Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
34 Stoffwechselvorgänge beimMenschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten Nahrungsmittelunverträglichkeiten äußern sich durch körperliche Symptome wie Übelkeit, Durchfall oder Blähungen nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel. Am bekanntesten sind die Lactose-, die Fructose-, die Histamin- und die Glutenintoleranz. Lactoseintoleranz ist die Unverträglichkeit von Milchzucker Lactose , ein Zweifachzucker, ist ein natürlicher Bestandteil der Milch und damit auch von Milchprodukten. Milchzucker ist aber auch häu- fig in anderen Nahrungsmitteln als Zusatzstoff enthalten, zum Beispiel in diversen Fertigbackwaren, Fertiggerichten, Mayonnaise, Salatdres- sings, Wurstwaren u. v. a. m. Damit unser Körper den Milchzucker verwerten kann, muss er erst in seine resorbierbaren Bausteine, in die Einfachzucker Galactose und Glucose, gespalten werden. Dies ge- schieht unter Mitwirkung des Verdauungsenzyms Lactase. 15 bis 20 % der Europäer weisen einen Lactasemangel auf oder das Enzym fehlt ihnen vollständig. Dadurch kann die Lactose nur teilweise oder gar nicht abgebaut werden. Darmbakterien vergären sie zu Essig- säure, Methan, Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff. In der Folge kommt es zu massiven Blähungen, wässrigem Durchfall, Bauchkrämpfen und Übelkeit. Fructoseintoleranz ist die Unverträglichkeit von Fruchtzucker Eine Fructoseunverträglichkeit besteht dann, wenn Fructose imDünn- darm nicht resorbiert werden kann. Sie gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird. Dies verursacht unter anderem Blä- hungen, Bauchkrämpfe, Durchfälle, aber auch Verstopfung, Schlafstö- rungen, Kopf- und Gliederschmerzen. Etwa jeder vierte Mensch leidet an Fructoseintoleranz. Fruchtzucker kommt in allen süßen Früchten, in manchen Gemüsesorten wie zB Kraut und Zwiebeln sowie imHonig vor. In gebundener Form ist er zum Beispiel Bestandteil des Rübenzu- ckers und ist somit in vielen süßen Lebensmitteln enthalten. Zuckerintoleranzen weist man mittels Atemtest nach Bei der Vergärung von Lactose und Fructose entsteht unter anderem Wasserstoff. Er wird teilweise ins Blut aufgenommen und über die Lunge ausgeatmet. Der Wasserstoffgehalt in der Ausatmungsluft kann bestimmt werden und gibt Hinweise auf eine mögliche Nahrungsmit- telunverträglichkeit. Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden häufig auch als Nahrungsmit- telintoleranzen bezeichnet intolerantia (lat.) = Unerträglichkeit Lactose Milchzucker lac (lat.) = Milch Galactose Schleimzucker gala (griech.) = Milch Du bist dran! Recherchiere. Wie behandelt man eine Lactose- und eine Fructoseintoleranz? Lactase spaltet Lactose in Galactose und Glucose. 33 Lactose Glucose Lactase Galactose te 34: Lactase-Glucose Milch enthält Lactose. 34 Fructose – auch in Früchten ent- 35 halten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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