Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

90 Vom Kind zum Erwachsenen In der Pubertät reift zum ersten Mal eine Eizelle heran Bei einer erwachsenen Frau reift etwa jeden Monat in einem der bei- den Eierstöcke eine Eizelle in einem Eibläschen ( Follikel ) heran Ein neugeborenes Mädchen bringt etwa 400 000 Follikel in seinen Eierstö- cken mit auf die Welt Dort werden sie bis zur Geschlechtsreife gespei- chert In der Pubertät wird zum ersten Mal ein Ei in einem Eibläschen reif Das Bläschen platzt auf ( Follikelsprung ) und entlässt die Eizelle Die Gebärmutter bereitet sich auf eine Schwangerschaft vor Die Eizelle wird vom Fransentrichter aufgenommen und in den röh- renförmigen, etwa bleistiftdicken Eileiter befördert Durch Kontrak- tion der Eileitermuskulatur wird sie weiter in Richtung Gebärmutter transportiert Währenddessen bereitet sich die Gebärmutter auf das mögliche Ein- nisten eines Embryos vor: Die Schleimhaut, die die Gebärmutterhöhle auskleidet, wächst unter dem Einfluss von Hormonen von zirka einem auf etwa acht Millimeter Dicke heran Erfolgt keine Einnistung, kommt es zur Menstruation Ist es im Eileiter nicht zur Befruchtung gekommen, gelangt das un- befruchtete Ei in die Gebärmutter, wo es zu Grunde geht Da die Gebärmutterschleimhaut nun nicht benötigt wird, wird sie auf ihre ursprüngliche Dicke abgebaut: Durch Kontraktionen der Gebärmutter- muskulatur wird sie unter Blutung ( Menstruation ) durch die Scheide abgestoßen Die Dauer der Blutung beträgt meist wenige Tage Zur Menstruationshygiene eignen sich Binden und Tampons Zum Aufsaugen des Menstruationsblutes eignen sich Binden oder Tampons Binden werden in den Slip eingelegt, wo sie, mit einem Haftstreifen versehen, nicht verrutschen können Tampons werden in die Scheide eingeführt Dort saugen sie das Blut wie ein Schwamm auf Um den Tampon leicht wieder herausziehen zu können, ist ein Rückholfaden eingearbeitet Junge Mädchen können – besonders bei stärkerer Blutung während der Nacht – auch Einweghosen verwenden In der Pubertät tritt die Menstruation oft unregelmäßig auf Der Menstruationszyklus wird durch das Zusammenspiel von Hormo- nen gesteuert (siehe Seite 93) Da diese Hormone in der Pubertät meist noch unregelmäßig produziert werden, tritt die Menstruation in vielen Fällen auch unperiodisch auf Unregelmäßigkeiten in der Pubertät sind also völlig normal Mit zunehmendem Alter werden die Hormonproduktion und damit auch der Zyklus meist regelmäßig Von Frau zu Frau verschieden, dau- ert er 21 bis 35 Tage, wobei Schwankungen innerhalb dieser Zeitspanne üblich sind Das bedeutet, dass die Blutung nicht immer exakt nach ei- ner gleichen Anzahl von Tagen einsetzen muss Treten jedoch zu starke Zeitabweichungen auf, sollte eine Gynäkologin bzw ein Gynäkologe aufgesucht werden Follikel folliculus (lat.) = kleiner Ledersack Follikelsprung umgangssprachl. auch„Eisprung“ Fransentrichter trichterförmige Erweiterung des Eileiters Embryo ist der durch Befruchtung (Verschmel- zung der Zellkerne von Eizelle und Sper- mium) entstandene Keimling bis Anfang des dritten Schwangerschaftsmonats embryon (griech.) = ungeborene Leibes- frucht Menstruation auch Regel bzw. Periode genannt, da die Eizelle in mehr oder weniger regelmäßi- gen Abständen (ca. monatlich) heranreift und sich die Blutung in diesem Zeitrah- men wiederholt menstrualis (lat.) = monatlich Binden sind etwas stärkere Slipeinlagen Tampons gepresste sehr saugfähige Wattebäusche; vor dem Einführen werden sie am oberen Rand etwas verbreitert Einweghosen saugfähige Hosen, die nach Gebrauch weggeworfen werden Menstruationszyklus ist die Zeitspanne von einer Blutung bis zur nächsten. Dabei zählt jeweils der er- ste Tag der Blutung. Ein Zyklus endet also immer am Tag vor der nächsten Blutung. Gynäkologin, Gynäkologe Fachärztin bzw. Facharzt für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe Tampon, Verbreitern des Randes 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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