächenstück, das von der Kurve y = f (x) , a ª x ª b , begrenzt wird, um die x-Achse, so entsteht ein Drehkörper , dessen Schwerpunkt natürlich auf der x-Achse liegt. Seine x-Koordinate ξ berechnet man nach dem oben besprochenen Prinzip wie folgt: Dreht sich der Körper um die y-Achse  1 , so ist sein Drehmoment M y = ξ ·V , wobei wir das Volumen V gemäß Kap. 3.2 berechnen können. Andererseits zerlegen wir das Grundintervall [ a ;  b ] wieder in n gleich breite Teilintervalle und approximieren den Drehkör- per durch n (schmale) Drehzylinder. Deren Volumen ist je- weils durch π ·y i 2 · Δ x gegeben. Mit diesen schmalen Zylinder- scheibchen verfahren wir nun so wie vorhin mit den schmalen Rechtecksstreifen. Bei Drehung um die y-Achse  1 ist das Drehmoment jedes einzelnen Zylinders x i · π ·y i 2 · Δ x . Durch Summenbildung (a ª x ª b) und Grenzübergang Δ x ¥ 0 ( É n ¥ • ) erhalten wir analog zu früher die gesuchte Koordinate x aus der Gleichung  ξ · π ·​ :  a ​  b ​y​ 2 ·dx = π ·​ :  a ​  b ​x​·y 2 ·dx  1 Beachte: Der eben behandelte Körper entsteht durch Rotation eines Flächenstückes um die x-Achse. Zur Berechnung von x muss je- doch der Körper um die y-Achse gedreht werden. x y 0 S a b y = f(x) ξ η x y 0 b P(b|r) ξ η S F  3.28 Fig. 3.28 b a S ξ x y 0 y = f(x) x i y i S i Δ x 160197-104 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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