Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
60 Das Immunsystem des Menschen Auch durch Impfen erwirbt man Immunität Mit der Bildung der Gedächtniszellen nach einer Infektion hat der Kör- per auf natürlichem Weg Immunität erworben Immunität kann aber auch durch eine Schutzimpfung erlangt werden Dabei werden entwe- der abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger, die dadurch un- schädlich gemacht wurden, durch Impfung verabreicht Sie bewirken, dass das Immunsystem Antikörper und Gedächtniszellen produziert Bei Bedarf können auch Antikörper (aus immunisierten Menschen oder Tieren) eingeimpft werden Durch diese Heilimpfung wird eine rasche Bekämpfung der Krankheitserreger bewirkt (zB nach einem Hundebiss bei Gefahr einer Tollwuterkrankung oder nach einem Ze- ckenstich in einem FSME gefährdeten Gebiet) Da die Antikörper nur wenige Wochen bis Monate wirksam sind, ist mit einer Heilimpfung kein dauerhafter Schutz gegeben Auch mit der Schutzimpfung ist kein lebenslanger Schutz gegeben Die Gedächtniszellen haben nur eine begrenzte Lebensdauer, weshalb Auffrischungsimpfungen vorgenommen werden müssen Die Tetanus- schutzimpfung muss beispielsweise alle zehn Jahre, bzw bei Personen ab dem 60 Lebensjahr alle fünf Jahre aufgefrischt werden Schutzimpfung Durch das Impfen mit abgeschwächten oder abgetöteten Erregern wird das eige- ne Immunsystem aktiv. Es bildet Antikör- per und Gedächtniszellen. Man spricht auch von einer aktiven Immunisierung. Heilimpfung Da die Antikörper von einem Organismus auf einen anderen übertragen werden, spricht man von einer passiven Immuni- sierung. Tollwuterkrankung Tollwut-Viren werden durch Biss- oder Hautkontakt mit infizierten Tieren (Füch- se, Hunde, Katzen …) übertragen. Die Inkubationszeit beträgt zwei Wochen bis drei Monate. Die Krankheit beginnt mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Sie endet tödlich, wenn nicht eine sofortige Heilimpfung nach einem tollwutverdäch- tigen Tierkontakt verabreicht wird. FSME steht für F rüh s ommer m eningo- e nzephalitis und ist eine Gehirn- und Hirnhautentzündung, die durch Viren hervorgerufen wird. Überträger der Krankheitserreger sind Zecken. Nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Wochen zeigen sich zunächst grippear- tige Beschwerden: Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Unbehandelt führt die Erkrankung zu Krampfanfällen, Läh- mungen und Atmungsstörungen. Mit einer regelmäßigen Schutzimpfung kann Immunisierung erlangt werden. Tetanusschutzimpfung Tetanus oder Wundstarrkrampf ist eine Erkrankung des Nervensystems, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Die Erreger kommen in Erde, Staub, Schmutz und Ausscheidungen vor. Über Wunden gelangen sie in den Körper, wo sie zu einer krampfartigen Starre der Muskeln führen. Ist die Atemmuskulatur betroffen, besteht Lebensgefahr. Du bist dran! 1. Du hast sicher einen Impfpass. Sieh nach, wogegen du geimpft bist. Falls du die Eintragungen nicht entziffern kannst, lass dir von deinem Hausarzt bzw. deiner Hausärztin helfen. Welche Impfung(en) musst du als nächste auffrischen? 2. In Österreich gibt es Gebiete, die in erhöhtem Ausmaß von FSME-Virus-infizierten Zecken betroffen sind. Be- sonders Personen, die in solchen Gebieten leben, sollten sich daher regelmäßig impfen lassen. Recherchiere. Wie oft bzw. wie regelmäßig sollte man sich in Österreich laut empfohlenem Impfplan gegen den FSME-Erreger impfen lassen? Passive und aktive Immunisierung 6 passive Immunisierung aktive Immunisierung abgeschwächte Erreger t Anregung der Immunreaktion t Antikörperbildung t Gedächtniszellen t Langzeitschutz t keine Gedächtniszellen t kein Langzeitschutz Antikörper eite 60: Immunisierung pas ve Immunisierung akt ve Immunisierung abgeschwächte Erreger t Anregung der Immunreaktion t Antikörperbildung t Gedächtniszellen t Langzeitschutz t keine Gedächtniszellen t kein Langzeitschutz Antikörper Seite 60: Immunisierung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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