Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
138 Lebensraum tropischer Regenwald Die meisten Tierarten gehören zu den Gliederfüßern Die tierische Artenvielfalt im tropischen Regenwald ist beeindruckend wie die pflanzliche. Es leben hier verschiedenste Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische , aber auch unzählige Arten an Wir- bellosen. Die Mehrheit der Tiere gehört zum Stamm der Gliederfüßer . Am stärksten sind die Insekten vertreten, unter diesen die Käfer. Die Baumschicht beherbergt die meisten Tierarten Rund zwei Drittel der im tropischen Regenwald lebenden Tiere kom- men im Baumkronendach vor, wo Blätter, Blüten, Früchte und Samen ein reichliches Nahrungsangebot darstellen. Ganz bekannte Amphibien dieses Stockwerks sind der in Mittelameri- ka beheimatete Rotaugenlaubfrosch und die mittel- und südamerika- nischen, auffallend gefärbten Pfeilgiftfrösche . Aras, Tukane und Kolibris sind bekannte Tropenvögel Die Baumkronen bilden auch ein Paradies für Vögel. In Süd- und Mit- telamerika sind die Aras und die Tukane beheimatet. Der auffällig gro- ße und prächtig gefärbte Schnabel der Tukane übernimmt, ähnlich wie die Ohren der Elefanten, die Aufgabe einer „Klimaanlage“: Ist es zu warm, wird der Schnabel stärker durchblutet. Dabei wird Wärme ab- gegeben. Eine der größten Vogelfamilien Amerikas bilden die Kolibris. Die nur zwei bis zwanzig Gramm leichten, Nektar trinkenden Vögel spielen eine wichtige Rolle als Blüten-Bestäuber. Fische Viele unserer Süßwasseraquarienfische sind in Flüssen, Bächen, Seen und Sümp- fen der tropischen Regenwaldgebiete beheimatet. Gliederfüßer Insekten, Spinnentiere, Krebse, Tausend- füßer Pfeilgiftfrösche werden auch als Baumsteiger- oder Farbfrösche bezeichnet. Ihre auffälligen Farben schrecken Feinde ab: sie warnen vor den giftigen Hautsekreten, die die Frösche ausscheiden. Zugleich schützen die Sekrete vor Pilzbefall. Dringt das Gift über die Poren der Haut oder kleine Hautverletzungen in den Körper des Menschen ein und gelangt in den Blut- kreislauf, führt dies innerhalb kürzester Zeit zum Tod (durch Muskelkrämpfe und Atemstillstand). Indianerstämme in Westkolumbien ver- wenden das Froschsekret als Pfeilgift bei der Jagd mit dem Blasrohr. Daher kommt auch die deutsche Bezeichnung„Pfeilgift- frosch“. Neonsalmler, Süßwasserfisch aus 17 dem Amazonas (Südamerika) Der Rhinoceroskäfer lebt in Asien 18 und wird bis zu 11 cm lang. Rotaugenlaubfrosch 19 Azurblauer Pfeilgiftfrosch 20 Granulierter Pfeilgiftfrosch 21 Dunkelrote Aras 22 Tukan 23 Nektar trinkender Kolibri 24 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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