Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
32 Stoffwechselvorgänge beimMenschen Auch Untergewicht kann krank machen Models gelten mit ihren schlanken Körpern als Schönheitsideal. Was hier als Idealgewicht „verkauft“ wird und Vorbild für viele junge Men- schen und Erwachsene ist, ist größtenteils das Ergebnis von extremem Hungern. Der tägliche Energiebedarf einer Frau liegt abhängig von den bereits genannten Faktoren zwischen 8 500 und 10 000 Kilojoule. Models de- cken diesen Tagesenergiebedarf in der Regel nur zur Hälfte und hun- gern sich damit krank. Mitunter werden zusätzlich Methoden wie die Einnahme von Abführmitteln oder herbeigeführtes Erbrechen ange- wandt. Models als Vorbilder sind ein möglicher Auslöser für Essstörungen wie Magersucht und Ess-Brechsucht . Weitere Ursachen können seelische Probleme (Ängste, Depressionen oder mangelndes Selbstwertgefühl sein. Magersüchtige hören fast völlig mit dem Essen auf Mögliche Krankheitszeichen für die Magersucht sind eine dramatische Einschränkung der Nahrungszufuhr, extreme körperliche Aktivitäten, Einnahme von Appetithemmern und Abführmitteln und Störungen der eigenen Körperwahrnehmung. Trotz starker Gewichtsabnahme fühlen sich die Betroffenen noch immer zu dick. Starker Gewichtsver- lust führt zu mehr oder weniger schweren Erkrankungen, die durch Mangelerscheinungen und Hormonstörungen verursacht werden, wie zB Entkalkung der Knochen und Ausfall der Menstruation. Andere körperliche Schäden sind Haarausfall, trockene Haut, brüchige Nägel, Kältegefühl, Blauverfärbung der Hände, niedriger Blutdruck, Unterzu- cker, Herzrhythmusstörungen durch Mangel an lebenswichtigen Mi- neralstoffen und seelische Veränderungen. Zu großer Gewichtsverlust ist lebensbedrohend. Etwa 15 % der Magersüchtigen sterben an Organ- versagen. Ess-Brechsüchtige essen manchmal besonders große Mengen Typisch für die Ess-Brechsucht sind wiederholte Essanfälle (anfallar- tiges, hastiges Verschlingen großer Mengen kalorienreicher Speisen) und der anschließende Versuch eine Gewichtszunahme durch selbst herbeigeführtes Erbrechen sowie durch die Einnahme von Appetit- hemmern und Abführmitteln zu verhindern. Mögliche Krankheitszei- chen sind Schleimhautreizungen der Speiseröhre, Magen- und Darm- störungen, Gastritis , Vergrößerung der Speicheldrüsen (mumpsartiges Aussehen), Herzrhythmusstörungen durch den Verlust lebenswichti- ger Mineralstoffe sowie Zahnschäden. Essstörungen müssen ärztlich behandelt werden Egal ob Adipositas, Anorexie oder Bulimie, jede dieser Essstörungen muss ärztlich behandelt werden. Während der Therapie lernen die Be- troffenen nicht nur richtig zu essen, sondern auch wieder auf die urei- gensten Instinkte – das Gefühl „Hunger zu haben“ bzw. „satt zu sein“ – zu hören. Der bzw. die Kranke lernt mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin, die eigenen Stärken zu erkennen sowie Möglich- keiten der Konfliktbewältigung. Wichtig ist eine Stärkung des Selbst- bewusstseins. Magersucht Anorexia nervosa Erwachsene mit einem BMI unter 19 sind untergewichtig, unter einem BMI von 17,5 spricht man von Magersucht. Ess-Brechsucht Bulimie Depressionen anhaltende Niedergeschlagenheit deprimere (lat.) = niederdrücken Gastritis Entzündungen der Magenschleimhaut Extreme Schlankheit als Vorbild … 26 … kann zur Störung des Selbstbilds 27 führen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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