Vielfach Deutsch 4, Arbeitsheft Sprachförderung und DaZ

6 1 Sich bewerben und vorstellen Die 15-jährige Maja, deren Eltern sich getrennt haben, spricht mit ihrer besten Freundin Ellen sowie Sabine, der neuen Freundin ihres Vaters, über ihre Zukunftspläne. Lies folgenden Textausschnitt. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 Maja versuchte, sich Sabine in der langweiligen Firma ihres Vaters vorzustellen. „Wenn du schon so viele Abenteuer erlebt hast, dann muss es doch schrecklich sein, den ganzen Tag im Büro zu sitzen.“ Sabine lächelte. „Ich muss Geld ver­ dienen für die nächsten Reisen. Nein, im Ernst. Mir macht das nichts aus. Arbeit gehört einfach dazu, weißt du. Solange du pünktlich bezahlt wirst, sie dich korrekt behandeln und die Kollegen in Ordnung sind, solange ist es mir auch egal, was ich machen muss.“ „Aber für die meisten Leute ist Arbeit das ganze Leben“, meinte Ellen. „Mein Vater zum Beispiel, der denkt nur an die nächste Beförderung, und wenn er befördert ist, dann denkt er wieder an die nächste. Das macht er so lange, bis er tot ist.“ „Wisst ihr denn schon, was ihr mal machen wollt?“, fragte Sabine. Maja und Ellen schauten sich an, ihre Blicke sagten: ‚Sollen wir das erzählen?‘ Sabine beobachtete das. „Na?“, fragte sie amüsiert. „Ellen, erzähl doch mal das mit der …“ Ellen unterbrach Maja schnell. „Nein, das ist Quatsch. Vergiss es.“ „Was denn?“ Sabine war jetzt richtig neugierig. „Ach, das war nur mal so ein Traum von mir. Eine Spinnerei. Als Kind wollte ich gerne Sängerin werden. Echt total kindisch, ich kann ja gar nicht singen.“ Maja wunderte sich. Es war doch ein richtiger Traum von Ellen gewesen, einer von heute, einer von dem sie gestern erst geschwärmt hatte. Sabine schmunzelte. „Wenn es dein Traum ist, dann solltest du daran glauben und dich nicht verunsichern lassen. Und du?“ „Ich weiß nicht, was ich werden will“, sagte Maja. „Nach der Schule will ich ein Jahr nach England gehen oder Amerika. Das ist alles, was ich weiß.“ „Karsten hat mir erzählt, dass du gut Englisch sprichst. Du könntest doch zum Beispiel auch Übersetzerin werden.“ „Ja, aber das ist nicht so ein Traum. So wie bei Ellen das mit der Sängerin.“ „Ihr habt ja auch noch Zeit“, meinte Sabine. Sie holte eine Salami aus dem Kühlschrank und schnitt Scheiben ab. Dann erzählte sie von ihren verrück­ ten Berufen, als Friedhofsgärtnerin, als Köchin und als Verpackerin in einer Waffelfabrik. In Karstens Firma arbeitete sie erst seit zwei Jahren, und das war auch nicht für ewig. Aus: Milena Baisch: Blumen im Bauch. Erika Klopp Verlag, Hamburg 2007 (gekürzt). a) R ichtig (R) oder f alsch (F)? Kreuze an. R F 1 Sabine arbeitet in der Firma von Majas Vater. 2 Sabine findet, dass man nur einen Beruf wählen sollte, der einem auch wirklich Spaß macht. 3 Ellen findet, dass viele Leute ihren Beruf zu ernst nehmen. 4 Ellen möchte Sängerin werden, traut sich aber nicht, es zuzugeben. 5 Sabine findet, dass man seinen Traum verwirklichen sollte. 6 Es ist Majas großer Traum, Übersetzerin zu werden. 7 Sabine hatte schon viele verschiedene Jobs. b) Was sind die wichtigsten Informationen im Textausschnitt in Übung 6? Sprecht zu zweit darüber und fasst den Inhalt mündlich zusammen. 6 nach Ü11 die Beförderung, die Beför­ derungen: der Aufstieg, das Aufrücken in einen höheren beruflichen Rang amüsiert: vergnügt, erheitert 7 nach Ü12 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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