Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

21 Fette bestehen aus Glyzerin und Fettsäuren Fettmoleküle sind Verbindungen aus dem Alkohol Glyzerin und ver- schiedenen Fettsäuren. Die meisten Wurstsorten, Speck, Schmalz, Nüsse, Butter und Margari- ne sind fettreiche Lebensmittel. Mit der Nahrung aufgenommene Fette werden als Baustoff in körperei- genes Fett umgebaut. Eine bestimmte Menge an Fett ist lebenswichtig, zB als Wärmeschutz oder als Schutz vor Druck und Stoß. Bei Bedarf kann Körperfett in Glyzerin und Fettsäuren zerlegt und zur Energiebereitstellung weiter abgebaut werden. Fette sind somit auch Energielieferanten. Bestimmte Vitamine (siehe Seite 22) können nur in Kombination mit Fett vom Körper aufgenommen werden. Die Bausteine der Eiweißstoffe heißen Aminosäuren Eiweißstoffe oder Proteine sind lange Molekülketten aus Hunderten bis mehreren Tausend so genannter Aminosäuremoleküle. Es gibt eine außerordentlich große Zahl verschiedener Eiweißstoffe. Jedes Lebewesen hat seine körpereigenen Proteine – aber auch im Kör- per selbst sind die Eiweißsstoffe unterschiedlich gebaut. Ein Protein der Haut ist zum Beispiel anders zusammengesetzt als ein Muskelprotein. Proteine unterscheiden sich durch die Abfolge der Aminosäuren. So wie man aus den 26 Buchstaben unseres Alphabets die verschiedensten Wörter und Sätze bilden kann, lassen sich aus nur 20 Aminosäuren unzählige Eiweißstoffe synthetisieren . Die Abfolge der Aminosäuren ist dabei charakteristisch für ein be- stimmtes Protein. Eiweißstoffe liegen aber nicht als einfache Aminosäureketten vor. Sie bilden Ketten, die in Falten gelegt oder schraubig gedreht sind. Kom- plizierte Strukturen werden durch räumliche Verdrehung ermöglicht. Eiweißreiche Lebensmittel sind mageres Fleisch, Fisch, Eier sowie Milch und Milchprodukte. Proteine erfüllen viele Aufgaben in unserem Körper. Als Baustoff sind sie am Aufbau von Muskeln, Sehnen, Haut und Knochen beteiligt. Überschüssig aufgenommenes Eiweiß kann zur Energieversorgung ab- gebaut werden. Bestimmte Proteine des Bluts haben Transportfunktion. Sie verteilen Mineralstoffe, Vitamine und Fettsäuren im Körper. Andere Blutei- weißstoffe regulieren aufgrund ihrer Fähigkeit, Wasser zu binden, den Wasserhaushalt im Gewebe. Als Hormone und Enzyme spielen Proteine eine wichtige Rolle bei Stoffwechselprozessen. synthetisieren Die Bildung einer chemischen Verbin- dung aus zwei oder mehreren Ausgangs- stoffen nennt man Synthese. Hormone Stoffe, die hauptsächlich von Drüsen ge- bildet und ins Blut abgegeben werden. Mit dem Blutstrom gelangen sie zu be- stimmten Organen, wo sie eine steuern- de und regelnde Wirkung haben. Enzyme Stoffe, die es ermöglichen, dass Stoff- wechselvorgänge wie die Verdauung und die Zellatmung ablaufen können Milchprodukte sind eiweißreich. 4 Du bist dran! Durch starke Erwärmung oder durch Einwirkung von Säuren werden Proteine zerstört – sie flocken aus. Man sagt, das Eiweiß gerinnt. Durch das Gerinnen verlieren Proteine auch ihre bio- logische Funktion. Eiklar gerinnt bei über 65 °C, Milcheiweiß bei 100 °C, Bluteiweiß bereits bei 42 °C. Auch Säuren bringen Eiweiß zum Gerinnen. Überlege. a) Warum ist Fieber bei 42 °C lebensbedrohlich? b) Warum wird Milch, die sauer wird, bröckelig? c) Warum bildet sich bei stark erhitzter Milch eine Haut? d) Warum kann man durch Erhitzen bzw. mit Säuren Lebensmittel haltbar machen? Die Zusammensetzung unserer Nahrung Du bist dran! Stelle dir vor, es würde nur drei verschiedene Aminosäuren geben und ein Protein würde nur aus drei Aminosäuremolekülen bestehen. Wie viele verschiedene Proteine ließen sich bereits daraus synthetisieren? Nur zu Prüfzweck n – Eige tum des Verlags öbv

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