Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

42 Stoffwechselvorgänge beimMenschen Stofftransport beimMenschen Die Funktion des Körpergewebes ist nur durch eine regelmäßige Ver- sorgung aller Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff gewährleistet. In den Zellen erzeugte Stoffwechselprodukte müssen abtransportiert werden. Menschen besitzen ein geschlossenes Kreislaufsystem mit einem zen- tral gelegenen Herzen. Der Stofftransport erfolgt in zwei Gefäßsyste- men (Blut- und Lymphgefäßsystem). Das Blutgefäßsystem besteht aus Arterien und Venen Blutgefäße, die das Blut vom Herzen wegführen, werden als Arterien bezeichnet. Da in ihnen der Herzschlag (Puls) zu spüren ist, nennt man sie auch Schlag- oder Pulsadern. Um dem vom Herzen ausgehenden, hohen Druck standzuhalten, sind die Arterienwände dicker, elastisch und muskulös. Die Schlagadern durchziehen den ganzen Körper. Dabei verzweigen sie sich immer weiter und werden feiner. Der Druck nimmt mit zuneh- mender Entfernung vom Herzen ab. In den feinsten Endverzweigun- gen, den Haargefäßen oder Kapillaren , findet der Stoffaustausch statt. Die Kapillaren vereinigen sich schließlich wieder zu größeren Gefäßen, die das an Sauerstoff verarmte Blut zum Herzen zurückbringen. Diese Blutgefäße werden als Venen bezeichneten und sind einem wesentlich geringeren Druck ausgesetzt als die Arterien. Deshalb sind sie dünn- wandiger und nur wenig elastisch. Der Druck in den Venen reicht nicht aus, um das Blut dem Herzen zuzuführen. Unterstützend wirken die Pulswellen der meist sehr eng anliegenden Arterien und die Tätigkeit benachbarter Skelettmuskeln. In die Venen eingebaute Klappen (Venenklappen) verhindern ein Zu- rückfließen des Blutes. Du bist dran! Führe folgenden Versuch zur De- monstration der Venenklappen durch. Eine Versuchsperson umfasst einen Gegenstand fest mit der Hand. Währenddessen wird ihr eine Stoffbinde knapp oberhalb des Ellbogengelenks um den Arm gebunden (nicht zu fest). Die Ve- nen an der Arminnenseite treten dadurch deutlich hervor. An den Stellen, wo sich zwei Gefäße zu einem vereinigen, kann man die Venenklappen als Knoten erken- nen. Drückt man einen dieser Knoten mit dem Finger nieder und streicht mit einem Finger der anderen Hand der Vene herzwärts entlang, wird sie damit blutleer gemacht. Hebt man den Finger von der Venenklappe ab, füllt sich die Vene wieder mit Blut. Arterien arteria (griech.) = Luftröhre Bei Leichen sind die Arterien meist blut- leer, weshalb sie ursprünglich für luftfüh- rende Gefäße gehalten wurden. Kapillaren capillus (lat.) = Haar Stoffaustausch Nährstoffe und Sauerstoff werden ins Gewebe bzw. an die Zellen abgegeben. Kohlenstoffdioxid und andere Stoffwech- selendprodukte werden aus den Zellen ins Blut aufgenommen. Venen vena (lat.) = Blutader Im Gegensatz zu den Arterien bleiben die Venen von Leichen mit Blut gefüllt. Schema des Bluttransports in den Venen 51 Vene Venenklappen Arterie Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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