Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

83 Die Bauchspeicheldrüse reguliert den Blutzuckerspiegel Die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur Verdauungsdrüse (siehe Seite 27), sondern auch Hormondrüse Sie bildet zwei Hormone, die für den Zuckerhaushalt von Bedeutung sind: Insulin und Glukagon Durch die Nahrungsaufnahme, vor allem von kohlehydratreichen Spei- sen, erhöht sich der Blutzuckerspiegel Durch körperliche und geistige Tätigkeiten wird er aufgrund des Energiebedarfs gesenkt Hat man auf Dauer zu viel Zucker im Blut, schädigt das die Blutgefäße und die Organe Ein im Gegensatz zu niedriger Blutzuckergehalt kann lebensbedrohlich sein Das bedeutet, dass nur eine bestimmte Menge an Traubenzucker im Blut gelöst sein darf, nämlich zwischen 0,6 und 1,1 g pro Liter Insulin und Glukagon sorgen dafür Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Blutzu- ckerwerte erhöht sind Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung (siehe Seite 61), bei der die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren, zerstört werden Da zu wenig bis gar kein Insulin erzeugt wird, ist der Blutzu- ckerspiegel zu hoch Zur Behandlung muss Insulin gespritzt werden Typ-1-Diabetes beginnt meistens schon im Kindes- oder Jugendalter Typ-2-Diabetes tritt hauptsächlich bei dauerhafter, übermäßiger Nah- rungszufuhr, meistens kombiniert mit Bewegungsmangel, auf Die Bauchspeicheldrüse muss „auf Hochtouren“ Insulin produzieren Der ständig erhöhte Insulingehalt im Blut bewirkt in den Zellen allmählich eine Insulinresistenz Dadurch wird die Zuckeraufnahme in die Zellen vermindert, der Blutzuckerwert bleibt erhöht In der Folge schüttet die Bauchspeicheldrüse weiter Insulin aus, was allmählich zu einer „Er- schöpfung“ der Insulin produzierenden Zellen und damit zu einer ver- minderten Insulinproduktion führt Da es auch häufig bei älteren Menschen zu Typ-2-Diabetes durch eine „Erschöpfung“ der Insulin produzierenden Zellen aufgrund des Alters kommt, wird der Typ-2-Diabetes auch als Altersdiabetes bezeichnet Während Typ-1-Patienten unter anderem oft unter starkem Durst, Heißhunger, Müdigkeit und Juckreiz leiden, verläuft Typ-2-Diabetes zu Beginn meistens ohne Symptome Blutzuckerregelung 36 Insulin bewirkt die Aufnahme von Trauben- zucker aus dem Blut vor allem in Muskel- und Leberzellen. Dort wird Traubenzucker zur Energiefreisetzung abgebaut oder zu Glykogen (siehe Seite 20) umgewandelt. Insulin senkt also den Blutzuckerspiegel. Glukagon ist der Gegenspieler des Insulins. Es bewirkt die Spaltung von Glykogen zu Traubenzucker, der dann ins Blut abge- geben wird. Glukagon erhöht also den Blutzuckerspiegel. Diabetes mellitus wird im Volksmund als “Zuckerkrankheit” bezeichnet. Insulinresistenz bedeutet, dass die Zellen unempfindlich gegen Insulin werden resistentia (lat.) =Widerstand Du bist dran! 1. „Wer Alkohol trinkt und raucht, und das besonders am Abend, altert frühzeitig.“ Erkläre diese Aussage. 2. Erkläre, warum bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Mangel an Schilddrüsenhormonen) die Körpertemperatur niedriger ist als nor- mal. 3. Diabetiker sollten fünf bis sieben kleine Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag verteilt einnehmen. Warum? Das Hormonsystem Soll-Wert: 0,6 – 1,1 g/l BAUSPEICHELDRÜSE Insulinausschüttung Ist-Zustand: zu hoher Blutzuckerspiegel Ist-Zustand: zu niedriger Blutzuckerspiegel BAUSPEICHELDRÜSE Glukagonausschüttung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=