Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
137 Baumwürger beginnen ihr Leben als Epiphyten Die bei uns als Zimmerpflanzen beliebten Gummibaumarten Ficus benjamina und Ficus elastica umklammern in ihrem natürlichen Le- bensraum Bäume so stark, dass diese schließlich absterben. Sie sind so genannte Baumwürger . ImRegenwaldwerdendieFrüchtederWürgefeige vonTierenderBaum- schicht, etwa von Vögeln oder von Affen, gefressen. Die Tiere scheiden die Samen über ihren Kot aus. Landen die Samen auf Bäumen, keimen sie. Die Pflänzchen leben zunächst als Epiphyten. Nach und nach bil- den sie Luftwurzeln, die frei in der Luft oder entlang des Stamms der Wirtspflanze zum Waldboden hin wachsen. Dort angekommen, ver- ankern sie sich im Boden, aus dem sie nun Wasser und Mineralstoffe beziehen. Die hinunter gewachsenen Luftwurzeln werden mit der Zeit dicker und verholzen. Immer mehr Luftwurzeln wachsen zum Boden. Allmählich bildet sich ein dichtes Netz verholzter Luftwurzeln um den Stamm der Wirtspflanze. Gleichzeitig wird ihre Krone von der mächti- ger werdenden Krone der Würgefeige verdrängt. Nach Jahrzehnten ist das verholzte Luftwurzelgeflecht der Feige so stark geworden, dass es den Stamm der Wirtspflanze erdrückt. Der Baum stirbt ab. In den unteren Stockwerken leben schattenliebende Pflanzen In die unteren Stockwerke gelangt kaum Licht. Hier können nur Pflan- zen existieren, die an das Dämmerlicht angepasst sind. Beispiele dafür sind das Usambaraveilchen und der Philodendron. Baumwürger Der deutsche Name der Gattung Ficus ist „Würgefeige“. Stamm, umwachsen vom Luftwur- 9 zelgeflecht einer Würgefeige Ficus benjamina 10 (Birkenfeige), mit Träufelspitzen an den Laubblättern Blühende Bromelie 11 Orchideenblüten 12 Monstera (Fensterblatt) 13 Farnpflanzen 14 Usambaraveilchen 15 Philodendron 16 Leben im tropischen Regenwald Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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