Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

79 In der Lederhaut liegen verschiedene Sinneszellen Legst du eine Hand ungefähr eine Minute in kaltes Wasser (etwa 10 °C) und gleichzeitig die andere Hand in warmes Wasser (etwa 40 °C) und tauchst anschließend beide Hände gemeinsam in etwa 20 °C warmes Wasser, wirst du unterschiedliche Meldungen über die Temperatur die- ses Wassers erhalten: Die Hand, die zuvor im kaltenWasser war, meldet warmes Wasser. Die Hand, die zuvor im warmen Wasser war, meldet das Gegenteil. Für diese gegensätzlichen Wahrnehmungen sind Wär- me- und Kälterezeptoren ( Temperatursinn ) in der Haut verantwort- lich. Sie sprechen auf Erwärmung bzw. Abkühlung an. Bei Erwärmung werden die wärmeempfindlichen, bei Abkühlung die kälteempfindli- chen Sinneszellen gereizt. Die Hand, die zuvor im kalten Wasser war, meldet also über die Wärmerezeptoren „warmes Wasser“. Die Hand, die zuvor im warmen Wasser war, meldet über Kälterezeptoren „kaltes Wasser“. Neben den Wärme- und Kälterezeptoren gibt es in der Haut noch Schmerzsinneszellen (Schmerzsinn), Sinneszellen, die auf Berührung ansprechen (Tastsinn) und solche, die durch Erschütterungen gereizt werden (Vibrationssinn). Durchschnittlich befinden sich pro cm 2 Haut 200 Schmerzsinneszel- len, insgesamt 25 Tast- und Vibrationssinneszellen, 13 kälte- und zwei wärmeempfindliche Sinneszellen. Es gibt allerdings Körperstellen, an denen bestimmte Sinneszellen in größerer Zahl vorhanden sind. So liegen beispielsweise in der Mund- und Wangenregion vermehrt kälte- und wärmeempfindliche Sinneszellen, während die für den Tastsinn sowie die für den Vibrationssinn zuständigen Sinneszellen vermehrt auf den Handinnenflächen und den Fußsohlen vorkommen. Zu starke Sonnenbestrahlung ist schädlich Gewöhnt man die Haut langsam an die Sonnenbestrahlung, lagern sich nach und nach schützende Farbstoffe in der Pigmentschicht ein. Du wirst braun. Die Bräunung der Haut hängt allerdings vom Hauttyp ab. Hellhäutige Menschen lagern nicht so viel Farbstoff ein und sind deshalb eher ge- fährdet, einen Sonnenbrand zu bekommen. Jeder Sonnenbrand schä- digt die Haut. Sie wird ledrig und trocken. Großflächiger Sonnenbrand kann zu Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen führen. Durch zu viel Sonnenbestrahlung kann es auch zu bösartigen Verände- rungen in der Haut kommen (Hautkrebs). Wärme- und Kälterezeptoren wärme- und kälteempfindliche Sinnes- zellen Temperatursinn Da es wesentlich mehr kälte- als wärme- empfindliche Sinneszellen in der Haut gibt, ist das Kälteempfinden besser ent- wickelt als das Wärmegefühl. Du bist dran! 1. Führe den Drei-Schalen-Ver- such zur Temperaturwahrneh- mung (Abb. 30) selbst durch. 2. Überprüfe. Eine Versuchsperson sitzt mit geschlossenen Augen. Nimm zwei gut gespitzte Bleistifte und berühre mit den Spitzen beider Stifte (1 mm Abstand) eine Fingerkuppe der Ver- suchsperson. Die Person muss angeben, mit wie vielen Spit- zen du sie berührst. Spürt die Versuchsperson nur eine Spit- ze, wiederhole den Versuch mit 2mm Bleistiftspitzenab- stand, dann 3mm und so wei- ter, bis die Versuchsperson die Berührung mit zwei Bleistift- spitzen verspürt. Wiederhole den Versuch am Rücken der Versuchsperson. Was kannst du feststellen? 3. Überlege. Wenn dir heiß ist, wirkt deine Haut rot. Wenn dir kalt ist, erscheint sie blass. Was ist die Ursache dafür? Drei-Schalen-Versuch zur Temperaturwahrnehmung 30 Stärker temperaturempfindliche 31 Regionen Die Haut als Schutzhölle und Sinnesorgan Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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