Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

128 Ökosystem Stadt Lebensqualität in der Stadt Die Lebensqualität in der Stadt hängt besonders von ihrer Strukturie- rung, dem ausreichenden Vorhandensein von Grünanlagen und einer guten Infrastruktur ab. Aber auch die Menschen, die hier leben, sowie die Gäste aus dem In- und Ausland haben wesentlichen Einfluss. Lebensqualität sinkt durch hohes Verkehrsaufkommen Ein großes Problem von Städten ist die Verkehrsüberlastung. Sie beein- trächtigt die Luftqualität, das Klima und verursacht Lärm. Zusätzlich brauchen die Fahrzeuge sehr viel Platz . Attraktive Alternativen müssen geschaffen werden Die Stadtverantwortlichen sind in erster Linie mit der Schaffung at- traktiver Alternativen zum privaten PKW gefordert. So etwa müssen für den Benützer bzw. die Benützerin kostengünstige, umweltfreund- liche, öffentliche Verkehrsmittel, die in kurzen Intervallen fahren, zur Verfügung stehen. Die Errichtung eines Radwegnetzes sowie von Fußgängerzonen fördern das Radfahren und das Zu-Fuß-Gehen. Am Stadtrand, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchaus leicht und schnell zu erreichen ist, muss es Parkhäuser geben. Deren kostenlose Benützung soll es Stadtbesucherinnen bzw. -besuchern sowie Pendle- rinnen und Pendlern schmackhaft machen, das Auto dort abzustellen. Um die parkenden Autos von der Straße weg zu bringen, müssen aus- reichend finanziell leistbare Abstellplätze in Garagen geschaffen wer- den. Auch Carsharing hilft, dem Platzproblem beizukommen. Eine Erhöhung der Treibstoffpreise ist keine Lösung Immer wieder werden bei Diskussionen über die städtischen Verkehrs- probleme Stimmen laut, die eineAnhebungderTreibstoffpreise fordern. So soll der Individualverkehr eingedämmt werden. Dass aber hier nicht die Lösung des Problems liegt, zeigt unter anderem die Tatsache, dass diese Maßnahme nicht nur die Stadtbevölkerung, sondern auch die Menschenvieler ländlicherGegendenmit schlechter Infrastruktur trifft. Diese sind meist auf das Auto angewiesen. Oft müssen sie viele Kilome- ter mit ihrem PKW zurücklegen, um an ihre Arbeitsstätten zu gelan- gen. Bei hohen Treibstoffpreisen ist dies oft für sie nur schwer leistbar. Jeder Mensch in der Stadt kann seinen Beitrag leisten Nur ein Umdenken der Menschen in der Stadt – das Erkennen, dass ein gesundes Umweltbewusstsein einen wesentlichen Beitrag zur Er- höhung unserer Lebensqualität bedeutet – kann das Problem „Ver- kehrslawine in der Stadt“ mindern. Umweltschutz ist Selbstschutz! Stau ist nervenaufreibend. 20 Parkende Autos 21 Radfahren statt Autofahren 22 Fußgängerzonen für weniger PKW 23 Platz Im Jahr 2010 waren in Österreichs Lan- deshauptstädten über eine Million PKW zugelassen. Allein die in Wien gemelde- ten Autos haben einen Flächenbedarf, der die Gesamtfläche des 6., 7., 8. und 9. Wiener Gemeindebezirks umfasst. Pendlerinnen /Pendler Bezeichnung für Menschen, die täglich von ihremWohnort zu ihrer weiter ent- fernten Arbeitsstätte fahren (zB vom Land in die Stadt) Carsharing An fixen Standplätzen gibt es Autos, die bei Bedarf – auch stundenweise – ausge- liehen werden können. Du bist dran! Zu hohe Treibstoffkosten und die damit verbundenen finanziellen Probleme sind einer der Gründe, warum Menschen aus ländlichen Gegenden in Städte abwandern bzw. wochentags in der Stadt leben. Dies erhöht die Einwoh- nerdichte der Städte, während in manchen ländlichen Gegenden die Dörfer nahezu entvölkert sind. Überlege. Warum wandern zu- nehmend mehr Menschen der ländlichen Bevölkerung in die Städte ab? Gib weitere mögliche Gründe an. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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