Mathematik verstehen 4, Schulbuch

Nun geht die Suche nach dieser konstanten Größe weiter: Um das Jahr 480 ermittelt der Chinese TSU CHUNG‒CHIH den Wert ​ 355 ___ 113 ​≈ 3,141 5929, FIBONACCI kam im Jahr 1220 auf ​ 864 ___ 275 ​= 3,14​ __ 18​. Im Jahr 1579 fand François VIÈTE mithilfe eines 393216-Ecks Schranken für den Umfang u eines Kreises mit dem Durchmesser 1, die bis auf neun Nachkommastellen genau waren: 3,141 5926535 < u < 3,141 5926537 Heute weiß man, dass diese Größe eine irrationale Zahl ist, die ihre Bezeichnung π [lies: pi] nach dem Anfangsbuchstaben des griechischen Worts für Umfang, nämlich περιμετρος (perímetros), und den Wert 3,141 5926535897932384626433832795… hat. Da in jedem Kreis ud = π 1 gilt, stellt die Zahl π auch in jedem Kreis das Verhältnis von Umfang u zu Durchmesser d dar: ​ u _ d ​= π Bemerkung: Die Zahl π bezeichnet man als transzendent irrational, da sie nicht die Wurzel einer rationalen Zahl ist. Diese nennt man nämlich algebraisch irrational. Mittlerweile wurde die Zahl π auf mehr als zwei Billionen Nachkommastellen genau ermittelt. Jedoch sind selbst für astronomische Berechnungen häufig nur die ersten 20 Nachkommazif- fern ausreichend. Aufgaben Erweiterung und Vertiefung Der Schweizer Künstler Eugen JOST (*1950) hat das folgende kleine Gedicht verfasst: Wie? O! Dies π Macht ernstlich so vielen viele Müh’! Lernt immerhin, Jünglinge, leichte Verselein, Wie so zum Beispiel dies dürfte zu merken sein Versucht herauszufinden, warum man nach dem Auswendiglernen dieses Gedichts automa- tisch die ersten 23 Nachkommaziffern von π beherrscht! Konstruiere einen Kreis mit dem Durchmesser d = 1 dm! Schreibe diesem ein regelmäßiges Achteck ein und ein regelmäßiges Achteck um, ermittle durch Abmessen jeweils den Umfang der beiden Achtecke und gib damit Schranken für den Umfang u des Kreises an! < u < Setze den Term in Klammern nach dem vorgegebenen Schema beliebig lang weiter fort und ermittle dann ein Gesamtergebnis! Was fällt auf? a) 4·​ “ 1 – ​ 1 _ 3 ​+ ​ 1 _ 5 ​– ​ 1 _ 7 ​+ ​ 1 _ 9 ​– ​ 1 __ 11 ​+ ​ 1 __ 13 ​– … § ​ b) 2·​ “ ​ 2 _ 1 ·​ ​ 2 _ 3 ·​ ​ 4 _ 3 ·​ ​ 4 _ 5 ·​ ​ 6 _ 5 ·​ ​ 6 _ 7 ·​ ​ 8 _ 7 ·​ ​ 8 _ 9 ·​ … § ​ Zeige, dass 6·​ “ 1 + ​ 1 __ 2 2 ​+ ​ 1 __ 3 2 ​+ ​ 1 __ 4 2 ​+ ​ 1 __ 5 2 ​+ ​ 1 __ 6 2 ​+ ​ 1 __ 7 2 ​+ ​ 1 __ 8 2 ​+ … § ​= π 2 , indem du den Term des zweiten Faktors nach dem vorgegebenen Schema beliebig lang fortsetzt! Hinweis: Je mehr Summanden verwendet werden, desto genauer ist die Näherung. Ó I A 6.04 B M r =0,5 d= 1 D O 6.05 6.06 O I 6.07 O A 162 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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